DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen der beginnenden Feierlichkeiten zum Koreanischen Neujahr geschlossen.
In Hongkong findet wegen der beginnenden Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr ein verkürzter Handel statt.
MONTAG: In Südkorea bleiben die Börsen wegen der Feierlichkeiten zum Koreanischen Neujahr geschlossen.
Im chinesischen Kernland sowie in Hongkong ruht der Handel wegen der Goldenen Woche zum Neujahrfeiertag.
In Australien wird wegen eines Ausgleichstages für den Nationalfeiertag am Wochenende nicht gehandelt.
AKTIENMÄRKTE (18.25 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.736,85 -0,87% -0,22% Stoxx50 3.436,69 -0,54% +0,99% DAX 13.388,42 -0,94% +1,05% FTSE 7.507,67 -0,85% +0,39% CAC 5.971,79 -0,65% -0,10% DJIA 29.065,83 -0,41% +1,85% S&P-500 3.313,71 -0,24% +2,57% Nasdaq-Comp. 9.375,82 -0,08% +4,49% Nasdaq-100 9.193,24 +0,05% +5,27% Nikkei-225 23.795,44 -0,98% +0,59% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 173,01% +63
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,26 56,74 -2,6% -1,48 -9,1% Brent/ICE 61,78 63,21 -2,3% -1,43 -6,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.564,87 1.558,65 +0,4% +6,22 +3,1% Silber (Spot) 17,81 17,85 -0,2% -0,04 -0,2% Platin (Spot) 1.003,90 1.015,15 -1,1% -11,25 +4,0% Kupfer-Future 2,72 2,77 -1,7% -0,05 -2,9%
Am Erdölmarkt fallen die Preise weiter - es droht der niedrigste Schlusskurs seit Oktober 2019. Händler verweisen vor allem auf Konjunktursorgen wegen der drohenden Pandemie in Asien. Dass das US-Energieministerium einen etwas stärkeren Rückgang der Rohölvorräte gemeldet hat als erwartet, lindert den Verkaufsdruck etwas.
Der Goldpreis dreht mit den taubenhaften Äußerungen von EZB-Präsidentin Lagarde ins Plus. Außerdem stützt die allgemeine Risikoaversion das Edelmetall. Auch die sinkenden Marktzinsen helfen dem zinslosen Gold.
FINANZMARKT USA
Angesichts von neuen Rekordständen an der Wall Street wird die Luft für weitere Aufschläge dünner. Gebremst werden die US-Börsen von der Befürchtung einer Pandemie in Asien. Die Furcht vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus hat in Asien und dort vor allem an den chinesischen Börsen zu heftigen Kursverlusten geführt, denen die Wall Street mit etwas verminderter Dynamik folgt. Kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest und damit erhöhter Reisetätigkeit beherrscht die Angst vor einer möglichen Pandemie die Aktienmärkte. China hat mehrere Millionenstädte praktisch abgeriegelt. Bewohner dürften die Städte nur noch mit einer Sondergenehmigung verlassen. Von der Berichtsperiode kommt auch nicht viel Erfreuliches. Procter & Gamble verlieren trotz eines angehobenen Ausblicks 1,7 Prozent. Der Umsatzanstieg verfehlte aber die Prognosen. Travelers fallen um fast 5 Prozent. Der Versicherungskonzern enttäuscht mit dem Neuprämienaufkommen. Southwest Airlines machen anfängliche Verluste wett und steigen um 1,2 Prozent nach einem Gewinnausweis unter Erwartung. Jetblue Airways ziehen um 4 Prozent an, die Fluggesellschaft schnitt besser als erwartet ab. Aktien von Fluggesellschaften hatten an den vorigen Handelstagen schon unter der Angst vor dem Coronavirus gelitten. Comcast fallen um 3,1 Prozent. Händler verweisen auf schwache Kundenzahlen. Paypal legen um 1,1 Prozent zu. Die Gesellschaft hat eine Kooperation mit der chinesischen Unionpay vereinbart. Texas Instruments hat einen Gewinn- und Umsatzrückgang verbucht. Die Papiere verlieren 1,5 Prozent.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
