Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Volumen notleidender Kredite (NPL) in den Bilanzen der von der Europäischen Zentralbank (EZB) direkt überwachten Banken hat sich im dritten Quartal 2019 weiter verringert. Nach Mitteilung der EZB lag es bei 3,41 Prozent des insgesamt ausstehenden Kreditvolumens. Das war das niedrigste Niveau seit Veröffentlichung der Datenreihe 2015. Zugleich meldete die EZB eine etwas höhere Eigenkapitalausstattung der Institute und eine etwas gesunkene Liquidität.
Wie aus den EZB-Daten hervor geht, verbergen sich hinter der NPL-Durchschnittszahl große regionale Unterschiede. So wiesen Frankreich, Österreich, Belgien, die Niederlande, Estland, Finnland, Deutschland und Luxemburg unterdurchschnittliche NPL-Quoten auf, Slowenien, Italien, Portugal, Zypern und Griechenland dagegen überdurchschnittliche. Spitzenreiter war mit 37,4 Prozent Griechenland, die niedrigste Quote hatte Luxemburg (0,9 Prozent). Das Bild für das gesamte Bankensystem dürfte etwas weniger freundlich aussehen. Sie werden zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Die Ausstattung der Großbanken mit Eigenkapital verbesserte sich. Die gesamte Eigenkapitalquote stieg auf 18,05 (Vorquartal: 18,00) Prozent, die Tier-1-Quote lag bei 15,58 Prozent und die CET1-Quote bei 14,37 Prozent. Die höchste CET1-Quote hatte Estland (27,50 Prozent), die niedrigste Spanien (11,92 Prozent).
Dagegen sank die kurzfristige Liquiditätskennziffer (LCR - Liquidity Coverage Ratio) auf 145,16 (146,85) Prozent, wobei Slowenien mit 366,79 Prozent die höchste Aufwies und Griechenland mit 115,43 die niedrigste.
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January 15, 2020 09:28 ET (14:28 GMT)
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