DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Feiertages Martin Luther King Day geschlossen.
TAGESTHEMA
Der Referenzzinssatz für kurz- und langfristige Kredite in China ist den zweiten Monat in Folge unverändert geblieben. Der Einjahreszins stand wie im Dezember bei 4,15 Prozent, wie die chinesische Zentralbank mitteilte. Im Oktober hatte dieser Zins noch bei 4,20 Prozent notiert und war dann im November um 5 Basispunkte gefallen. Fünfjährige und längere Kredite blieben im Januar unverändert bei 4,8 Prozent. Der Referenzzins wird monatlich auf Grundlage einer Befragung von 18 Banken ermittelt. Trotz der Bemühungen der Zentralbank, die Zinsen zu senken, sind die realen Zinsen für Unternehmen und Haushalte nach Aussagen von Volkswirten erhöht geblieben. Banken in China sind seit Dezember aufgefordert, sich bei der Kreditvergabe am Referenzzins zu orientieren. Die Zentralbank verbindet damit die Hoffnung, so das Zinsniveau für Unternehmen senken zu können.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 3.326,10 +0,04% Nikkei-225 24.083,51 +0,18% Hang-Seng-Index 28.883,56 -0,59% Kospi 2.262,64 +0,54% Schanghai-Composite 3.095,79 +0,66% S&P/ASX 200 7.079,50 +0,22%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Die regionalen Leitindizes hinken der Rekordjagd in den USA und auch in Europa etwas hinterher. Laut Händlern leckt der Markt noch immer die Wunden aus dem US-chinesischen Handelskonflikt. In Tokio steigt der Nikkei-225 mit der zweitägigen Notenbanksitzung. Auch die in dieser Woche Fahrt aufnehmende Berichtsperiode der Unternehmen verhindere eine ausgeprägte Kauflust, heißt es. Auch am Devisenmarkt passiert nicht viel, der Wechselkurs US-Dollar zu Yen bewegt sich kaum und taugt nicht als Impulsgeber für japanische Aktien. In Seoul steigt der Kospi deutlicher. Händler wie Analysten setzen in Südkorea auf ein beschleunigtes Wachstum des BIP im vierten Quartal. In China zeigt sich der Composite-Index in Schanghai etwas fester, der HSI in Hongkong dagegen leichter. Die zuletzt positiv aufgenommenen BIP-Daten aus China hatten den HSI über die Marke von Marke von 29.000 Zählern gehievt. Nun würden Gewinne mitgenommen, heißt es mit Blick auf die erneut gewalttätigen Proteste in der Sonderverwaltungszone. Der HSI fällt wieder unter die psychologisch wichtige Marke. Die chinesische Zentralbank hat indes ihr Leitzinsniveau bestätigt. Doch Analysten glauben, dass die Notenbank über kurz oder lang die Leitzinsen senken wird - um 50 Basispunkte bis Ende 2020, sagt Volkswirt Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. In Australien hat der Leitindex den fünften Tag in Folge auf Rekordhoch geschlossen. Im Rohstoffsektor legten BHP um 1,6 Prozent zu, die Titel des Goldminenbetreibers Silver Lake schnellten um 6,7 Prozent nach oben nach einem verbesserten Ausblick. Super Retail Group sanken dagegen um 1,8 Prozent, nachdem der Einzelhandelskonzern einen Absatzeinbruch über Marktbefürchtungen wegen der Buschfeuer vermeldet hatte.
