Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: Wegen der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten findet an den chinesischen Festlandbörsen sowie in Hongkong kein Aktienhandel statt.
MITTWOCH bis FREITAG: Wegen der aufgrund des Coronavirus um einen Tag verlängerten chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten findet an den chinesischen Festlandbörsen kein Aktienhandel statt.
TAGESTHEMA
Die Zahl der Todesopfer und Erkrankungen durch das neuartige Coronavirus in China ist erneut sprunghaft gestiegen. Die Zahl der Verstorbenen wuchs um weitere 24 Fälle auf mindestens 106 an, wie die chinesische Regierung am Dienstag mitteilte. Ferner wurden 1291 neue Fälle von Erkrankungen durch den Erreger verzeichnet. Die offizielle Gesamtzahl der Krankheitsfälle in der Volksrepublik stieg damit auf mehr als 4000. Kurz zuvor war der erste bestätigte Fall einer Infektion mit dem Virus in Deutschland bekanntgegeben worden. Das neuartige Coronavirus 2019-nCoV war erstmals in der zentralchinesischen Millionenmetropole Wuhan aufgetreten. Die chinesischen Behörden versuchen, die Ausbreitung mit drastischen Reisebeschränkungen zu stoppen. Neben Wuhan steht inzwischen praktisch die gesamte zentralchinesische Provinz Hubei unter Quarantäne. Die Region ist also weitgehend von der Außenwelt abgeschlossen. Angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus in China hat die US-Regierung die Bürger der Vereinigen Staaten aufgerufen, die gesamte Volksrepublik möglichst zu meiden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
12:30 US/3M Co, Ergebnis 4Q
12:45 US/Pfizer Inc, Ergebnis 4Q
12:55 US/United Technologies Corp, Ergebnis 4Q
22:05 US/Starbucks Corp, Ergebnis 1Q
22:15 US/Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 4Q
22:15 US/Ebay Inc, Ergebnis 4Q
22:30 US/Apple Inc, Ergebnis 1Q
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Dezember PROGNOSE: -0,3% gg Vm zuvor: revidiert -2,1% gg Vm; vorläufig -2,0% gg 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Januar PROGNOSE: 128,0 zuvor: 126,5 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
ÜBERSICHT INDIZES
Stand +/- % S&P-500-Future 3.264,00 +0,66% Nikkei-225 23.215,71 -0,55% Hang-Seng-Index Feiertag Kospi 2.176,72 -3,09% Shanghai-Composite Feiertag S&P/ASX 200 6.994,50 -1,35%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Schwächer - Die Angst vor negativen Auswirkungen auf die Konjunktur bei einer schnellen und schwer kontrollierbaren Ausbreitung des in China ausgebrochenen Coronavirus bestimmt weiter das Geschehen. Die Verluste fallen an jenen Aktienmärkten besonders hoch aus, an denen am Montag feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde, allen voran in Seoul. In Hongkong und Schanghai ruht der Handel wegen der Neujahrsfeiertage weiter. Die Akteure an den Finanzmärkten versuchen derweil weiter abzuschätzen, wie stark die von der Epidemie ausgehenden Auswirkungen auf die globale Konjunktur ausfallen könnten. Weiter stehen zunächst Aktien von Unternehmen besonders unter Verkaufsdruck, die von einem eingeschränkten Reiseverkehr und Tourismus betroffen sind. In Seoul verliert der Kurs des Tourbetreibers Hanatour Service rund 9 Prozent, für das Papier von Korean Air geht es um rund 7 Prozent abwärts. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics sackt um gut 3 Prozent ab. In Sydney fielen Qantas mit Nachholbedarf nach der Feiertagspause allerdings um 5,5 Prozent zurück. Besonders hart traf es in Sydney Aktien aus dem Energiesektor, nachdem die Ölpreise an den vergangenen Tagen rasante Verluste verzeichnet hatten, ebenfalls aus Sorge vor negativen Rückwirkungen der Coronavirus-Epidemie auf die Konjunktur. Der Subindex der Energiewerte verlor 2,9 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Whirlpool gaben um 0,2 Prozent nach. Der Hersteller von Haushaltsgroßgeräten sprach in seinem Quartalsbericht von Profitabilität in allen Regionen und dies trotz einer Schwäche in China. Den Ausblick auf 2020 bezeichnete das Unternehmen als "solide". Im Berichtsquartal übertraf Whirlpool die Gewinnprognosen und verfehlte sie beim Umsatz knapp. Juniper Networks gaben um 1,1 Prozent nach. Der Netzwerkausrüster übertraf mit seinem bereinigten Gewinn je Aktie im vierten Quartal die Analystenschätzung knapp, ebenso mit dem um 2,3 Prozent zum Vorjahr gestiegenen Umsatz von 1,21 Milliarden Dollar. Das Industriegüterunternehmen Crane wartete mit einem zuversichtlichen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 auf. Die Aktie legte um 5,1 Prozent zu auf 87,85 Dollar.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 28.535,80 -1,57 -453,93 -0,01 S&P-500 3.243,63 -1,57 -51,84 0,40 Nasdaq-Comp. 9.139,31 -1,89 -175,60 1,86 Nasdaq-100 8.952,18 -2,07 -189,29 2,51 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 977 Mio 871 Mio Gewinner 619 848 Verlierer 2.331 2.081 Unverändert 69 83
