Von Barbara Millner
FRANKFURT (Dow Jones)--Wacker Chemie hat 2019 wegen schwacher Polysiliziumpreise und einer hohen außerplanmäßigen Abschreibung unter dem Strich rote Zahlen geschrieben. Und für das laufende Jahr gibt es wenig Hoffnung auf Besserung. Die im SDAX notierte Gesellschaft arbeitet an einem umfassenden Kostensenkungsprogramm.
2019 stand wie Anfang Dezember angekündigt statt eines kleinen Gewinns ein Verlust zu Buche. Mit 630 Millionen Euro fiel das Minus kleiner aus als vom Konzern Anfang Dezember in Aussicht gestellt (etwa 750 Millionen Euro). Analysten hatten einen Verlust von 624 Millionen Euro prognostiziert. 2018 hatte der Konzern 260 Millionen Euro verdient.
Ursächlich für den Fehlbetrag 2019 ist eine außerplanmäßige Abschreibung von 760 Millionen Euro auf Anlagen zur Herstellung von Polysilizium. Belastet haben auch die stark gestiegenen Stromkosten in Deutschland.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug nach vorläufigen Berechnungen 780 Millionen nach 930 Millionen Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen aus München mitteilte. Das EBITDA enthält einen Sonderertrag aus Versicherungsleistungen von 112,5 Millionen Euro im Zusammenhang mit einem Schadensfall 2017 am Standort Charleston.
Der Umsatz lag 2019 wie zuletzt geplant mit 4,93 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahresniveau (4,98 Milliarden). Ursprünglich war mit einer Zunahme um einen mittleren einstelligen Prozentsatz geplant worden. Analysten sahen die Einnahmen bei knapp 4,99 Milliarden Euro.
"Unsere Ertragsentwicklung im vergangenen Jahr ist stark von Sondereinflüssen aus den erhaltenen Versicherungsleistungen und der außerplanmäßigen Abschreibung auf das Anlagevermögen geprägt", stellte Konzernchef Rudolf Staudigl fest. Die Rahmenbedingungen im Geschäft mit Solarsilizium seien weiter unbefriedigend gewesen. Die Preise für Solarsilizium seien wegen der hoher Überkapazitäten, die staatlich subventionierte Wettbewerber in China aufgebaut haben, erheblich zurückgegangen. Wacker will nun die Kosten "signifikant" reduzieren. Konkrete Ziele dazu will der Konzern voraussichtlich noch im ersten Quartal bekanntgeben.
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January 28, 2020 01:50 ET (06:50 GMT)
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