HEIDELBERG (dpa-AFX) - 'Rhein-Neckar-Zeitung' zu Novartis
Wenn das Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Prüfbehörde an der Überlebenslotterie nichts auszusetzen hat, dann hat man sich dort wohl die falschen Fragen gestellt. Jedenfalls nicht die richtigen. Und die lauten: Kann es sein, dass sich hier ein Pharmariese mit einer schockierenden PR-Maßnahme als Benefizunternehmen präsentiert? Kam denn niemand auf die Idee, die eingehenden "Lose" zu kuratieren; sprich: Ärzte entscheiden zu lassen, welches arme Geschöpf die Hilfe des zwei Millionen Euro teuren Medikaments aus dem Hause Novartis besonders nötig hat? Und wieso muss die "Lotterie" überhaupt bekannt gemacht werden, wenn doch in Deutschland nur 50 besonders schwer betroffene Kinder leben? Deren Eltern hätte der Konzern doch auch direkt anschreiben können? Oder geht es am Ende lediglich darum, dass Novartis die umständliche behördliche Zulassung eines Medikaments via Auslosung abkürzte? Es fällt schwer, hinter dieser Lotterie auch nur eine gute Absicht zu erkennen./al/DP/zb
Wenn das Paul-Ehrlich-Institut als zuständige Prüfbehörde an der Überlebenslotterie nichts auszusetzen hat, dann hat man sich dort wohl die falschen Fragen gestellt. Jedenfalls nicht die richtigen. Und die lauten: Kann es sein, dass sich hier ein Pharmariese mit einer schockierenden PR-Maßnahme als Benefizunternehmen präsentiert? Kam denn niemand auf die Idee, die eingehenden "Lose" zu kuratieren; sprich: Ärzte entscheiden zu lassen, welches arme Geschöpf die Hilfe des zwei Millionen Euro teuren Medikaments aus dem Hause Novartis besonders nötig hat? Und wieso muss die "Lotterie" überhaupt bekannt gemacht werden, wenn doch in Deutschland nur 50 besonders schwer betroffene Kinder leben? Deren Eltern hätte der Konzern doch auch direkt anschreiben können? Oder geht es am Ende lediglich darum, dass Novartis die umständliche behördliche Zulassung eines Medikaments via Auslosung abkürzte? Es fällt schwer, hinter dieser Lotterie auch nur eine gute Absicht zu erkennen./al/DP/zb