Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LUFTHANSA - Carsten Spohr, Vorstandschef der Fluggesellschaft Lufthansa, will den Konzern stärker auf den internationalen Kapitalmarkt ausrichten. Nachdem Pläne bekannt geworden sind, dem Konzern eine Holdingstruktur zu geben, fordern Investoren größere Veränderungen. Deshalb kommt nun neben Lufthansa Technik auch Lufthansa Cargo auf den Prüfstand. Die diskutierten Modelle reichen bis hin zur Integration von Cargo in die Passagiersparte, dann ohne eigene Frachterflotte. (Handelsblatt S. 18/FAZ S. 19/Börsen-Zeitung S. 13)
VOLKSWAGEN - Herbert Diess, Vorstandschef des Automobilkonzerns Volkswagen, hält den Preis für Kohlendioxid in Deutschland für zu niedrig. "Ich wünsche mir eine höhere CO2-Steuer", sagte er in einem Interview. Europas Klimapläne böten mehr Chancen als Risiken, sagte er weiter. (FAZ S. 22)
RWE - Der größte kommunale RWE-Aktionär, die Dortmunder Stadtwerke, legt der Konzernleitung eine Klage gegen den geplanten Ausstieg aus der Kohleverstromung nahe. "Ich erwarte, dass der RWE-Vorstand im Falle einer Zwangsabschaltung von Steinkohlekraftwerken klagen wird", sagte Guntram Pehlke, der Chef der Dortmunder Stadtwerke DSW21. "Nur so wird das Management seiner Verantwortung gegenüber den Aktionären gerecht", fügte Pehlke hinzu. Die Pläne der Bundesregierung zum Kohleausstieg bezeichnete er als "juristisch fragwürdig, inhaltlich nicht nachvollziehbar und damit nicht akzeptabel". (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)
NOVARTIS - Es heißt Zolgensma und gilt als das teuerste Medikament der Welt. Nun sorgt die neue Gentherapie des Schweizer Novartis-Konzerns gegen die oft tödlich verlaufende Spinale Muskelatrophie (SMA) für zusätzliche Debatten: Noch ist die 2,1 Millionen Dollar teure Spritze in Europa nicht zugelassen, doch seit Monaten ringen die Krankenkassen und Novartis um eine Lösung, wie ihr Einsatz vor der Zulassung finanziert werden kann. Für Novartis-Chef Vasant Narasimhan haben solche Gentherapien das Potenzial, die Behandlung lebensbedrohlicher genetischer Erkrankungen entscheidend zu verändern. Ab Februar will sein Konzern nun 100 Dosen des Mittels per Zufallsauswahl kostenlos abgeben. Damit wäre zumindest einem kleinen Teil der Patienten geholfen. In den USA, Europa und Japan werden jedes Jahr mehr als 1.000 Kinder mit SMA geboren. Novartis deklariert die Abgabe als Härtefallprogramm. (Handelsblatt S. 6)
AIRBUS - Firmen und Wissenschaftler können für ihre Forschung künftig einen leichteren Zugang zum Weltraum erhalten. Möglich macht dies die Versuchsplattform Bartolomeo, die der Airbus-Konzern in Bremen fertig gestellt hat. Benannt nach dem jüngeren Bruder von Christoph Kolumbus, soll Bartolomeo im Frühjahr an der Außenhülle des europäischen ISS-Raumlabors Columbus montiert werden. Für Airbus beginnt damit ein einzigartiges Experiment, weil Bartolomeo die größte kommerzielle Plattform auf der ISS sein wird und der Konzern damit Geld verdienen möchte. "Die nächsten Jahre werden zeigen, wie geschäftlich erfolgreich wir mit Bartolomeo sein können", sagt Projektleiter Per Steimle. Airbus-Ingenieure haben die 40 Millionen Euro teure Plattform seit Mitte 2017 in Kooperation mit der Raumfahrtagentur Esa entwickelt. (SZ S. 23)
MACQUARIE BANK - Die deutschen Behörden haben ihre Untersuchungen zu Cum-ex-Geschäften der australischen Macquarie Bank ausgeweitet. Nach Angaben der Bank wird gegen 60 aktuelle und frühere Beschäftigte ermittelt. (Börsen-Zeitung S. 5)
FIDELITY - Die Chefin des großen europäischen Fondsanbieters Fidelity International will Aktien von Klimasündern nur im Notfall verkaufen. Nur wer an einem Unternehmen beteiligt sei, könne auch Druck auf das Management ausüben, sagte Anne Richards. "Als aktiver Vermögensverwalter müssen wir mit den Unternehmen im Dialog sein, um ihr Wirken zu ändern", sagte die Managerin. Daher sei ein Verkauf nicht die erste Option. So will Richards die Firmen dazu zu bewegen, ihre Geschäftsmodell so zu verändern, "dass es unsere Lebensbedingungen weniger gefährdet". Wenn alle Großinvestoren mit Anspruch an Nachhaltigkeit solche Aktien abstießen, "blieben nur solche Investoren übrig, die keinen Einfluss nehmen wollen." (Handelsblatt S. 34)
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January 24, 2020 00:39 ET (05:39 GMT)
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