22:02 US/Intel Corp, Ergebnis 4Q
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
-DE/SMA Solar Technology AG, Jahresergebnis
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Keine Termine mehr angekündigt.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Die Ausbreitung des neuen Coronavirus hat die Stimmung an den Börsen belastet. Besonders schwach tendierten die von China abhängigen Rohstofftitel sowie die Aktien der Reise- und Freizeitbranche. Aber auch der im DAX wichtige Autosektor stand deutlich unter Druck. China hat weitere Städte unter Quarantäne gestellt. "Das Pferd ist aber bereits aus dem Stall", so ein Händler mit Blick darauf, dass nun bereits in mehreren Ländern Erkrankungen festgestellt wurden. Der Index der Rohstoffaktien fiel um 2,9 Prozent, das Pendant der Reise- und Freizeitaktien um 1,8 Prozent. Mit dem Index der Auto-Aktien ging es um 2 Prozent nach unten. Er litt nicht nur unter China, sondern auch unter Sorgen von Einfuhrzöllen der US-Regierung auf europäische Autos. Zudem hatte die Citigroup Renault auf "Verkaufen" gesenkt und Conti von der Kaufliste gestrichen: Conti fielen um 3,4 Prozent und Renault um 5 Prozent. Wenig Einfluss ging von der EZB-Sitzung aus. Die zinsreagiblen Versorgertitel lagen mit fallenden Rentenrenditen mit einem Plus von 0,7 Prozent ihres Indexes im positiven Terrain. Im DAX stiegen Wirecard gegen den Trend um 4,2 Prozent. Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Eichelmann sagte, das Unternehmen schaffe gerade neue Compliance-Strukturen. STMicro kletterten um fast 7 Prozent. Im vierten Quartal hat STMicro laut Citigroup beim Umsatz um 2 Prozent oberhalb der Prognose gelegen. Relativ gut angesichts der Viruskrise hielten sich Lufthansa mit einem Minus von 0,4 Prozent. Denn Presseberichte über einen eventuellen Börsengang der Wartungssparte Lufthansa Technik stützten die Aktie. Safran stiegen um 1,3 Prozent. Hier trieben Aussagen des neuen Boeing-CEO David Calhoun, der noch vor dem Sommer die Produktion der Krisenmaschine 737 Max wieder aufnehmen möchte.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:28 Mi, 17.36 Uhr % YTD EUR/USD 1,1046 -0,43% 1,1083 1,1088 -1,5% EUR/JPY 120,84 -0,81% 121,50 121,87 -0,9% EUR/CHF 1,0712 -0,23% 1,0735 1,0750 -1,3% EUR/GBP 0,8428 -0,16% 0,8441 0,8441 -0,4% USD/JPY 109,40 -0,40% 109,53 109,91 +0,6% GBP/USD 1,3106 -0,25% 1,3125 1,3134 -1,1% USD/CNH (Offshore) 6,9381 +0,39% 6,9320 6,9109 -0,4% Bitcoin BTC/USD 8.319,01 -3,61% 8.502,51 8.612,76 +15,4%
Der Euro neigt zur Schwäche. Die Europäische Zentralbank hat wie erwartet ihr Leitzinsniveau bestätigt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde macht unterdessen klar, dass eine sehr akkommodierende Geldpolitik noch längere Zeit erforderlich bleiben wird. Marktbeobachter betonen die taubenhaften Töne in ihren Ausagen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus hat an den Aktienmärkten für teilweise kräftige Verluste gesorgt. Vor allem in Schanghai und Hongkong standen die Indizes unter Druck. Im Vorfeld des chinesischen Neujahrsfestes, das eine erhöhte Reisetätigkeit zur Folge hat, setzte sich wieder die Angst vor einer möglichen Pandemie durch. Verstärkt wurde dies durch die Tatsache, dass am Vortag erstmals auch Fälle des Coronavirus in den USA, Thailand und Hongkong nachgewiesen