Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Deutscher Einzelhandel verbucht sehr schwache Umsätze im Dezember
Die Umsätze im deutschen Einzelhandel sind im Dezember überraschend stark gefallen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, schrumpften die Umsätze nach Abzug der Inflation um 3,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang um 0,4 Prozent prognostiziert. Für November wurde der monatliche Anstieg auf real 1,6 (zunächst: 1,5) Prozent revidiert.
Frankreichs Wirtschaft schrumpft im vierten Quartal wider Erwarten
Die französische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 überraschend geschrumpft. Die heftigen Proteste und Streiks gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron haben das Geschäftsleben offenbar stärker gebremst als angenommen. Wie die Statistikbehörde in einer ersten Veröffentlichung mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet.
Chinesische Industrieaktivität stagniert im Januar
Die Aktivität in der chinesischen Industrie ist im Januar nach offiziellen Angaben wie erwartet gesunken. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 50,0 (Dezember: 50,2), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde hervorgeht. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten exakt diesen Stand prognostiziert. Ein PMI-Stand über 50 deutet auf eine Expansion des Sektors hin, Werte darunter auf eine Schrumpfung.
Britisches Verbrauchervertrauen steigt vor Brexit
Das britische Verbrauchervertrauen hat im Januar zugelegt. Der von GfK erhobene Index für das Verbrauchervertrauen verbesserte sich um 2 Punkte auf minus 9. Damit stieg der Index erstmals seit September 2017 zwei Monate in Folge. Im Dezember hatte er um 3 Punkte zugelegt. Großbritannien verlässt die Europäische Union am Freitag. Die Zahlen signalisieren, dass die Briten eine Erholung der Wirtschaft erwarten.
Pompeo: Großbritannien und USA durch Brexit mit "enormen Vorteilen"
US-Außenminister Mike Pompeo hat Großbritannien und den USA "enorme Vorteile" durch den bevorstehenden Brexit vorhergesagt. "Sie werden enorme Vorteile sehen, die dadurch für unsere beiden Nationen entstehen", sagte Pompeo am Vorabend des EU-Austritts in London. Zugleich spielte er den Streit zwischen den USA und Großbritannien um die Beteiligung des chinesischen Technologiekonzerns Huawei am Ausbau von 5G-Netzen herunter.
Frankreichs Parlament beschließt Gesetz gegen Müllberge
Das französische Parlament hat ein umfassendes Gesetz gegen Müll verabschiedet. Der Senat stimmte der Gesetzesvorlage zu. Zuvor hatte bereits die Nationalversammlung, das Unterhaus des Parlaments, ihre Zustimmung gegeben. Damit dürfen nicht verkäufliche Textilien und Hygieneartikel ab 2022 nicht mehr vernichtet werden, sondern müssen gespendet oder recycelt werden. Zudem werden Kassenzettel für kleine Summen abgeschafft - außer der Kunde verlangt sie ausdrücklich.
Deutsche Steuereinnahmen steigen 2019 um 3,1 Prozent
Die deutschen Steuereinnahmen sind im Gesamtjahr 2019 um 3,1 Prozent gewachsen. Wie das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekanntgab, stieg das Aufkommen auf rund 735,9 Milliarden Euro und damit mehr als von den Steuerschätzern erwartet. Diese hatten im Oktober 2019 rund 733,9 Milliarden vorhergesagt.
Fünfter Coronavirus-Fall aus Bayern gemeldet
In Bayern hat sich ein weiterer Mensch mit dem neuartigen Coronavirus aus China infiziert. Wie bei den anderen vier deutschen Fällen handele es sich um einen Mitarbeiter des in Starnberg angesiedelten Automobilzulieferers Webasto, teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit. Der neu Infizierte wohne im Landkreis Traunstein. Insgesamt seien rund 110 Menschen ermittelt worden, die als enge Kontaktpersonen der Erkrankten in Frage kommen und die noch getestet würden.