US-NACHBÖRSE
Best Buy zeigten sich 0,3 Prozent leichter. Bereits während der letzten Minuten des regulären Handels hatte der Kurs um gut 1 Prozent nachgegeben, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es intern Vorwürfen gegen seine Chefin Corie Barry nachgeht. Tailored Brands gaben um 1,3 Prozent nach. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, dass der Chefbuchhalter die Herrenbekleidungsholding verlässt. Im regulären Handel zuvor war der Kurs um über 4 Prozent gestiegen, nachdem Tailored Brands den Verkauf der Marke Joseph Abboud für 115 Millionen Dollar bekannt gegeben hatte.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 29.348,10 0,17 50,46 2,84 S&P-500 3.329,62 0,39 12,81 3,06 Nasdaq-Comp. 9.388,94 0,34 31,81 4,64 Nasdaq-100 9.173,73 0,53 48,73 5,05 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 988Mio 846 Mio Gewinner 1.479 2.046 Verlierer 1.430 851 Unverändert 113 119
Etwas fester - Zunehmender Konjunkturoptimismus hievte die Indizes erneut auf Rekordhochs. Für Zuversicht sorgten insbesondere gute Daten aus China, nachdem am Vortag bereits robuste US-Daten für erhöhte Kauflaune gesorgt hatten. Der Dow wurde im späten Handel von deutlichen Abgaben des Schwergewichts Boeing etwas gedrückt. Boeing meldete neue Softwareproblems beim Problemflieger 737 MAX. Die Boeing-Aktie verlor 2,4 Prozent. Gap gaben um 0,4 Prozent nach. Der Modekonzern hatte seine Aufspaltungspläne ad acta gelegt, nachdem vor einem Jahr angekündigt worden war, die Marke Old Navy in eine eigenständige Börsengesellschaft auszugliedern.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,57 -0,9 1,58 36,5 5 Jahre 1,63 -0,2 1,63 -29,8 7 Jahre 1,74 0,3 1,73 -51,1 10 Jahre 1,83 1,7 1,81 -61,8 30 Jahre 2,28 2,5 2,26 -78,3
Für die Notierungen am US-Anleihemarkt ging es etwas nach unten. Marktteilnehmer verwiesen zur Begründung auf die Ankündigung des US-Finanzministeriums, im ersten Halbjahr 20-jährige Anleihen begeben zu wollen. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um 1,7 Basispunkte auf 1,83 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr., 9:35h % YTD EUR/USD 1,1098 +0,1% 1,1091 1,1135 -1,1% EUR/JPY 122,28 +0,1% 122,15 122,71 +0,3% EUR/GBP 0,8548 +0,2% 0,8532 0,8514 +1,0% GBP/USD 1,2985 -0,1% 1,3003 1,3079 -2,0% USD/JPY 110,17 +0,0% 110,13 110,20 +1,4% USD/KRW 1158,46 -0,3% 1161,44 1158,56 +0,3% USD/CNY 6,8555 -0,1% 6,8598 6,8607 -1,6% USD/CNH 6,8578 -0,1% 6,8663 6,8650 -1,6% USD/HKD 7,7677 -0,0% 7,7686 7,7697 -0,3% AUD/USD 0,6884 +0,1% 0,6877 0,6907 -1,8% NZD/USD 0,6619 +0,1% 0,6611 0,6647 -1,7% Bitcoin BTC/USD 8.649,01 +0,2% 8.630,26 8.924,75 +20,0%
Der Euro rutschte unter die Marke von 1,11 Dollar und notierte im späten US-Handel bei 1,1093 Dollar. Am Donnerstag hatte die Devise im Hoch noch 1,1173 Dollar gekostet. Händler verwiesen auf Befürchtungen, dass es zu neuen Handelsstreitigkeiten kommen könnte. EU-Handelskommissar Phil Hogan hatte das Teilabkommen zwischen den USA und China kritisiert. Er kündigte Gegenmaßnahmen an für den Fall, dass die USA Strafzölle auf Importe aus der EU erheben sollten. Hogan deutete an, dass die Handelsgespräche zwischen EU und USA einige Zeit dauern dürften.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,13 58,54 +1,0% 0,59 -3,2% Brent/ICE 65,55 64,85 +1,1% 0,70 -0,7%
Zuversichtlich stimmende BIP-Daten aus China stützten die Ölpreise etwas. "Die Ölpreise haben sich in Erwartung einer steigenden Nachfrage stabilisiert seit die USA und China ihr Teilabkommen unterzeichnet haben", sagte Edward Moya, Senior Market Analyst bei Oanda. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 0,3 Prozent auf 58,69 Dollar.