wurden. China hat alle Flüge und Züge aus der Millionenstadt Wuhan, wo das Coronavirus erstmals aufgetreten war, gestoppt. Die Bewohner dürften die Stadt nur noch mit einer Sondergenehmigung verlassen. In Tokio belasteten zusätzlich schwache Konjunkturdaten. Die japanischen Exporte sind im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent gefallen, während Analysten lediglich einen Rückgang um 5,2 Prozent erwartet hatten. Dazu kam der Anstieg des Yen. In Seoul standen vor allem Tourismus- und Airlinewerte unter Abgabedruck, da eine Ausbreitung des Coronavirus sich negativ auf die Geschäftsentwicklung auswirken dürfte. Nachdem der S&P/ASX-200 in Sydney am Vortag noch mit dem deutlichsten Tagesgewinn des Jahres auf ein neues Rekordhoch gesprungen war, ging es nun nach unten - belastet vor allem von Abgaben im Bausektor. Auch besser als erwartete Arbeitsmarktdaten für Dezember stützten das Sentiment nicht. Im Bausektor brach die Cimic-Aktie um 20 Prozent ein. Die australische Hochtief-Tochter will sich aus dem Geschäft im Nahen Osten zurückziehen und ihre 45-prozentige Minderheitsbeteiligung an der BIC Contracting (BICC) verkaufen. Die Titel des Baukonzerns Downer rutschten um 18 Prozent ab, nachdem das Unternehmen von steigenden Kosten berichtet hatte. In Hongkong standen unter anderem die Aktien von Fluggesellschaften unter Druck. Cathay Pacific verloren 2,4 Prozent. China Eastern Airlines reduzierten sich um 2,6 Prozent. Auch in Tokio gehörten die Airlines zu den Verlierern.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Flugzeug der Lufthansa kehrt nach Feuerwarnung über dem Atlantik um
Ein Flugzeug der Lufthansa ist am Donnerstag nach einer Feuerwarnung aus dem Frachtraum über dem Atlantik umgekehrt und nach München zurückgeflogen. Die Passagiermaschine war auf dem Weg von München nach Miami, wie ein Sprecher der Lufthansa der Nachrichtenagentur AFP sagte. Sie landete am Nachmittag wieder in München.
RWE-Meiler Niederaußem D (NICHT Weisweiler E) soll noch in diesem Jahr vom Netz
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
January 23, 2020 12:27 ET (17:27 GMT)
Das von Peter Altmaier (CDU) geführte Bundeswirtschaftsministerium hat seinen Gesetzentwurf zum Kohleausstieg präzisiert. In den bereits am Dienstag erstmals vorgelegten Entwurf wurden nun weitere Bestimmungen zum schrittweisen Ende der Braunkohle eingefügt. Demnach soll als erstes Kraftwerk noch in diesem Jahr der Block Niederaußem D mit 297 Megawatt des Energieversorgers RWE vom Netz gehen.
Adani-Auftrag war vor Vertragsschluss im Siemens-Vorstand Thema - Magazin
Siemens-Chef Joe Kaeser war nach einem Bericht des Manager Magazins über den von Klimaschützern kritisierten Signaltechnik-Auftrag für ein Kohlebergwerk in Australien schon vor Vertragsschluss informiert. Der 18 Millionen Euro schwere Auftrag sei bereits bei der Vorstandssitzung am 5. Dezember Thema gewesen und damit fünf Tage vor seiner Unterzeichnung, schreibt das Magazin und beruft sich dabei auf Konzernkreise.
Hamborner Reit macht Ex-TLG-Vorstand Niclas Karoff zum Chef
Die Hamborner Reit AG vergrößert ihren Vorstand von zwei auf drei Mitglieder. Vorstandsvorsitzender soll dabei Niclas Karoff werden. Der Aufsichtsrat bestellte Karoff "im Interesse einer frühzeitigen Nachfolgeplanung", wie es in einer Mitteilung des Gewerbeimmobilienspezialisten aus Duisburg heißt. Karoff war bis zum Herbst 2018 Vorstand bei TLG Immobilien gewesen.
