FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Mittwochmittag knapp im Plus. Dabei liefert die Berichtssaison die Impuls, wobei das nach Marktkapitalisierung teuerste Unternehmen der Welt, Apple, am Vorabend überzeugen konnte. Dies ist positiv für die Technologiewerte - weltweit. In Europa berichtete Santander überzeugende Zahlen. Übergeordnet sorgt weiterhin das Coronavirus für Zurückhaltung.
Die Zahl der in China an dem Virus Verstorbenen ist weiter gestiegen und die Zahl der Infizierten legt in hohem Tempo zu. Indes zeigt sich die chinesische Regierung zuversichtlich, das Virus eindämmen zu können. Dies scheint derzeit auch die vorherrschende Meinung an den Finanzmärkten zu sein. In diesem Umfeld legt der DAX um 0,2 Prozent auf 13.343 Punkte zu und der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,3 Prozent auf 3.732 Punkte.
Gute Nachrichten aus dem Bankensektor
Lange Zeit wurden die Aktien der europäischen Banken von Investoren gemieden. Doch so langsam gibt es vermehrt gute Nachrichten aus dem Sektor. So hat die spanische Bank Santander beim Quartalsgewinn positiv überrascht und die Kapitalseite ist besser als von den Jefferies-Analysten erwartet ausgefallen. Im Schlussquartal steigerte Banco Santander den Nettogewinn um 35 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro. Die Aktie gewinnt 4,6 Prozent.
Auch die skandinavische Bank SEB (plus 0,7 Prozent) hat ebenfalls deutlich mehr verdient als erwartet. Sie profitierte dabei von einer gestiegenen Kundenaktivität sowie höheren Zinsen. Allerdings senkt sie die Dividende etwas auf 6,25 von 6,50 schwedische Kronen.
Die Deutsche Bank legt am Donnerstag ihren Quartalsbericht vor. Am Markt heißt es, dass der Druck auf die Umsätze im vierten Quartal zumindest deutlich nachgelassen haben sollte. Die Aktie legt um 1 Prozent zu, zuletzt hatte sie im März 2019 höher notiert.
Starke Apple-Zahlen stützen Technologiesektor - aber Kurseinbruch bei Software AG
Im DAX erholen sich Lufthansa um 1,5 Prozent, Berenberg hat den Titel auf die Kaufliste genommen. Infineon steigen um 1,7 Prozent. Apple hat starke Zahlen vorgelegt: Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn wurden die Marktschätzungen geschlagen, der iPhone-Absatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent. Die Aktien des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor legen um 1,0 Prozent zu.
Die Aktien der Software AG brechen dagegen um 10,4 Prozent ein. Vor allem das EBIT des Darmstädter Unternehmens liege deutlich unter den Schätzungen, heißt es. Stören dürften sich auch einige Anleger an der EBITA-Margen-Prognose auf non-IFRS-Basis für 2020. Diese soll deutlich nachgeben auf 20 bis 22 Prozent nach 29,2 Prozent.
Siltronic legen nach ihren Zahlen um 7,7 Prozent zu. Die Quartalszahlen sind stark ausgefallen, jedoch rechnet der Halbleiter-Zulieferer zunächst noch mit einer relativ schwachen Nachfrage aufgrund hoher Lagerbestände bei den Kunden.
Novartis bleibt ein Kauf
Nach einem verhaltenen Börsenstart liegen Novartis in der Zwischenzeit mit Aufschlägen von 1,4 Prozent deutlich vorne. Unter anderem Jefferies und Citigroup haben das Papier nach den Quartalszahlen mit "Buy" bestätigt. Die Citigroup hebt positiv hervor, dass das Pharmaunternehmen mittelfristig ein zusätzliches Sparpotenzial von 1,5 Milliarden Dollar ausgemacht hat. Das könnte das EBIT 2024 bis zu 8 Prozent höher ausfallen lassen.
LVMH notieren kaum verändert. Bernstein spricht mit Blick auf das vierte Quartal des Luxusgüter-Konzerns von starken Zahlen, die sich weitgehend im Rahmen der Erwartungen bewegten. Mit einem Gewinn von 7,17 Milliarden Euro wurde der Factset-Konsens von 7,32 Milliarden zwar nicht ganz erreicht. Positiv kommt bei den Anlegern aber an, dass sich LVMH recht zuversichtlich zu den erwarteten wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs in China geäußert hat. LVMH ist wegen der hohen Wachstumsraten des chinesischen Marktes stark von diesem abhängig, der Kurs hat in den vergangenen Handelstagen zeitweise stark unter dem Coronavirus gelitten.
Einen Kurseinbruch um 6,3 Prozent wiederum verzeichnen die Aktien des niederländischen Telekom-Konzerns KPN. Grund sind weniger die Zahlen als vielmehr der Ausblick auf den freien Cashflow, der als schwach bewertet wird.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.732,04 0,34 12,82 -0,35 Stoxx-50 3.433,75 0,44 15,21 0,90 DAX 13.343,21 0,15 19,52 0,71 MDAX 28.525,47 0,60 170,63 0,75 TecDAX 3.164,76 0,42 13,19 4,97 SDAX 12.507,74 0,85 105,78 -0,03 FTSE 7.496,41 0,21 15,72 -0,82 CAC 5.950,00 0,41 24,18 -0,47 Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite -0,37 -0,03 -0,61 US-Zehnjahresrendite 1,63 -0,03 -1,05 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:05 Uhr Di, 17.07 Uhr % YTD EUR/USD 1,1002 -0,18% 1,1012 1,1002 -1,9% EUR/JPY 120,01 -0,33% 120,12 120,02 -1,6% EUR/CHF 1,0725 -0,00% 1,0726 1,0714 -1,2% EUR/GBP 0,8455 -0,07% 0,8456 0,8471 -0,1% USD/JPY 109,07 -0,16% 109,09 109,10 +0,3% GBP/USD 1,3013 -0,09% 1,3022 1,2987 -1,8% USD/CNH (Offshore) 6,9633 -0,04% 6,9636 6,9748 -0,0% Bitcoin BTC/USD 9.262,75 +1,45% 9.322,50 9.008,76 +28,5% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 53,84 53,48 +0,7% 0,36 -11,4% Brent/ICE 59,99 59,51 +0,8% 0,48 -9,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.571,60 1.567,20 +0,3% +4,40 +3,6% Silber (Spot) 17,51 17,50 +0,1% +0,01 -1,9% Platin (Spot) 995,60 986,15 +1,0% +9,45 +3,2% Kupfer-Future 2,59 2,58 +0,3% +0,01 -7,5% ===
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January 29, 2020 06:56 ET (11:56 GMT)
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