Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat die Verhandlungspartner in London und Brüssel dazu aufgerufen, die Übergangsphase nach dem Brexit zu einer raschen und umfassenden Klärung aller offenen Fragen in den künftigen Wirtschaftsbeziehungen zu nutzen. "Es muss alles getan werden, um eine Störung der grenzüberschreitenden Handelsbeziehungen und Wertschöpfungsketten nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs zu vermeiden", verlangte der Verband.
Positiv sei zu bewerten, "dass ein harter Brexit vorerst vermieden werden konnte". Es gebe aber auch noch offene Fragen: So sei rechtssicher zu klären, dass Staaten, die mit der EU Freihandelsabkommen abgeschlossen hätten, Großbritannien während der Übergangsphase wie ein EU-Mitglied behandelten. "Diese Klarstellung im Bereich des Warenursprungs- und Präferenzrechts ist wichtig für die VDA-Mitgliedsunternehmen, die im Vereinigten Königreich produzieren und einkaufen."
Gerade im Automobilbau seien die Volkswirtschaften eng miteinander verflochten: Viele Zulieferteile, die in Großbritannien bezogen würden, würden weiterverarbeitet und danach in andere Länder exportiert. "Das Vereinigte Königreich ist der größte Pkw-Exportmarkt für die deutschen Hersteller. Im Gegenzug geht mehr als die Hälfte der britischen Pkw-Exporte in die Europäische Union", konstatierte der VDA. Das Abkommen sollte Zölle für den Handel zwischen beiden Seiten möglichst vermeiden, und Zollformalitäten sollten vereinfacht werden, forderte der Autoverband.
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January 31, 2020 07:45 ET (12:45 GMT)
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