TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der uninspirierte Handel der vergangenen Tage setzt sich an den asiatischen Börsen am Freitag fort. Wie schon an den vergangenen Tagen fehlt es an Impulsen, Anleger warten auf die beginnende Berichtssaison der Unternehmen. Selbst chinesische Wirtschaftsdaten im Rahmen der Erwartungen bzw. leicht darüber lassen Anleger weitgehend kalt. In China ist die Industrieproduktion im Dezember besser als prognostiziert ausgefallen, das gilt auch für den Einzelhandelsumsatz im November. Die BIP-Daten trafen immerhin die nicht sehr ehrgeizigen Prognosen.
Das Wirtschaftswachstum hat sich im vergangenen Jahr auf 6,1 Prozent abgeschwächt, traf damit immerhin den unteren Rand der genannten Zielspanne. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt das lahmste Wachstum 2019 seit 30 Jahren hingelegt hat angesichts eines rückläufigen Außenhandels und eines schwächeren Geschäftsklimas. Die Abkühlung der Konjunktur machte sich 2019 in vielen Bereichen der chinesischen Wirtschaft bemerkbar und wurde durch den Handelsdruck und die Zölle der US-Regierung noch verschärft. Im vierten Quartal wuchs die Wirtschaft um 6 Prozent, was den Erwartungen entsprach.
Der Beitrag der chinesischen Nettoexporte zum BIP sei 2019 wieder positiv ausgefallen dank niedrigerer Importe aus den USA, merkt ANZ-Volkswirtin Betty Wang an. Insgesamt habe der Handelskonflikt die chinesische Volkswirtschaft aber geschwächt. "Die Unsicherheit über die Handelsgespräche halten trotz der Unterzeichnung des 'Phase-eins-Abkommens' auch 2020 an", sagt Wang. Sie erwartet eine weitere Wachstumsverlangsamung auf 5,8 Prozent im laufenden Jahr. Daher hält sich die Freude an den chinesischen Börsen über die Daten in Grenzen, sofern es denn überhaupt welche gibt. Der Schanghai-Composite zeigt sich unverändert, der HSI in Hongkong wird sogar knapp im Minus gehandelt.
In Tokio steigt der Nikkei-225 um 0,4 Prozent auf 24.031 Punkte - beflügelt vom Devisenmarkt, wo der Yen auf ein Achtmonatstief gesunken ist. Der Dollar klettert bis auf 110,29 Yen nach Wechselkursen um 109,95 zum Börsenschluss des Vortages. Mit der Entspannung im Handelskonflikt USA-China und im Nahen Osten entfielen die Gründe, in vermeintlich sichere Anlagen zu fliehen, heißt es im Handel.
Seoul zeigt sich das Börsenbarometer gut behauptet und gibt damit seine zwischenzeitlichen Aufschläge fast vollständig ab. Die südkoreanische Zentralbank hat den Leitzins bestätigt und dies damit begründet, dass die wirtschaftliche Schwäche am Abnehmen sei. Nach guten Geschäftszahlen von Taiwan Semiconductor (TSMC) sind Technologiewerte aus dem Chipsektor gesucht.
In Australien hat der Aktienmarkt 0,3 Prozent höher geschlossen und damit das vierte Rekordhoch in Folge markiert. Die australische Börse sei der Wall Street gefolgt, hieß es. Im Rohstoffsektor gewannen Rio Tinto 1,8 und BHP 1,2 Prozent. Der Titel des Obst- und Gemüseproduzenten Costa legten um 4,7 Prozent zu, nachdem es in den Anbaugebieten, aber auch in den Regionen mit Buschfeuern geregnet hatte.
Positiv für die Halbleiterbranche wurden die Geschäftszahlen von Taiwan Semiconductor (TSMC) im Handel gesehen. Umsatzwachstum und vor allem Marge des weltgrößten Herstellers lägen beide am oberen Rand der hauseigenen Prognose bzw. leicht darüber. TSMC hatte im vierten Quartal deutlich mehr umgesetzt und verdient. Der Nettogewinn kletterte um 16 Prozent. Umgesetzt wurde 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahlen wurden nach Börsenschluss in Taipeh veröffentlicht, im Vorfeld verlor der Wert 1,6 Prozent nach einem Rekordhoch am Vortag. In Taipeh fallen die Papiere um 0,5 Prozent, nachdem sie in den vergangenen drei Monaten um 12 Prozent gestiegen waren.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 7.064,10 +0,32% +5,69% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 24.049,68 +0,49% +1,17% 07:00 Kospi (Seoul) 2.252,98 +0,22% +0,22% 07:00 Schanghai-Comp. 3.070,61 -0,11% +0,67% 08:00 Hang-Seng (Hongk.) 28.844,35 -0,13% +2,22% 09:00 Straits-Times (Sing.) 3.274,12 -0,12% +1,71% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.593,71 +0,37% -0,06% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:51h % YTD EUR/USD 1,1138 -0,0% 1,1138 1,1159 -0,7% EUR/JPY 122,74 +0,0% 122,70 122,79 +0,7% EUR/GBP 0,8519 +0,0% 0,8517 0,8545 +0,7% GBP/USD 1,3074 -0,0% 1,3076 1,3059 -1,4% USD/JPY 110,20 +0,0% 110,17 110,03 +1,4% USD/KRW 1158,61 -0,1% 1159,76 1158,74 +0,3% USD/CNY 6,8692 -0,1% 6,8789 6,8820 -1,4% USD/CNH 6,8701 -0,1% 6,8771 6,8854 -1,4% USD/HKD 7,7716 -0,0% 7,7731 7,7741 -0,3% AUD/USD 0,6898 -0,0% 0,6898 0,6916 -1,6% NZD/USD 0,6644 +0,2% 0,6633 0,6642 -1,3% Bitcoin BTC/USD 8.882,37 +2,0% 8.705,76 8.662,50 +23,2% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,49 58,52 -0,1% -0,03 -4,2% Brent/ICE 64,59 64,62 -0,0% -0,03 -2,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.556,71 1.552,55 +0,3% +4,16 +2,6% Silber (Spot) 18,05 17,95 +0,6% +0,10 +1,1% Platin (Spot) 1.014,60 1.004,90 +1,0% +9,70 +5,1% Kupfer-Future 2,86 2,85 +0,4% +0,01 +2,2% ===
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January 17, 2020 01:16 ET (06:16 GMT)
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