ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem moderaten Plus hat der schweizerische Aktienmarkt zur Wochenmitte den Handel beendet. Nachdem der Index sich über weite Strecken wenig verändert gezeigt hatte, zog er am Nachmittag mit den neuen Rekordständen an der Wall Street leicht an. Insgesamt sei der Handel aber vor der Unterzeichnung des Phase-1-Abkommens zwischen den USA und China in ruhigen Bahnen verlaufen. Diese soll um 17.30 Uhr MEZ erfolgen. Die beiden Verhandlungsparteien sollen ersten Informationen zufolge nach den langwierigen Verhandlungen nun doch in überraschend vielen Bereichen eine Übereinkunft gefunden haben.
Die Fronten schein aber weiter verhärtet zu sein, denn die USA haben China erneut mit Zollerhöhungen gedroht, sollte Peking sich nicht an die Vereinbarungen im Abkommen halten. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer hatte bereits am Dienstag betont, Washington sehe sich durch die Einigung auf das Teilabkommen nicht zur Senkung bestehender Strafzölle verpflichtet.
Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 10.671 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich zwölf Kursverlierer und acht -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 50,41 (zuvor: 51,65) Millionen Aktien.
Der jüngste Anstieg des Franken setzte sich fort, obwohl die USA mitgeteilt hatten, die Schweiz erneut auf die Beobachtungsliste jener Länder gesetzt zu haben, die der Währungsmanipulation verdächtigt werden. Der Dollar fiel auf 0,9637 Franken von 0,9710 Franken am Vortag. Ganz hemmungslos intervenieren könne die Schweizerische Nationalbank (SNB) wohl nicht mehr, so die Commerzbank. Weil allerdings an der Zinsschraube zumindest im ökonomisch relevanten Bereich kaum noch gedreht werden könne, bedeute das, dass die SNB ziemlich nackt da stehe. Ihre geldpolitischen Instrumente seien ausgeschöpft oder bärgen bei weiterem Einsatz erhebliche Risiken. Dies öffne Tür und Tor für spekulative Marktteilnehmer.
Die Verliererliste wurde im SMI von den Bankenwerten mit angeführt. Die vor Handelsstart an der Wall Street veröffentlichten Ergebnisse von Goldman Sachs und Bank of America für das vierte Quartal 2019 wurden als durchwachsen bezeichnet. Dies belastete den europäischen Bankensektor, der um 1,4 Prozent nachgab. Die UBS wird am kommenden Dienstag über den Verlauf des vierten Quartals informieren. Die Aktien der UBS fielen um 1,0 Prozent, die Titel der Credit Suisse gaben um 1,9 Prozent nach.
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January 15, 2020 11:43 ET (16:43 GMT)
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