An der Wall Street deutet sich an eine Sitzung an, die unter Umständen an den vergangenen Freitag erinnern könnte. Damals hatten die US-Börsen mit der Sorge um eine Pandemie in China im Verlauf immer deutlicher nachgegeben. Vor dem Wochenende wurden die Risiken und damit die Aktienbestände zurückgefahren. Nun steht wieder das Wochenende vor der Tür und der Aktienterminmarkt suggeriert eine leichtere Handelseröffnung am Kassamarkt. Nach dem jüngsten Rekordlauf der US-Börsen müssen für die sich andeutenden Gewinnmitnahmen schwache Konjunkturdaten aus Europa herhalten.
Aber auch die Virusepidemie in China liefert Verkaufsargumente: So steigen die Fallzahlen bei Todesopfern und Infizierten weiter, gleichzeitig wächst der öffentliche Protest gegen die Regierung wegen der Handhabung der Krise. Auch werden die offiziellen Fallzahlen von immer mehr Experten in Frage gestellt. "Wir erleben eine Beschleunigung der Fallzahlen bei Infektionen und Todesfällen. (...) Es bestehen Bedenken darüber, ob die Ausbreitung andauert oder unter Kontrolle ist. Wenn sich die Sache von einem drei- auf einen sechs- oder gar neunmonatigen Konjunkturrückgang ausdehnen sollte, wäre das besorgniserregend", warnt Fondsverwalter Paul Flood von Newton Investment Management.
Allerdings könnten die Weichen doch noch anders gestellt werden: Denn noch vor Handelsbeginn wird der US-Arbeitsmarktbericht für Januar veröffentlicht. Die Daten sind für die konsumabhängige US-Konjunktur von zentraler Bedeutung. Sollte es hier eine positive Überraschung geben, könnte die Stimmung an der Börse schnell in Positive drehen, heißt es.
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February 07, 2020 06:25 ET (11:25 GMT)
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