FRANKFURT (Dow Jones)--Einen Monat nach dem erfolgreichen Abschluss des Osram-Übernahmeverfahrens hat der österreichische Sensorhersteller AMS die Voraussetzungen für eine Senkung der dabei entstehenden und schon entstandenen erheblichen Bankverbindlichkeiten geschaffen. Eine außerordentliche Hauptversammlung beschloss mit 99,6 Prozent der anwesenden Stimmen eine Kapitalerhöhung, wie das Unternehmen aus der Steiermark mitteilte. AMS will damit bis zu 1,649 Milliarden Euro erlösen.
Um Osram wie geplant komplett zu schlucken und zu integrieren, benötigt AMS nach eigener Darstellung gut 4,4 Milliarden Euro. Eine entsprechende Finanzierung hatten sich die Österreicher im Vorfeld bei verschiedenen Banken gesichert. Bislang ist die milliardenschwere Übernahme nicht vollzogen, noch fehlen dafür die Genehmigungen verschiedener Kartellbehörden. 777 Millionen Euro sind allerdings bereits geflossen - für knapp 20 Prozent Osram-Aktien, die AMS im Frühherbst erworben hatte, um in einer Übernahmeschlacht mit Beteiligungsgesellschaften Fakten zu schaffen und die Nase vorn zu haben.
Wie viele Aktien AMS im Rahmen der Kapitalerhöhung ausgeben wird, ist noch unklar. Der Vorstand sei ermächtigt worden, die weiteren Einzelheiten der Bezugsrechtsemission, insbesondere das Volumen, den Bezugspreis und den Zeitplan, festzulegen.
AMS hat sich bislang fast 60 Prozent an Osram gesichert. Die meisten der restlichen Aktien dürften bei Hedgefonds liegen. Sie spekulieren darauf, dass CEO Alexander Everke am Ende noch mehr als die bisherigen 41 Euro auf den Tisch legt, um den Münchner Lichtkonzern komplett unter seine Kontrolle zu bringen. Deshalb notiert die Osram-Aktie aktuell bei 45,77 Euro.
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January 24, 2020 11:40 ET (16:40 GMT)
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