Sehr Schwach - Die Wall Street verzeichnete den höchsten Tagesverlust seit Anfang Oktober, belastet von der Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus mit negativen Auswirkungen auf die globale Konjunktur. Auch in den USA wurden bereits mindestens 110 Verdachtsfälle gemeldet. Verkauft wurden einmal mehr Aktien, die besonders von den Auswirkungen des Virus betroffen sind. American Airlines, United Airlines und Delta Air Lines gaben bis zu 5,6 Prozent ab. Im Tourismussektor erwischte es Royal Caribbean Cruises mit einem Abschlag von 7,6 Prozent. Titel des Hotel- und Kasinobetreiber Las Vegas Sands büßten 6,8 Prozent ein. Exxon Mobil verloren mit dem starken jüngsten Ölpreisverfall 2,4 Prozent auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2010. Alpha Pro Tech schnellten dagegen um über 28 Prozent nach oben. Das Unternehmen stellt unter anderem Atemschutzmasken her. Aktien von Impfstoffherstellern und Diagnostikspezialisten haussierten: Co-Diagnostics um 82,4 Prozent, NanoViricides um 87 Prozent, Allied Healthcare Products um 50 Prozent und Inovio Pharmaceuticals um 25,5 Prozent. Sprint hatte durchwachsene Geschäftszahlen vorgelegt. Die Aktie fiel um 4,1 Prozent.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 1,43 -5,4 1,48 22,8 5 Jahre 1,43 -7,2 1,50 -49,4 7 Jahre 1,52 -8,5 1,60 -73,0 10 Jahre 1,60 -8,8 1,69 -84,7 30 Jahre 2,05 -8,1 2,13 -101,7
US-Rentenpapiere erhielten als vermeintlich sicherer Hafen in Krisenzeiten starken Zulauf. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel kräftig um fast 9 Basispunkte auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2019.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Mo, 8:55 % YTD EUR/USD 1,1019 +0,0% 1,1018 1,1036 -1,8% EUR/JPY 120,17 +0,1% 120,00 120,34 -1,4% EUR/GBP 0,8450 +0,2% 0,8438 0,8444 -0,2% GBP/USD 1,3041 -0,1% 1,3058 1,3070 -1,6% USD/JPY 109,04 +0,1% 108,91 109,04 +0,3% USD/KRW 1176,79 -0,0% 1176,99 1177,82 +1,9% USD/CNH 6,9705 -0,2% 6,9864 6,9729 +0,1% USD/HKD 7,7781 +0,0% 7,7773 7,7762 -0,2% AUD/USD 0,6760 +0,0% 0,6759 0,6792 -3,5% NZD/USD 0,6546 +0,1% 0,6542 0,6571 -2,8% Bitcoin BTC/USD 9.021,26 +1,5% 8.885,26 8.640,26 +25,1%
Der Euro wurde belastet von einem schwach ausgefallenemn Ifo-Geschäftsklimaindex in Deutschland. Mit 1,1010 Dollar wurde die Gemeinschaftswährung auf dem tiefsten Stand seit acht Monaten gehandelt - zuletzt war es wenig mehr. Dagegen legte der vermeintlich sichere Yen vor dem Hintergrund der Ausbreitung des Coronavirus zu. Der Dollar kostete zuletzt 108,90 Yen nach rund 109,50 Yen am Freitag.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,15 53,14 +0,0% 0,01 -12,5% Brent/ICE 59,25 59,32 -0,1% -0,07 -10,3%
Sorgen vor einem Konjunktureinbruch als Folge der Ausbreitung des Coronavirus verbunden mit einer sinkenden Nachfrage drückten die Ölpreise auf die tiefsten Stände seit Oktober. Projiziere man die Auswirkungen des Sars-Virus auf das Jahr 2020, rechnen die Analysten von Goldman Sachs mit einem täglichen Nachfragerückgang um rund 260.000 Fass. Das Erdölkartell Opec diskutierte derweil mit Russland über mögliche Reaktionen auf das Virus. Brentöl verbilligte sich um 2,3 Prozent auf 59,32 Dollar, wobei die Preise nach dem neuerlichen Rücksetzer im Verlauf des Handels auf dem ermäßgten Niveau seitwärts tendierten.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.578,32 1.581,60 -0,2% -3,29 +4,0% Silber (Spot) 18,03 18,10 -0,4% -0,07 +1,0% Platin (Spot) 990,40 985,70 +0,5% +4,70 +2,6% Kupfer-Future 2,60 2,60 +0,2% +0,01 -7,0%
Der Goldpreis kletterte auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Jahren. Mit der weiter herrschenden Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus erlebe der "sichere Hafen" einen deutlichen Zulauf, hieß es.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 20.00 UHR
USA/AFGHANISTAN
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January 28, 2020 01:51 ET (06:51 GMT)
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