Mit einer wenig veränderten Tendenz dürfte die Wall Street in den Handel am Mittwoch starten. Dabei bewegt sich der Markt im Spannungsfeld zwischen Coronavirus, Berichtssaison und dem Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank (Fed) am Abend. Zwar geht der Markt zunehmend von einer Eindämmung des Virus durch die chinesischen Behörden aus, doch die Fakten sprechen derzeit noch eine andere Sprache. So hat sich die Zahl der Infizierten in China stark erhöht und liegt höher als während der Sars-Epidemie 2002/2003. Auch die Zahl der Todesfälle nimmt weiter zu. Negative Nachrichten zur weiteren Entwicklung könnten das Sentiment schnell wieder belasten, heißt es.
Die Fed dürfte dagegen das Zinsniveau bestätigen. Einen Anlass für eine Änderung des Zinskurses sehen Händler derzeit nicht, zumal sich die Notenbank in Wahljahren traditionell zurückhält. Zudem habe sich die Lage im Handelsstreit zwischen den USA und China mit dem "Phase-1-Abkommen" etwas entspannt und die US-Konjunktur zeigt sich weiter in einer positiven Verfassung. Dies hatten überraschend gute Daten am Vortag belegt.
Der Future auf den S&P-500 zeigt sich aktuell mit einem Plus von 0,2 Prozent. Die Berichtssaison gibt zudem weiterhin den Takt vor. Hier lieferte Apple einen positiven Impuls für den Markt. Am Berichtstag stehen mit AT&T, Boeing, Facebook und Microsoft weitere Schwergewichte auf der Agenda.
Apple profitierte im ersten Geschäftsquartal von einer starken Nachfrage nach seinen iPhones, Apps und den neuen drahtlosen Airpods-Kopfhörern. Damit wurde das erste quartalsweise Gewinnwachstum seit mehr als einem Jahr und zugleich ein Rekord verzeichnet. Bereinigt und je Aktie übertraf Apple die Schätzungen der Analysten deutlich. Die Aktie ist vorbörslich noch nicht aktiv, nach der Schlussglocke war es um 1,5 Prozent nach oben gegangen.
Dagegen standen Advanced Micro Devices (AMD) nachbörslich deutlich unter Druck und reduzierten sich um 4,4 Prozent. Der Konzern verdiente im vierten Quartal dank eines Umsatzanstiegs und höherer Bruttomargen mehr als viermal so viel wie im Vorjahr. Allerdings sprachen Marktteilnehmer von einem enttäuschenden Umsatzausblick des Intel-Konkurrenten.
Ebenfalls ein kräftiges Minus von gut 5 Prozent verzeichnete nach der Schlussglocke die Ebay-Aktie. Der Online-Marktplatz setzte zwar mehr um und verdiente auch mehr als von den Analysten geschätzt, doch auch hier enttäuschte der Umsatzausblick.
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January 29, 2020 06:00 ET (11:00 GMT)
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