Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Präsident des Bankenverbands: Gefahren nach Brexit nicht gebannt
Der Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken, Hans-Walter Peters, hat vor drohenden Gefahren für die Finanzbranche nach dem am Freitag stattfindenden Brexit gewarnt und gleiche Wettbewerbsbedingungen angemahnt. "Mit dem Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU sind Risiken für die Finanzmärkte noch nicht abgewendet", erklärte er. "Es ist völlig offen, wie der gegenseitige Marktzugang über das Jahr 2020 hinaus gewährleistet wird."
Deutsche HVPI-Inflation im Januar niedriger als erwartet
Der Inflationsdruck in Deutschland hat zu Jahresbeginn weniger als erwartet zugenommen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sank gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lag um 1,6 (Dezember: 1,5) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in einer Vorabschätzung mitteilte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 0,7 Prozent und eine Jahresteuerung von 1,8 Prozent prognostiziert.
DIW: Brexit-Unsicherheit ist Gift für deutsche Konjunktur
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat wegen der unklaren künftigen Beziehungen zu Großbritannien vor harten Folgen für die deutsche Wirtschaft gewarnt. Nach dem Brexit am Freitag seien die Differenzen mit Blick auf ein Handelsabkommen das größte Hindernis, heißt es in einer Kurzanalyse.
Brexit-Vertrag durch EU endgültig ratifziert
Die EU hat das Brexit-Abkommen für einen geregelten Austritt Großbritanniens abschließend ratifiziert. Nach dem Europaparlament billigten auch die verbleibenden 27 Mitgliedstaaten das Vertragswerk, wie der EU-Rat mitteilte.
Ifo-Chef Fuest will längere Frist für Abkommen nach Brexit
Der Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest, hat eine längere Frist beim nach dem Brexit auszuhandelnden Freihandelsabkommen der EU mit Großbritannien angemahnt. "Alles spricht dafür, dass es sehr schwer sein wird, innerhalb von elf Monaten ein Abkommen zu erreichen", sagte Fuest. "Die britische Regierung sollte daher den Plan aufgeben, die Übergangszeit Ende 2020 auch dann zu beenden, wenn für das Erreichen eines Freihandelsvertrags ein oder zwei Jahre mehr erforderlich sind."
Ifo: Mindestlohnerhöhung verteuerte Preise, kaum Jobs verloren
Die Kosten für die Erhöhung des Mindestlohnes zum 1. Januar haben die Unternehmen vor allem an die Konsumenten weitergegeben. Das schreibt das Ifo-Institut München unter Verweis auf eine Personalleiterbefragung mit dem Dienstleister Randstad. 44 Prozent der Unternehmen hätten demnach mit Preissteigerungen auf die Mindestlohn-Anhebung auf 9,19 Euro reagiert. Jobverluste hätten weitgehend vermieden werden können.
EZB hält Kapital nach Ausscheiden der BoE konstant
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihre Eigenkapitalausstattung nach dem Ausscheiden Bank of England (BoE) konstant halten. Wie sie im Vorfeld des am 31. Januar anstehenden EU-Austritts Großbritanniens mitteilte, wird das Eigenkapital weiterhin 10,8 Milliarden Euro betragen. Die Anteile
EZB/Enria will bessere Behandlung grenzüberschreitend tätiger Bankengruppen
Der Chef der bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelten Bankenaufsicht, Andrea Enria, hat sich für eine bessere regulatorische Behandlung grenzüberschreitend tätiger Bankengruppen ausgesprochen. "Die EZB-Bankenaufsicht prüft eine Reihe von Optionen; zum Beispiel könnte sie die Rolle verbessern, die gruppeninterne Unterstützungsvereinbarungen für Töchter in den Abwicklungs- oder Rettungsplänen von Bankengruppen spielen, die von allen zuständigen Behörden zu genehmigen sind", sagte Enria laut veröffentlichtem Redetext bei einer Konferenz in Frankfurt.
EU-Investitionsbank nimmt keine neuen Förderanträge für Gaskraftwerke mehr an
Die Europäische Investitionsbank (EIB) nimmt aus Klimaschutzgründen schon jetzt keine neuen Förderanträge für Gasprojekte mehr an. Bereits eingereichte Vorhaben würden geprüft und könnten bis Ende 2021 noch beschlossen werden, sagte EIB-Präsident Werner Hoyer in Brüssel.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe sinken
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 25. Januar 2020 abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 7.000 auf 216.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 215.000 vorhergesagt.
US-Wirtschaft wächst im vierten Quartal um 2,1 Prozent
Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 mit der schwächsten Rate seit 2016 gewachsen. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Oktober und Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 2,1 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten im Konsens mit genau diesem Anstieg gerechnet.
US-Handelsminister: Coronavirus könnte zu Rückkehr von Jobs in die USA führen
US-Handelsminister Wilbur Ross hat mit der Aussage für Empörung gesorgt, das Coronavirus könne zu einer Rückkehr von Jobs aus China nach Nordamerika führen. Ross sagte am Donnerstag im US-Sender Fox Business, das Coronavirus sei ein "Risikofaktor" für Unternehmen, die in China Geschäfte machen wollten.
MSC und Costa streichen vorerst alle Kreuzfahrten von China aus
Wegen des neuartigen Coronavirus streichen die Gesellschaften MSC und Costa Cruises vorerst alle Kreuzfahrten, die in chinesischen Häfen starten sollten. MSC strich am Donnerstag zunächst drei Touren des Schiffes "Splendida" mit 6880 Plätzen. Betroffen sind Anfang Februar geplante Fahrten nach Japan.
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January 30, 2020 13:00 ET (18:00 GMT)
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