Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Inflation im Euroraum steigt im Dezember auf 1,3 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone hat im Dezember aufgrund höherer Energie- und Lebensmittelpreise zugenommen. Die Verbraucherpreise stiegen um 1,3 (November: 1,0) Prozent gegenüber Vorjahr. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 7. Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, blieb im Dezember stabil auf einem niedrigen Niveau.
Morgan Stanley: EZB hält an Risikobeurteilung fest
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird bei seiner Sitzung in der nächsten Woche nach Einschätzung von Morgan Stanley trotz Anzeichen einer leichten Konjunkturerholung an seiner negativen Risikobeurteilung festhalten. Zwar sehen die Analysten Anzeichen für eine Stabilisierung und sogar einen leichten Aufschwung, doch geht das ihrer Ansicht nach nicht über die von der EZB bereits erwartete Entwicklung hinaus. "Die EZB könnte versuchen, etwas hawkisher zu klingen, indem sie die Wachstumsrisiken als weitgehend ausgeglichen beschreibt, aber wir bezweifeln, dass sie das vor einer Revision der Prognosen tun wird", schreiben die Analysten Jacob Nell und Joao Almeida in ihrem Ausblick.
Nordea erwartet keine EZB-Zinssenkung mehr
Nordea erwartet, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Geldpolitik in der nächsten Woche unverändert lassen wird. Darüber hinaus erwarten die Analysten dieses Hauses für den laufenden Zyklus keine weitere Senkung des Einlagensatzes mehr. Vor einem Monat hätte man die Frage 'Wird Lagarde weniger dovish als Draghi sein?' wohl mit 'Nein' beantwortet - "jetzt ist es ein weiches 'ja, wahrscheinlich'", schreiben die Analysten in ihrem Ausblick.
Rabobank: EZB senkt Einlagensatz erst im Juni
Die Rabobank rechnet nicht mehr damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Einlagensatz schon im März senken wird. "Wir erwarten, dass eine konjunkturelle Verlangsamung die EZB dazu bringen wird, weitere Stimulierungsmaßnahmen zu ergreifen, den nächsten Schritt prognostizieren wir für Juni", schreiben die Volkswirte Bas van Geffen und Elwin de Groot in ihrem Ausblick auf die Ratssitzung in der nächsten Woche. Da die EZB den Umkehrzins noch nicht erreicht sieht, werde ihre Maßnahme wohl eine Zinssenkung sein.
Commerzbank: EZB verzichtet nicht auf Zinssenkungsoption
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird seine Geldpolitik nach Einschätzung der Commerzbank in der nächsten Woche nicht ändern. Volkswirt Michael Schubert weist darauf hin, dass die jüngsten Konjunkturdaten zwar in etwa den EZB-Erwartungen entsprochen hätten, die Dynamik von Konjunktur und Inflation aus EZB-Sicht aber weiterhin zu niedrig sei. "Zunächst einmal dürfte der Rat sein Urteil wie üblich von den eigenen Wachstums- und Inflationsprojektionen abhängig machen, die die Notenbank erst im März wieder aktualisiert", schreibt Schubert in seinem Ausblick auf die Ratssitzung am Donnerstag.
Trump will zwei Kandidaten für Fed-Spitze nominieren
Das Weiße Haus hat angekündigt, dass Präsident Donald Trump bald die Ökonomen Judy Shelton und Christopher Waller nominieren wird, um zwei freie Stellen im Federal Reserve Board zu besetzen. Trump kritisiert die Zentralbank seit Monaten, weil sie nichts mehr zur Stimulierung der US-Wirtschaft getan habe.
Knapp 200 Banken und Sparkassen in Deutschland verlangen Negativzinsen
Die Zahl der Geldhäuser, die Negativzinsen verlangen, steigt weiter an: Mittlerweile kassierten 186 Banken und Sparkassen für das Verwahren von Guthaben Geld, statt selbst Zinsen dafür zu zahlen, berichtete die Süddeutsche Zeitung unter Berufung auf eine Untersuchung des Verbraucherportals Biallo.de von knapp 1.300 Geldinstituten in Deutschland. Die Zahl der Banken, die auf ein sogenanntes Verwahrentgelt pochen, hat sich damit seit Juli 2019 fast verdoppelt.
Euroraum-Leistungsbilanzüberschuss sinkt im November
Der Überschuss in der Leistungsbilanz des Euroraums hat im November abgenommen. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) sank er auf 34 (Oktober: 36) Milliarden Euro. Die Handelsbilanz wies einen Überschuss von 26 (32) Milliarden Euro auf, wobei sich die Exporte auf 200 (205) Milliarden Euro verringerten und die Importe auf 174 (173) Milliarden Euro zunahmen.
Saarlands Ministerpräsident fordert Entschuldung von Kommunen
Vor der heutigen Klausurtagung des CDU-Bundesvorstandes hat der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans gefordert, mit den Finanzüberschüssen des Bundes überschuldeten Kommunen zu helfen. Das Saarland sei von dem Problem stark betroffen, sagte Hans im Deutschlandfunk. "Deswegen wäre es gut, wenn der Bund hier hälftig komplementär mit eintritt."
Merkel reist zu Erdogan-Treffen in die Türkei
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reist am kommenden Freitag nach Istanbul. Dort werde sie Gespräche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan führen, teilte das Bundespresseamt mit. Merkel und Erdogan beraten über aktuelle internationale und bilaterale Fragen und wollen den neuen Campus der Türkisch-Deutschen Universität einweihen.
Ukrainischer Regierungschef kündigt Rücktritt an
Der ukrainische Ministerpräsident Olexii Gontscharuk hat seinen Rücktritt angekündigt. Er habe sein Rücktrittsgesuch bei Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereicht, schrieb Gontscharuk im Onlinedienst Facebook. Berichten zufolge soll es zwischen Gontscharuk und Selenskyj wirtschaftspolitische Differenzen gegeben haben.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Einzelhandelsumsatz Dez -0,6% gg Vm; +0,9% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz Dez PROG: +0,9% gg Vm; +2,1% gg Vj
GB/Einzelhandelsumsatz ex Kraftstoffe Dez -0,8% gg Vm; +0,7% gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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January 17, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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