WHO ruft wegen Coronavirus internationalen Gesundheitsnotstand aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus den internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die "größte Sorge" sei, dass sich das Virus auf Länder mit weniger gut ausgestatteten Gesundheitssystemen ausbreite, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus nach einer Krisensitzung vor Journalisten in Genf. Die WHO sehe aber trotz des Notstands "keinen Grund" für Reise- und Handelsbeschränkungen mit China, sagte der WHO-Direktor weiter.
Italienische Medien: Virus-Verdacht auf Kreuzfahrtschiff hat sich nicht bestätigt
Der Coronavirus-Verdacht auf dem italienischen Kreuzfahrtschiff "Costa Smeralda" hat sich Medienberichten zufolge nicht bestätigt. Wie italienische Nachrichtenagenturen berichteten, ist das Testergebnis eines Ehepaares aus China an Bord des Schiffes negativ. Die Passagiere dürfen das Schiff, das im Hafen der italienischen Stadt Civitavecchia nördlich von Rom festgesetzt wurde, demnach nun verlassen.
Zahl der Todesopfer durch Virus in China steigt um 43 auf mindestens 213
Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in China ist um 43 auf insgesamt mindestens 213 gestiegen. Dies teilte der Gesundheitsausschuss der chinesischen Regierung in seiner täglichen Zwischenbilanz der Krise mit. Es handelt sich um den höchsten Anstieg der verzeichneten Todesfälle innerhalb eines Tages seit Ausbreitung des Erregers.
China will wegen Coronavirus Bürger aus Hubei aus dem Ausland zurückholen
China will wegen des neuartigen Coronavirus Bürger aus der Provinz Hubei, die sich derzeit im Ausland aufhalten, zurückholen. Das Außenministerium in Peking kündigte an, die Bürger sollten "so rasch wie möglich" mit Chartermaschinen zurück in die Provinz geflogen werden. Als Grund der Maßnahme nannte eine Ministeriumssprecherin "praktische Schwierigkeiten", mit denen Bürger aus Hubei und besonders der dortigen Millionenmetropole Wuhan im Ausland konfrontiert seien.
US-Außenministerium erlässt wegen Coronavirus Reisewarnung für China
Das Außenministerium in Washington warnt wegen des neuartigen Coronavirus nun die US-Bürger vor Reisen nach China. Mit der Erklärung verschärfte das State Department seine Reisehinweise zu China auf den höchstmöglichen Grad 4. In den vergangenen Tagen hatte das US-Außenministerium den US-Bürgern noch lediglich geraten, geplante Reisen in die Volksrepublik zu "überdenken".
Wichtiger Senator gegen Zeugenbefragung im Impeachment-Prozess
Vor der entscheidenden Debatte über mögliche Zeugenaussagen im Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump hat sich ein wichtiger republikanischer Senator dagegen ausgesprochen. Er werde bei der Abstimmung über mögliche Zeugenaussagen mit "Nein" stimmen, kündigte Senator Lamar Alexander aus Tennessee an. Damit könnten die Republikaner den Prozess bereits am Freitag zu Ende bringen.
+++ Konjunkturdaten +++
Japan/Industrieproduktion Dez +1,3% (PROG: +0,7%) gg Vm
Japan/Industrieproduktion Okt-Dez -4,0% gg Vq
Japan/Kernverbraucherpreise Tokio Jan +0,7% (PROG: +0,8%) gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Tokio Jan +0,6% gg Vj
Japan/Verbraucherpreise Tokio Jan -0,1% gg Vm
Japan/Einzelhandelsumsatz Dez -2,6% gg Vorjahr
Japan/Einzelhandelsumsatz Supermärkte Dez -3,0% gg Vj
Südkorea Industrieproduktion Dez +3,5% (PROG: +0,5%) gg Vormonat
Südkorea Industrieproduktion Dez +4,2% (PROG: +0,9%) gg Vorjahr
Südkorea Index Frühindikatoren Dez 99,6 (Nov: 99,2)
DJG/DJN/AFP/apo
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January 31, 2020 03:04 ET (08:04 GMT)
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