DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages Martin Luther King Day geschlossen.
TAGESTHEMA
Chinas Wirtschaftswachstum hat sich im vergangenen Jahr auf 6,1 Prozent abgeschwächt. Angesichts eines rückläufigen Außenhandels und eines schwächeren Geschäftsklimas wuchs die Wirtschaft damit so langsam wie seit fast dreißig Jahren nicht. Die Abkühlung der Konjunktur, die sich seit dem Höhepunkt des Wirtschaftswachstums im Jahr 2011 nach Jahren zweistelligen Wachstums verstärkt hat, machte sich in vielen Bereichen bemerkbar und wurde durch den Handelsdruck und die Strafzölle der US-Regierung noch verschärft. Dennoch lag die BIP-Wachstumsrate nach revidierten 6,6 Prozent im Jahr 2018 innerhalb der Zielspanne der Regierung von 6,0 bis 6,5 Prozent. Im vierten Quartal wuchs die Wirtschaft um 6,0 Prozent. Derweil hat sich die Industrieproduktion im Dezember beschleunigt. Sie legte zum Vorjahr um 6,9 Prozent zu nach 6,2 Prozent im Vormonat. Ökonomen hatten mit 5,9 Prozent gerechnet. Der Einzelhandelsumsatz stieg ebenso wie im November um 8,0 Prozent. Hier hatten Volkswirte 7,8 Prozent erwartet.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Drägerwerk AG & Co KGaA, Jahresergebnis
- Wacker Chemie AG, Jahresergebnis.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Verbraucherpreise Dezember Eurozone PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+1,3% gg Vj Vorabschätzung: +0,3% gg Vm/+1,3% gg Vj zuvor: -0,3% gg Vm/+1,0% gg Vj Kernrate (ohne Energie, Nahrung, Alkohol, Tabak) PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+1,3% gg Vj Vorabschätzung: +0,4% gg Vm/+1,3% gg Vj zuvor: -0,5% gg Vm/+1,3% gg Vj - US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen Dezember Baubeginne PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +3,2% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -1,5% gg Vm zuvor: +1,4% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung Dezember Industrieproduktion PROGNOSE: -0,3% gg Vm zuvor: +1,1% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,0% zuvor: 77,3% 16:00 Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan Januar (1. Umfrage) PROGNOSE: 99,5 zuvor: 99,3
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.496,50 0,55 S&P-500-Future 3.318,25 0,03 Nikkei-225 24.041,26 0,45 Schanghai-Composite 3.078,47 0,14 +/- Ticks Bund -Future 171,51 -21 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.429,43 -0,02 DAX-Future 13.458,00 0,34 XDAX 13.461,76 0,35 MDAX 28.470,39 0,22 TecDAX 3.129,61 0,84 EuroStoxx50 3.774,14 0,14 Stoxx50 3.439,63 0,14 Dow-Jones 29.297,64 0,92 S&P-500-Index 3.316,81 0,84 Nasdaq-Comp. 9.357,13 1,06 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 171,73 +10
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Aktienmärkte werden am Freitag zur Handelseröffnung im Plus erwartet. Damit dürften sie zunächst der Wall Street folgen. Dort stieg der S&P-500-Index erstmals über die Marke von 3.300 Punkten und schloss auf Rekordhoch. Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass der Index der Semiconductors, der Technology Hardware, der Telecoms wie auch der Software & Services die größten Gewinner stellten. Diese Sektoren sollten auch in Europa zu den Gewinnern gehören. Als Neutral werden die Wachstumsdaten aus China eingestuft. Im Fokus steht am Mittag der kleine Verfalltermin der Optionen auf die europäischen Indizes, der für ein wenig Volatilität sorgen könnte.
Rückblick: Gut behauptet - Schwache Autoaktien belasteten die Stimmung. Starke US-Konjunkturdaten führten im Tagesverlauf keine Tendenzwende herbei. Während auch Bau- und Reiseaktien schwächer tendierten, legten Rohstoff-, Öl- und Versorgeraktien zu. Der Stoxx-Index der Autoaktien fiel um 0,9 Prozent, nachdem US-Präsident Donald Trump laut Medienberichten den europäischen Ländern mit 25 Prozent Strafzoll auf Auto-Importe gedroht hatte, falls sie nicht auf seinen Kurs in der Iran-Atompolitik einschwenken. In Skandinavien gewannen Storebrand 4,5 Prozent nach dem Einstieg eines Beteiligungsunternehmens bei dem Versicherer. In London gaben Pearson nach schwachen Geschäftszahlen und einem enttäuschenden Ausblick 8,9 Prozent ab. In Paris stiegen Kering mit dem Rückenwind von höheren Kurszielen um 1,8 Prozent auf ein Rekordhoch.