EU erlaubt ZF milliardenschwere Übernahme von Wabco
ZF Friedrichshafen darf den Bremsenhersteller Wabco übernehmen. Die EU-Kommission winkte den Deal, in dem das amerikanisch-belgische Unternehmen mit rund 7 Milliarden Dollar bewertet wird, ohne Auflagen durch. "Die Kommission gelangte zu dem Schluss, dass die Übernahme keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum aufwirft", heißt es in der Mitteilung der Brüsseler Behörde.
Andritz unterzeichnet Vorvertrag mit Papierhersteller UPM
Dem Technologiekonzern Andritz winkt ein Auftrag von dem Papierhersteller UPM. Die beiden Konzerne haben einen Vorvertrag zur Lieferung von energieeffizienten und umweltfreundlichen Zellstoffproduktionstechnologien sowie Schlüsselausrüstungen unterzeichnet, wie die Andritz AG mitteilte. Der Auftragswert für Andritz bewege sich im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich und der Auftrag werde voraussichtlich im 1. Quartal 2020 gebucht werden.
American Airlines steigert Gewinn und Umsatz
American Airlines hat im vierten Quartal Gewinne und Umsatz gesteigert. Das Flugverbot für die Boeing 737 Max-Flugzeuge führte dazu, dass bei American Airlines im Quartal rund 10.000 Flüge gestrichen werden mussten. Der Nettogewinn stieg im Quartal auf 414 Millionen US-Dollar oder 95 Cent je Aktie, von 325 Millionen Dollar bzw. 70 Cent je Aktie im Vorjahresquartal.
Comcast verdient dank Breitband-Wachstum 26 Prozent mehr
Comcast hat seinen Nettogewinn im vierten Quartal um 26 Prozent gesteigert. Das Wachstum ist erneut auf den Anstieg bei Internet-Abonnenten zurückzuführen, während der US-Kabelkonzern im Pay-TV-Geschäft weiterhin Kunden verlor. Der Konzern aus Philadelphia verbuchte einen Gewinn von rund 3,16 Milliarden US-Dollar oder 68 Cent je Aktie und erfüllte damit die Erwartungen der von Factset befragten Analysten.
Procter & Gamble erhöht erneut den Ausblick
Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble wird nach einem guten zweiten Quartal zuversichtlicher für das laufende Geschäftsjahr 2019/20. Das Unternehmen, das für Marken wie Pampers, Gillette und Ariel bekannt ist, hat seinen Wachstums- und Gewinnausblick nach einer Erhöhung im Oktober abermals angehoben.
Southwest Airlines verfehlt Erwartungen - 737-Ausfall belastet
Belastet von Ausfall der Boeing 737 Max hat die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines im vierten Quartal trotz etwas höherer Erlöse einen Gewinneinbruch verzeichnet. Wie das Unternehmen mitteilte, sank der Gewinn in den drei Monaten auf 514 Millionen von 654 Millionen US-Dollar. Je Aktie verdiente die Airline 0,98 Dollar nach 1,17 Dollar im Vorjahr. Analysten hatten dem Unternehmen laut Factset mit 1,12 Dollar je Anteil mehr zugetraut.
Travelers übertrifft Gewinnerwartung - Katastrophenschäden sinken
Bei der US-Versicherung Travelers sind im vierten Quartal weniger Katastrophenschäden angefallen, der Nettogewinn nahm entsprechend deutlich zu. Der Konzern verbuchte im Zeitraum von Oktober bis Dezember Katastrophenschäden von 85 Millionen US-Dollar vor Steuern, nach 621 Millionen im Vorjahreszeitraum. Im Vorjahr schlugen vor allem Waldbrände mit 453 Millionen Dollar zu Buche.
Xerox nominiert 11 Kandidaten für Board von Übernahmeziel HP
Der Druckerhersteller Xerox treibt die feindliche Übernahme des Rivalen HP voran. Wie das Unternehmen mitteilte, will es 11 unabhängige Kandidaten für das Board von HP nominieren, die sich im Sommer auf der Hauptversammlung zur Wahl stellen sollen. Xerox will HP für 33 Milliarden US-Dollar übernehmen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 23, 2020 12:27 ET (17:27 GMT)
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