Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaftsstimmung im Euroraum besser als erwartet
Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Januar dank einer höheren Aktivität in Industrie und Bauwirtschaft deutlicher als erwartet aufgehellt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung (Esi) stieg auf 102,8 (Dezember: 101,3) Punkte, was der höchste Stand seit August 2019 war. Volkswirte hatten mit einem Indexanstieg auf nur 101,9 Zähler gerechnet.
Eurozone-Geschäftsklima sinkt im Januar
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Januar im Vergleich zum Vormonat leicht eingetrübt. Wie die Europäische Kommission berichtete, sank der entsprechende Index auf minus 0,23 Punkte von revidiert minus 0,20 (vorläufig: minus 0,25) Punkte im Dezember. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von minus 0,20 Zähler erwartet.
Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt überraschend
Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Dezember unerwartet gesunken. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte, ging die Quote auf 7,4 Prozent zurück, nachdem sie im November bei 7,5 Prozent gelegen hatte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine stabile Quote von 7,5 Prozent prognostiziert.
Arbeitslosenzahl sinkt in Deutschland saisonbereinigt im Januar
Der Arbeitsmarkt in Deutschland hat sich im Januar in saisonbereinigter Rechnung günstiger entwickelt als erwartet. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) bekanntgab, sank die Arbeitslosenzahl bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber Dezember 2019 um 2.000 Personen. Damit sind nun 2,426 Millionen Menschen ohne Beschäftigung.
Jahresinflation in Bundesländern steigt im Januar saisontypisch
Die jährliche Inflationsraten sind in einer Reihe von Bundesländern im Januar saisontypisch gestiegen. Besonders die im Januar typischen Preisanpassungen für die Müll- und Abwasserentsorgung sowie die Versorgung mit Strom, Erdgas und Wasser fielen dabei ins Gewicht und trugen teilweise zu einem Anstieg der Wohnungsnebenkosten bei. So erhöhte sich die jährliche Preissteigerung in Sachsen von 1,4 auf 1,8 Prozent, in Bayern von 1,3 auf 1,5 Prozent und in Baden-Württemberg von 1,5 auf 1,7 Prozent, wie die jeweiligen Statistischen Landesämter mitteilten.
Bank of England hält Leitzins stabil bei 0,75 Prozent
Die Bank of England (BoE) hat einen Tag vor dem Austritt Großbritanniens aus der EU ihren Leitzins nicht angetastet. Der Schlüsselzins verharrte damit bei 0,75 Prozent, wie die Notenbank mitteilte. Der Beschluss fiel mit sieben zu zwei Stimmen, wobei die Ratsmitglieder Jonathan Haskel und Michael Saunders wie schon im Dezember für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte votierten. Im Vorfeld hatte etwas Unsicherheit geherrscht, wie der Rat entscheiden würde; auch eine Senkung um 25 Punkte war für möglich gehalten worden.
Berliner Abgeordnetenhaus beschließt umstrittenen Mietendeckel
Das Berliner Abgeordnetenhaus hat am Donnerstag den umstrittenen Mietendeckel beschlossen. Bei 150 abgegebenen Stimmen sprachen sich 85 Parlamentarier für das Gesetz aus, mit dem die Mieten in der Hauptstadt für fünf Jahre eingefroren werden sollen. Zudem sollen besonders hohe Mieten unter bestimmten Umständen abgesenkt werden dürfen. Der Mietendeckel soll für rund 1,5 Millionen Wohnungen in der Hauptstadt gelten.
Scholz hält vorzeitige Soli-Abschaffung für finanzierbar
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat sich offen für den Vorschlag von SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider gezeigt, die zum 1. Januar 2021 beschlossene Abschaffung des Solidaritätszuschlages für 90 Prozent der Steuerzahler ein halbes Jahr früher in Kraft treten zu lassen. Dies werde im Haushalt finanzierbar sein.
Altmaier: Bundesregierung erwartet 1,3 Prozent Wachstum für 2021
Die Bundesregierung rechnet nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) für kommendes Jahr mit einer zunehmenden Wachstumsdynamik. "Wir erwarten 1,3 Prozent im nächsten Jahr", sagte Altmaier in einer Regierungserklärung zum Jahreswirtschaftsbericht im Bundestag. In dem am Vortag vom Kabinett beschlossenen Bericht sagt die Regierung für dieses Jahr einen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes um 1,1 Prozent nach einem Plus von 0,6 Prozent im abgelaufenen Jahr voraus.
Justiz plant Durchsuchungen bei AfD-Politiker Gauland wegen Steuerhinterziehung
Der Bundestag hat die Immunität von AfD-Fraktionschef Alexander Gauland aufgehoben, um Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung zu ermöglichen. In dem Fall solle es noch am Donnerstag Durchsuchungen geben, sagte eine Sprechern der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main der Nachrichtenagentur AFP. Ermöglicht wurde das Vorgehen der Justiz am Vormittag durch den Beschluss des Bundestags, Gaulands Immunität aufzuheben.
Russland schließt Grenze zu China wegen Coronavirus
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus schließt Russland seine 4.250 Kilometer lange Grenze zu China. Eine entsprechende Anordnung sei unterzeichnet und bereits in Kraft getreten, nun würden "alle über die beschlossenen Maßnahmen informiert", zitierten die russischen Nachrichtenagenturen Ministerpräsident Michail Mischustin. Details zur Dauer der Grenzschließung nannte er zunächst nicht.
+++ Konjunkturdaten +++
Belgien Jan Verbraucherpreise +1,41% (Dez: +0,76%) gg Vorjahr
DJG/DJN/AFP/apo
(END) Dow Jones Newswires
January 30, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.