Im asiatisch dominierten Handel am Montag ziehen die Preise an. Produktionsausfälle in Libyen aufgrund einer Blockade durch Milizen sorgen für steigende Ölpreise. Der staatliche Ölkonzern NOC warnte Medienberichten zufolge vor einem deutlichen Rückgang der Produktion sollte dies anhalten. Auch aus dem Irak werden Lieferengpässe berichtet. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt aktuell um 1,1 Prozent auf 59,21 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.561,31 1.557,30 +0,3% +4,01 +2,9% Silber (Spot) 18,10 18,03 +0,4% +0,07 +1,4% Platin (Spot) 1.030,10 1.022,65 +0,7% +7,45 +6,8% Kupfer-Future 2,86 2,85 +0,3% +0,01 +2,1%
Der Goldpreis legte leicht zu. Mit der anhaltenden Rekordjagd an der Wall Street und der Stabilisierung des Dollar dürfte es das Edelmetall auf kurze Sicht aber schwer haben, hieß es. Die Feinunze stieg um 0,3 Prozent auf 1.557 Dollar.
MELDUNGEN SEIT FREITAG, 20.00 UHR
EPEDEMIE CHINA
In China breitet sich die von einem bislang unbekannten Virus verursachte Lungenkrankheit weiter aus. Die chinesischen Behörden gaben erstmals Fälle bekannt, die in anderen Landesteilen als der zentralchinesischen Metropole Wuhan auftraten. Demnach wurden zwei Fälle in Peking sowie einer in Guangdong registriert. Alle drei Patienten waren zuvor nach Wuhan gereist. Ferner wurde nach Angaben der Behörden ein dritter Todesfall durch das neuartige Coronavirus in China verursacht. Insgesamt gaben die chinesischen Behörden fast 140 weitere Fälle von Erkrankungen durch den Virus bekannt.
IRANKRISE
Nach der Auslösung eines Streitschlichtungsmechanismus zur Rettung des internationalen Atomabkommens durch Deutschland, Frankreich und Großbritannien hat der Iran mit Konsequenzen gedroht. Sollten die drei Staaten den Streitschlichtungsmechanismus auf "unfaire" Weise nutzen, werde der Iran eine "ernsthafte Entscheidung" bezüglich der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) treffen, sagte Parlamentspräsident Ali Laridschani.
LIBANONKRISE
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 20, 2020 02:39 ET (07:39 GMT)
Bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Beirut sind fast 400 Menschen verletzt worden.
LIBYENKRISE
Stopp aller Waffenlieferungen, keine ausländische Einmischung mehr, konkrete Schritte hin zu einem dauerhaften Waffenstillstand: Die Berliner Libyen-Konferenz mit zwölf Teilnehmer-Staaten hat mit ihren Beschlüssen die Hoffnung auf ein Ende der jahrelangen Kämpfe in dem Krisenstaat geweckt. Die Konferenz habe einen "wichtigen Beitrag geleistet, um die Friedensbemühungen zu unterstützen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel.
AMAZON FRESH
Der Online-Lebensmittelhändler Amazon Fresh muss die Herkunft von Obst und Gemüse eindeutig angeben: Das Landgericht München gab einer entsprechenden Klage von Foodwatch statt.
DISNEY
Die US-Filmproduktionsgesellschaft Twentieth Century Fox heißt nach dem Kauf durch Walt Disney nun nur noch Twentieth Century Studios. Das "Fox" sei aus dem Namen gestrichen worden, teilte Disney mit.
SAMSUNG ELECTRONICS
hat Roh Tae-moon zum neuen Chef der für die Koreaner so wichtigen Smartphonesparte gemacht. Der 51-jährige Chefentwickler der Top-Baureihe Galaxy bekommt seinen neuen Posten im Zuge eines Management-Umbaus, der insgesamt neun Führungskräfte bei dem Elektronikkonzern betrifft.
GUOXUAN
Der chinesische Batteriehersteller Guoxuan High-Tech Co hat Gespräche über eine mögliche Kooperation mit Volkswagen bestätigt. Die beiden Unternehmen diskutierten über eine mögliche Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie, Produkte und Kapital, hätten aber noch keine verbindliche Vereinbarung getroffen, teilte der chinesische Konzern mit.
TOYOTA
blickt einem Medienbericht zufolge angesichts des Brexits und möglicher Handelsbeschränkungen mit Sorge auf sein Werk im britischen Burnaston. Für weitere Investitionen sei ein Freihandelsabkommen unabdingbar.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf
(END) Dow Jones Newswires
January 20, 2020 02:39 ET (07:39 GMT)
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