FRANKFURT (Dow Jones)--Ein Ausscheiden Großbritanniens aus dem Europäischen Emissionshandel im Zuge des Brexit könnte die Klimaschutzlasten für die EU-27 deutlich erhöhen. "Großbritannien hat mit Abstand die beste Emissionsbilanz aller Industriestaaten", sagte Hanns Koenig vom britischen Beratungsunternehmen Aurora Energy Research im Gespräch mit der Welt am Sonntag. Ob sich die EU die britischen CO2-Erfolge weiterhin zurechnen könne oder nicht, mache "einen erheblichen Unterschied."
Auf die übrigen EU-Staaten komme bis 2030 eine zusätzliche Minderungslast von 136 Millionen Tonnen CO2 zu, wenn die Europäische Union ihr Ziel einer 40-prozentigen CO2-Senkung ohne die Hilfe Großbritanniens beibehalten will, schreibt die Welt am Sonntag. Dies geht aus Berechnungen des Energiekonzerns Steag hervor, die der Zeitung vorliegen. Verschärft die EU-Kommission wie geplant die europäischen Klimaziele auf minus 55 Prozent bis 2030, müssten die übrigen EU-Staaten wegen des Brexit rund 360 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich einsparen. Diese Menge entspreche ungefähr den jährlichen Emissionen Spaniens.
Ob Großbritannien aus dem europäischen Emissionshandelssystem (ETS) aussteigt, ist noch nicht geklärt. Denkbar wäre theoretisch nach dem Vorbild Norwegens auch eine Teilnahme am ETS, ohne EU-Mitglied zu sein. Allerdings wurden im vergangenen Jahr auf der Insel allerdings schon keine europäischen CO2-Berechtigungen mehr ausgegeben.
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February 02, 2020 05:17 ET (10:17 GMT)
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