Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IAB: Deutscher Arbeitsmarkt insgesamt weiter gut
Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Januar auf dem Wert von 101,9 Punkten verblieben. "Das deutet darauf hin, dass sich der Arbeitsmarkt insgesamt weiter gut entwickeln wird", teilte das Institut mit. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit liegt bei 99,4 Punkten, wie schon im Dezember. Dies deutet zwar auf eine tendenziell ungünstige Entwicklung in den nächsten Monaten hin, der Indikator liegt aber nicht weit von der neutralen Marke von 100 Punkten entfernt.
EZB sieht bei Großbanken Geschäftsmodell- und Governance-Risiken
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Rahmen ihrer Aufsicht über die Großbanken des Euroraums mehr Risiken als zuvor aus Geschäftsmodellen und einen Mangel an interner Aufsicht festgestellt. Wie aus dem Bericht über den Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) des Jahres 2019 hervorgeht, der auf Daten von Ende 2018 beruht, ließ die EZB aber ihre Eigenkapitalanforderungen im Durchschnitt unverändert bei 10,6 Prozent.
Enria: Nettoeffekt von Negativzins für Banken schwer zu ermitteln
Der negative Zins auf Einlagen von Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hat nach Aussage des Chefs der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, positive und negative Auswirkungen. Enria verwies bei der Vorstellung des Berichts über den Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) 2019 darauf, dass der Negativzins einerseits die Zinseinnahmen belaste, andererseits aber den Banken den Abbau notleidender Kredit ermögliche. "Der Nettoeffekt ist nicht einfach herauszufinden", sagte Enria in Frankfurt.
Banken fragen 0,637 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität nach
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft zugenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 1,602 Milliarden Euro nach 0,965 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 28 (Vorwoche: 24) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,637 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
Chinas Notenbank verspricht Liquidität bei Eröffnung der Märkte
Die chinesische Zentralbank hat angekündigt, dass sie am Montag, wenn der Handel wieder aufgenommen wird, über ihre Offenmarktgeschäfte und andere geldpolitische Instrumente reichlich Liquidität bereitstellen wird. In einer kurzen Erklärung teilte die People's Bank of China (PBoC) mit, dass sie die Schließung der Interbankenmärkte bis Montag verlängert, nachdem die Regierung wegen des Ausbruchs der Virenkrankheit die offiziellen Neujahrsferien kurzfristig bis zum Montag ausgeweitet hatte.
Kollege aus China soll deutschen Corona-Patienten in Bayern infiziert haben
Der erste deutsche Corona-Patient hat sich wohl in Bayern bei einem Kollegen aus China infiziert. Wie der Automobilzulieferer Webasto mitteilte, ist der bestätigte Erkrankte aus dem Landkreis Starnberg ein Mitarbeiter der Unternehmenszentrale in Stockdorf bei München. In der vergangenen Woche sei ein Mitarbeiter aus China in Stockdorf gewesen und nach seiner Rückkehr in China positiv auf das Virus getestet worden.
Deutscher Corona-Fall offenbar erste Mensch-zu-Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens
Bei dem Coronavirus-Fall in Bayern handelt es sich offenbar um die erste bekannten Mensch-zu-Mensch-Ansteckung außerhalb Asiens. Bislang sei außerhalb des Ursprungslands China nur eine Übertragung von Mensch zu Mensch in Vietnam nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin des Robert-Koch-Instituts in Berlin der Nachrichtenagentur AFP. Der 2019-nCoV-Patient im bayerischen Landkreise Starnberg hatte sich nach Angaben seines Arbeitgebers wohl bei einer aus China angereisten Kollegin infiziert.
BDI: Bei Brexit harter Bruch zum Jahresende nicht vom Tisch
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat den am Freitag stattfindenden britischen Austritt aus der Europäischen Union (EU) als "richtigen Schritt auf dem falschen Weg" bezeichnet. Es sei klar, dass die knappe Zeit der Übergangsphase nicht für Verhandlungen zu einem umfassenden Freihandelsabkommen ausreiche, unterstrich BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang in Berlin. "Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, ein solches Programm bis Jahresende zu absolvieren."
ZVEI: Elektroindustrie erwartet 2020 stabile Produktion
Die deutsche Elektroindustrie erwartet für 2020 bei der Produktion "im besten Fall" eine stabile Entwicklung. Im Jahr 2019 konnte die Branche nur bei den Exporten ein Wachstum verzeichnen. Produktion, Umsatz und Auftragseingang mussten hingegen Rückgänge hinnehmen, wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in seiner Jahrespressekonferenz in Frankfurt mitteilte.
Sparkassen sehen 0,9 Prozent Wachstum 2020 und 1,1 Prozent 2021
Die deutschen Sparkassen gehen davon aus, dass sich in Deutschland im laufenden Jahr der Wirtschaftsaufschwung der vergangenen Dekade wiederbelebt, stabilisiert und 2021 fortsetzt. "Die Chefvolkswirte unserer Gruppe prognostizieren für 2020 ein Wachstum von 0,9 Prozent", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis. Für 2021 würden dann 1,1 Prozent erwartet.
EuGH: Öffentliche Stellen Italiens dürfen Zahlungsfristen nicht überschreiten
Italien hat gegen Europarecht verstoßen, weil öffentliche Stellen vorgeschriebene Fristen bei der Bezahlung von Privatunternehmen nicht eingehalten haben. Das Land hätte sicherstellen müssen, dass die Zahlungsfristen von 30 oder 60 Tagen nicht überschritten werden, entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH). Die EU-Kommission hatte nach Beschwerden italienischer Wirtschaftsverbände eine Vertragsverletzungsklage erhoben.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweden Dez Handelsbilanz Überschuss 0,3 Mrd SEK
Schweden Dez Exporte 116,0 Mrd SEK
Schweden Dez Importe 115,7 Mrd SEK
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz +3,4% gg Vorjahr
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz +0,5% gg Vormonat
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz PROGNOSE: -1,0% gg Vormonat
Schweden Dez Einzelhandelsumsatz PROGNOSE +1,5% gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
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January 28, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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