DAX/MDAX/TECDAX
Kaum verändert - Wirecard setzten ihren Aufwärtstrend mit einem Plus von 6,1 Prozent beschleunigt fort. Händler sprachen von terminorientierten Käufen von Marktteilnehmern, die bisher auf fallende Kurse gesetzt hätten und nun den wider Erwarten steigenden Kursen hinterherliefen. RWE gewannen 2,1 Prozent, weil Bund und Länder den Braunkohle-Kraftwerksbetreibern für die Stilllegungen Milliarden-Entschädigungen bereitstellen. Beiersdorf gaben um 0,9 Prozent nach. Hier bremste, dass die Klebstoffsparte Tesa im vergangenen Jahr die erst Ende Oktober gesenkte Prognose verfehlt hatte. Bei der zuletzt schwer gebeutelten Varta-Aktie trieb eine neuerliche Ausweitung von Produktionskapazitäten den Kurs um 6,4 Prozent nach oben. Evotec profitierten mit einem Plus von 5,5 Prozent von der Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen Oncoresponse.
XETRA-NACHBÖRSE
Nachdem Eon die Höhe der Barabfindung für die verbliebenen Innogy-Minderheitsaktionäre auf 42,82 Euro je Innogy-Aktie festgelegt hat, wurden Innogy bei Lang & Schwarz 1,1 Prozent niedriger mit 44,10 Euro getaxt.
USA / WALL STREET
Fest - Die Unterzeichnung des Teilabkommens zwischen den USA und China sowie mehrheitlich überzeugende US-Konjunkturdaten sorgten für neue Rekorde bei Dow & Co. Daneben gab es positive Impulse von der Berichtssaison. Morgan Stanley gewannen nach überzeugenden Quartalszahlen 6,6 Prozent. Alcoa enttäuschte dagegen mit den Quartalsergebnissen. Die Aktie brach um 11,9 Prozent ein. Für die Aktie der Google-Mutter Alphabet ging es um 0,8 Prozent nach oben. Die Marktkapitalisierung übersprang damit die Marke von 1 Billion Dollar. Dies gelang zuvor nur Apple, Amazon und Microsoft. Ein negativer Analystenkommentar drückte die zuletzt sehr feste und auf Rekordnviveau handelnde Tesla-Aktie um 1,0 Prozent. Morgan Stanley hat die Aktie auf "Sell" von "Hold" abgestuft.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Do, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1139 +0,0% 1,1138 1,1132 -0,7% EUR/JPY 122,79 +0,1% 120,87 122,62 +0,7% EUR/CHF 1,0750 +0,0% 1,1025 1,0742 -1,0% EUR/GBR 0,8512 -0,1% 0,8975 0,8517 +0,6% USD/JPY 110,23 +0,1% 107,74 110,16 +1,3% GBP/USD 1,3079 +0,0% 1,2500 1,3071 -1,3% USD/CNH 6,8697 -0,1% 6,8771 6,8763 -1,4% Bitcoin BTC/USD 8.934,87 2,63 8.578,75 8.639,01 +23,9%
Bei den großen Währungspaaren gab es kaum Bewegung. Der Yuan legte nach dem Phase-1-Handelsabkommen zwischen China und den USA gegenüber dem Dollar weiter zu. Der Greenback fiel auf 6,8785 Yuan von 6,8916 am Vortag. Die türkische Lira zeigte eine für viele Marktbeobachter überraschende Marktreaktion und legte nach einer unerwartet hoch ausgefallenen Zinssenkung der türkischen Notenbank zu. Einige Akteure verweisen auf die begleitenden Kommentare der Währungshüter. Diese hätten betont, dass sich die Erholung der Wirtschaft fortsetze und man davon ausgehe, dass dies auch nachhaltig sei. Daneben habe die Notenbank von einer "Verbesserung des finanziellen Umfelds" gesprochen. Der Dollar kostete zuletzt 5,8566 Lira, verglichen mit wird aktuell mit 5,8504 Lira gehandelt verglichen mit rund 5,8900 im Tageshoch vor der Zinssenkung.
ROHSTOFFE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 58,51 58,52 -0,0% -0,01 -4,2% Brent/ICE 64,67 64,62 +0,1% 0,05 -2,1%
Die Ölpreise legten deutlicher zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 1,2 Prozent auf 58,48 Dollar. Brent legte um 0,9 Prozent auf 64,58 Dollar zu. Am Vortag hatten die wöchentlichen Daten zu den US-Ölvorräten die Preise zeitweise auf den tiefsten Stand seit sechs Wochen gedrückt. Nun setzten die Investoren vor dem Hintergrund des Phase-Abkommens im Handelsstreit auf höhere Ölimporte durch China, wie es hieß. Daneben hatte der US-Senat das Handelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada ratifiziert, was die Erwartung für einen steigenden Ölverbrauch ebenfalls beflügelte.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.554,93 1.552,55 +0,2% +2,38 +2,5% Silber (Spot) 18,03 17,95 +0,4% +0,08 +1,0% Platin (Spot) 1.013,20 1.004,90 +0,8% +8,30 +5,0% Kupfer-Future 2,86 2,85 +0,5% +0,01 +2,3%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 17, 2020 01:52 ET (06:52 GMT)
Mit den guten US-Konjunkturdaten waren sichere Häfen wie das Gold nicht gefragt. Die Feinunze gab Gewinne aus dem frühen Handel wieder ab und verlor 0,2 Prozent auf 1.554 Dollar. Dennoch seien die langfristigen Aussichten für das Edelmetall mit der Geldpolitik der Notenbanken, den weiter herrschenden Unsicherheiten im Handelsstreit sowie einem fallenden Dollar recht positiv, sagte Edward Moya, Senior Market Analyst bei Oanda.
MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR
AMTSENTHEBUNGSVERFAHREN TRUMP
Mit der Verlesung der Anklage hat das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump begonnen. Der demokratische Abgeordnete Adam Schiff, trug im Senat die beiden Impeachment-Anklagepunkte gegen Trump in der Ukraine-Affäre vor: Amtsmissbrauch und Behinderung des Kongresses. Es ist erst das dritte Amtsenthebungsverfahren in der US-Geschichte.
EU / GROßBRITANNIEN
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat sich für eine "privilegierte Partnerschaft" mit Großbritannien bei europäischen Rüstungsprojekten nach dem Brexit ausgesprochen.
KONJUNKTURDATEN USA
Das US-Arbeitsministerium wird wichtige Wirtschaftsdaten, wie den monatlichen Arbeitsmarktbericht, künftig anders veröffentlichen. Die Informationen sollen der Öffentlichkeit ohne Zeitverzug über die Internetseite direkt zugänglich gemacht werden, so das Ministerium. Bisher erhalten Nachrichtenagenturen vorab Einblick in marktrelevante Konjunkturdaten, die in speziellen Räumen mit Einhaltung einer Sendesperrfrist aufbereitet werden können.
POLITIK FRANKREICH
Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen will bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr antreten. Sie muss aber noch von ihrer Partei Rassemblement National offiziell als Kandidatin nominiert werden.
USA/KANADA/MEXIKO
Der US-Kongress hat das neue Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko gebilligt.
AUTOSEKTOR EUROPA
Die mögliche Verhängung von US-Strafzöllen auf europäische Autos ist bei kürzlichen Gesprächen von EU-Handelskommissar Phil Hogan in Washington nach dessen Angaben kein Thema gewesen. Im Streit um das Atomabkommen mit dem Iran hatte die US-Regierung nach Angaben der Bundesregierung kürzlich mit Autozöllen gedroht.
DEUTSCHE BANK
hat nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing Fortschritte bei der Realisierung ihres im vergangenen Sommer eingeleiteten Konzernumbaus erreicht.
EON
hat die Höhe der Barabfindung für die verbliebenen Innogy-Minderheitsaktionäre auf je 42,82 Euro festgelegt. Man halte derzeit über die Tochtergesellschaft Eon Verwaltungs SE 90 Prozent aller Innogy-Aktien, teilte Eon mit.
AIRBUS/BOMBARDIER
Bombardier stellt ein Gemeinschaftsprojekt mit Airbus zum Bau von Mittelstreckenflugzeugen auf den Prüfstand. Steigende Produktionskosten und weitere Investitionen zur Fertigung der A220-Maschinen, der früheren CSerie der Kanadier, bedrohten künftige Renditen, so Bombardier. Möglicherweise müsse auch der Wert des Joint Ventures abgeschrieben werden.
BIONTECH
verstärkt sich im Bereich der T-Zell-Therapien und übernimmt Neon Therapeutics in den USA in einem reinen Aktiendeal für 67 Millionen Dollar.
CASINO
Der Konzernumsatz sank im vierten Quartal um 1,4 Prozent auf 9,23 Milliarden Euro. Auf organischer Basis legte er auf Jahressicht um 3,6 Prozent zu. Im Gesamtjahr kletterte der Umsatz um 0,9 Prozent auf 34,65 Milliarden Euro.
RICHEMONT
hat seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal trotz eines starken Rückgangs auf dem wichtigen Markt Hongkong gesteigert. Dazu trug vor allem das Schmuck-Geschäft mit einem währungsbereinigten Umsatzplus von 6 Prozent bei. Von Oktober bis Dezember legte der Umsatz auf 4,16 (Vj: 3,92) Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 4,13 Milliarden Euro gerechnet.
RIO TINTO
Nach operativ und wetterbedingten Rückschlägen 2019 wird Rio Tinto in diesem Jahr wieder mehr Eisenerz absetzen. Das Unternehmen will ab dem australischen Umschlagplatz 330 bis 343 Millionen Tonnen Erz losschlagen. 2019 waren es 327,4 Millionen, davon im vierten Quartal 86,8 Millionen Tonnen.
Der beliebte Messaging-Dienst Whatsapp bleibt offenbar zunächst doch werbefrei. Die Muttergesellschaft Facebook habe die Pläne, Anzeigen bei Whatsapp zu schalten, aufgegeben, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen.
FOXCONN / FIAT CHRYSLER
Der Apple-Zulieferer Foxconn steigt offenbar in den Markt für Elektroautos ein. Zusammen mit Fiat Chrysler will der Konzern laut einem Bericht Elektrowagen entwickeln.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros/gos/err
(END) Dow Jones Newswires
January 17, 2020 01:52 ET (06:52 GMT)
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