Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Wirtschaft der Eurozone im Januar wieder leicht im Aufschwung
Die Wirtschaft der Eurozone hat zu Jahresbeginn wieder einen leichten Aufschwung verzeichnet. Der Sammelindex für die Produktion der Privatwirtschaft der Eurozone, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, stieg auf 51,3 Zähler von 50,9 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut bei einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Das ist der beste Wert seit August. Beim ersten Ausweis war ein stabiler Wert von 50,9 Punkte gemeldet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Werts erwartet.
Wachstum der deutschen Dienstleister steigt auf Fünfmonatshoch
Die gewerblichen Dienstleister in Deutschland haben im Januar deutliche Zuwächse bei Geschäftstätigkeit, Auftragseingang und Beschäftigung verzeichnet. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicebereich stieg auf 54,2 Punkte von 52,9 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut in einer zweiten Veröffentlichung berichtete. Das ist der höchste Stand seit fünf Monaten. Schon im Rahmen des ersten Ausweises war ein Anstieg auf 54,2 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung des ersten Ausweises erwartet.
Britische Dienstleister erhalten Auftrieb nach Parlamentswahl
Die britischen Dienstleister haben im Januar eine spürbare Erholung ihrer Geschäftstätigkeit verzeichnet. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den wichtigsten Sektor der britischen Wirtschaft stieg auf 53,9 Punkte von 50,0 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut berichtete. Das ist der höchste Stand seit 16 Monaten. Volkswirte hatten nur einen Indexstand von 52,9 Punkte prognostiziert.
DIW: Geopolitische Risiken belasten deutsche Wirtschaft
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat vor Belastungen der deutschen Wirtschaft durch geopolitische Risiken gewarnt, die sich auf die Industrienachfrage und das Verbrauchervertrauen niederschlagen. "Ereignisse wie unerwartete kriegerische Auseinandersetzungen, Terroranschläge und diplomatische Konflikte haben kurzfristig einen signifikant negativen Effekt auf die deutsche Wirtschaft", erklärten die Berliner Ökonomen.
Weltbank will wegen Coronavirus globale Wachstumsprognose senken
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus will die Weltbank ihre globale Wachstumsprognose für dieses Jahr senken. Dies betreffe "mindestens den ersten Teil von 2020" sagte Weltbank-Präsident David Malpass. Im vergangenen Jahr hatte die Weltwirtschaft um 2,4 Prozent zugelegt. Für 2020 erwartete die Weltbank bisher 2,5 Prozent.
EZB: Freihandelszonen können Folgen Handelsstreit USA-China mildern
Eine stärkere Nutzung von US-Freihandelszonen durch chinesische Exporteure könnte die Auswirkungen des Handelsstreits USA-China nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) mildern. In einem Aufsatz ihres aktuellen Wirtschaftsberichts schätzt die EZB, dass diese Zonen den bilateralen Zoll der Länder um 0,7 Prozentpunkte verringert haben. Theoretisch möglich wären 4,5 Prozentpunkte. Der Handelsstreit hat den bilateralen Einfuhrzoll laut EZB bisher um 14,2 Punkte steigen lassen.
EZB teilt bei Dollar-Tender 48,2 Millionen zu
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen 48,2 Millionen US-Dollar an drei Banken zugeteilt. In der Vorwoche hatten drei Banken eine Summe von 47,5 Millionen Dollar nachgefragt und erhalten. Der Tender hat einen Festzinssatz von 2,09 (zuvor: 2,07) Prozent.
BDI: Trump erweist der Wirtschaft mit Handelspolitik einen Bärendienst
Mit heftiger Kritik hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) auf die Rede von US-Präsident Donald Trump zur Lage der Nation reagiert. "Mit seiner Handelspolitik erweist der US-Präsident der Wirtschaft einen Bärendienst", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf. "Anders als von ihm behauptet, war die Wirtschaftslage in den USA schon deutlich besser als zurzeit." Das zeige sich auch am BIP-Wachstum. Habe dieses im Jahr 2018 noch bei 2,9 Prozent gelegen, sei es im vergangenen Jahr auf 2,3 Prozent gesunken.
EU-Kommission erwägt Überarbeitung der Defizit- und Schuldenregeln
Die EU-Kommission erwägt eine Überarbeitung der Defizit- und Schuldenregeln. EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni verwies in Brüssel auf "die immensen Investitionen, die für die Bekämpfung des Klimawandels nötig sind". Der Italiener hatte im Rahmen des Klimaplans "Green Deal" bereits für Ausnahmen für grüne Investitionen von den Haushaltsregeln plädiert. In einem ersten Schritt sollen nun Akteure wie die Regierungen und Zentralbanken der EU-Länder konsultiert werden.
Studie: EU-Ökostromanteil steigt auf Rekordwert von 35 Prozent
Der europäische Stromsektor hat laut einer neuen Studie wegen der zunehmenden Abschaltung von Kohlekraftwerken so viel Treibhausgase eingespart wie nie zuvor in den vergangenen 30 Jahren. Das geht aus einer Analyse aktueller Stromdaten hervor, die die Denkfabrik Agora Energiewende und mit dem britischen Think Tank Sandbag veröffentlichten. Demnach sanken die CO2-Emissionen im vergangenen Jahr um 12 Prozent oder 120 Millionen Tonnen. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion sei EU-weit auf einen neuen Rekordwert von fast 35 Prozent gestiegen.
Walter-Borjans: Frühere Soli-Entlastung bringt Kaufkraft
Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat sich erneut für eine Vorziehung der geplanten Abschaffung des Solidaritätszuschlages für die meisten Steuerzahler stark gemacht und die Forderung mit einem erhofften Zugewinn an Kaufkraft für viele Bürger begründet. "Das ist ein Vorschlag gewesen aus der SPD-Bundestagsfraktion, dem sich Olaf Scholz und ich angeschlossen haben, weil wir gesagt haben, ja das passt jetzt", sagte Walter-Borjans im ARD-Morgenmagazin.
+++ Konjunkturdaten +++
Eurozone/Einzelhandelsumsatz Dez -1,6% gg Vm, +1,3% gg Vj
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Jan 51,4
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Jan PROGNOSE: 50,1
Italien/Einkaufsmanagerindex Service Dez bei 51,1
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Jan 51,0 (2. Veröff.)
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Jan PROGNOSE: 51,7
Frankreich/Einkaufsmanagerindex Service Dez war 52,4
DJG/DJN/AFP/apo
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February 05, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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