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Bundes-CDU geht auf Distanz zu Thüringen-CDU und bringt Neuwahl ins Spiel
Die Führung der Bundes-CDU hat die Zustimmung des thüringischen Landesverbands zur Wahl des neuen Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP) scharf kritisiert und Neuwahlen ins Spiel gebracht. CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer warf ihren Parteikollegen in Thüringen vor, bei der Wahl des neuen Ministerpräsidenten gegen die Beschlusslage der Partei verstoßen zu haben. "Das Wahlverhalten im dritten Wahldurchgang geschah gegen den Willen der Bundespartei, das halte ich für falsch", sagte sie bei einem Besuch in Straßburg.
AKK wirft Thüringens CDU Verstoß gegen Beschlusslage der Partei vor
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat dem thüringischen CDU-Landesverband vorgeworfen, bei der Wahl des neuen Ministerpräsidenten gegen die Beschlusslage der Partei verstoßen zu haben. "Das Wahlverhalten im dritten Wahldurchgang geschah gegen den Willen der Bundespartei, das halte ich für falsch", sagte sie am Mittwoch bei einem Besuch in Straßburg. Das Votum der CDU-Abgeordneten für den von der AfD unterstützten FDP-Politiker Thomas Kemmerich sei "gegen die Beschlusslage der CDU" erfolgt.
FDP-Politiker Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt
Politiker Thomas Kemmerich ist zum neuen Thüringer Ministerpräsidenten gewählt worden. Im dritten Wahlgang erhielt Kemmerich im Erfurter Landtag 45 Stimmen und damit eine Stimme mehr als der bisherige Amtsinhaber Bodo Ramelow (Linke). Damit stimmte die AfD-Fraktion offenbar geschlossen für den FDP-Kandidaten. Der AfD-Bewerber Christoph Kindervater erhielt keine einzige Stimme. Es gab eine Enthaltung.
ADP: Starkes Jobwachstum in der US-Privatwirtschaft im Januar
Die US-Unternehmen haben im Januar ihren Personalbestand wesentlich stärker aufgestockt als erwartet. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 291.000 Stellen. Analysten hatten nur ein Plus von 150.000 Jobs vorausgesagt. Im Dezember waren unter dem Strich 199.000 Arbeitsplätze hinzugekommen, und damit 3.000 weniger als ursprünglich gemeldet.
Defizit in der US-Handelsbilanz steigt im Dezember
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Dezember gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 48,88 Milliarden Dollar nach revidiert 43,69 (vorläufig: 43,09) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 48,30 Milliarden Dollar gerechnet. Die Exporte kletterten zum Vormonat um 0,8 Prozent auf 209,64 Milliarden Dollar, während die Einfuhren 258,52 Milliarden Dollar erreichten, ein Plus zum Vormonat von 2,7 Prozent.
US-Rohöllagerbestände gestiegen
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 31. Januar ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,355 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 3 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,548 Millionen Barrel erhöht. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,2 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
ISM-Index für US-Dienstleister steigt im Januar
Das Wachstum in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Januar beschleunigt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden Gewerbes erhöhte sich auf 55,5 (Vormonat: 54,9). Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 55,0 prognostiziert. Das Stimmungsbarometer liegt damit über der Marke von 50 Zählern, ab der es ein Wachstum der US-Dienstleistungsbranche signalisiert.
Lagarde fordert mehr finanzielle europäische Autonomie
Europa braucht nach Aussage der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, eine größere finanzielle Unabhängigkeit. In einer Rede anlässlich der Verleihung eines französischen Wirtschaftspreises an sie selbst wies Lagarde darauf hin, dass das internationale Umfeld von zunehmendem Protektionismus geprägt sei, während Europa zugleich von nicht-europäischen Zahlungssystemen abhängig und von Cyber-Attacken auf seine finanzielle Infrastruktur bedroht sei.
Lagarde: Euroraum-Wachstum 4Q im Rahmen der Erwartungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) betrachtet die Abschwächung des Wirtschaftswachstums im Euroraum Ende 2019 offenbar nicht als ernsten Rückschlag. "Zwar war das Wachstum im vierten Quartal schwach, aber es bewegte sich noch im Rahmen unserer Erwartungen", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde laut veröffentlichtem Redetext in Paris. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im vierten Quartal um nur 0,1 Prozent gestiegen, erwartet worden waren 0,2 Prozent.
EZB-Chefökonom: Dekade der Erholung ist noch nicht beendet
Der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, hat die Niedrigzinspolitik der Notenbank verteidigt und auf eine weiter anhaltende Erholungsphase nach der Finanz- und der Schuldenkrise verwiesen. "Wir sind noch nicht durch diese Dekade der Erholung durch", sagte Lane bei einer Veranstaltung in Berlin. "Wir sind immer noch in Teilen dabei, uns von der schweren Krise zu erholen."
EU-Staaten bestätigen Einigung auf strengere Vorgaben für Trinkwasser
Die Mitgliedstaaten der EU haben eine geplante Reform der Trinkwasserrichtlinie bestätigt. "Unsere Botschaft ist klar: Leitungswasser zu trinken ist überall in der EU völlig sicher", erklärte der kroatische Umweltminister Tomislav Coric, dessen Land derzeit den Vorsitz der EU-Länder inne hat. Durch strengere Vorgaben soll Trinkwasser demnach in der EU künftig qualitativ hochwertiger und besser verfügbar sein.
Venezolanische Zentralbank meldet Inflation von fast 10.000 Prozent
Die tiefe Wirtschaftskrise in Venezuela hat die Preise auch im vergangenen Jahr drastisch steigen lassen. Die Inflation habe bei 9.585,5 Prozent gelegen, teilte die Zentralbank des Landes mit. Das Parlament, in dem die Opposition die Mehrheit hat, legte eigene Berechnungen vor und nannte einen Wert von 7.374,4 Prozent. Dagegen ging der Internationale Währungsfonds (IWF) von 200.000 Prozent aus.
DJG/DJN/AFP/cbr
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February 05, 2020 12:58 ET (17:58 GMT)
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