Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
IfW: BIP im ersten Quartal dürfte "kaum mehr als stagnieren"
Weil die Rezessionskräfte die deutsche Industrie immer noch fest im Griff halten, dürfte es nach Erwartung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) im ersten Quartal zu keinem nennenswerten Wachstum des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) kommen. IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths erklärte nach den jüngsten, schwächer als erwartet ausgefallenen Produktionszahlen für Dezember, die Industrieproduktion habe sich "mit einem deutlichen Einbruch aus dem Jahr 2019 verabschiedet".
BDI: Mäßiges Weltwirtschaftswachstum hält deutsche Konjunktur zurück
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) rechnet für dieses Jahr mit einem nur mäßigen Wachstum der Weltwirtschaft und damit auch nur geringem Schwung für Deutschland. "Eine deutliche Erholung bleibt aus", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang zur Veröffentlichung des neuen "Globalen Wachstumsausblicks" des Verbandes. Erwartet werde "ein schwaches Wachstum der Weltwirtschaft von erneut nur 3 Prozent in diesem Jahr". Der Welthandel bleibe schwach, erwartet werde hier ein Plus von 1,5 Prozent nach 1 Prozent im Vorjahr.
DIHK betont nach Exportdaten anhaltende Unsicherheiten
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht nach den jüngsten Daten zu Außenhandel und Produktion auch für 2020 schlechte Voraussetzungen für das Auslandsgeschäft der deutschen Wirtschaft. "2019 war ein gebrauchtes Jahr für die deutsche Exportwirtschaft", sagte DIHK-Außenhandelsexperte Kevin Heidenreich. Neue Zölle, Unsicherheiten durch den Brexit und eine lahme Weltkonjunktur hätten das Geschäft der exportierten Unternehmen ausgebremst. "Die globalen Unsicherheiten bleiben auch 2020 bestehen", warnte er.
Frankreichs Industrie im Dezember viel schwächer als erwartet
Die französische Industrieproduktion ist im Dezember stärker als erwartet zurückgegangen. Die Statistikbehörde berichtete, dass die gesamte Industrieproduktion - bestehend aus der Produktion im verarbeitenden Gewerbe, im Energiesektor und im Baugewerbe - kalenderbereinigt um 2,8 Prozent gesunken ist. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur ein Minus von 0,4 Prozent erwartet.
Russlands Notenbank senkt Leitzins um 25 Basispunkte
Die russische Zentralbank hat wegen der globalen Wirtschaftsschwäche ihre Geldpolitik gelockert. Der Leitzins wurde um 25 Basispunkte auf 6,00 Prozent gesenkt. "Die Risiken einer substanziellen Abschwächung der globalen Wirtschaft bestehen weiterhin. Die Risiken einer Disinflation übersteigen kurzfristig immer noch die proinflationären Risiken", erklärte die Notenbank in einem Statement.
PBoC: Epidemie verursacht temporäre Störung der Wirtschaft
Die chinesischen Behörden erwägen Gegenmaßnahmen, um die Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie abzufedern, die voraussichtlich zu einer vorübergehenden Störung der Wirtschaft führen werden. "Der Ausbruch der Epidemie wird vorübergehend sein und am langfristigen Wachstum der chinesischen Wirtschaft nichts ändern", sagte Pan Gongsheng, ein Vizegouverneur der People's Bank of China (PBoC), bei einem Briefing.
China verschiebt Publikation der Januar-Handelsbilanzdaten
Das chinesische Zollamt hat erklärt, dass die Veröffentlichung der Außenhandelsdaten für Januar verschoben und mit den Zahlen für Februar kombiniert wird. Damit soll die Datenveröffentlichung mit der des nationalen Statistikamtes in Einklang gebracht werden, das andere Wirtschaftsdaten wie Industrieproduktion, Investitionen und Einzelhandelsumsätze veröffentlicht.
US-Finanzminister senkt Wachstumsprojektion für 2020
Finanzminister Steven Mnuchin hat erklärt, dass die US-Regierung ihre Erwartung für das Wirtschaftswachstum 2020 reduziert hat, insbesondere wegen der Störungen, die durch das Flugverbot für die 737 Max von Boeing verursacht wurden. In einem Interview mit Fox Business sagte Mnuchin, dass das Wachstum in diesem Jahr möglicherweise weniger als 3 Prozent betragen wird. "Boeing hat als unser größter Exporteur einen großen Einfluss auf unsere Exporte", sagte Mnuchin. "Ich denke, das könnten 50 Basispunkte sein, wenn nicht noch mehr."
Thüringer CDU stellt Enthaltung bei Ramelow-Wahl in Aussicht
Nach dem angekündigten Rücktritt des Thüringer Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich (FDP) will sich die CDU einer Rückkehr des früheren Regierungschefs Bodo Ramelow (Linke) nun offenbar nicht mehr in den Weg stellen. CDU-Generalsekretär Raymond Walk sagte im Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), sollte der amtierende Ministerpräsident Kemmerich die Vertrauensfrage im Parlament stellen und Ramelow erneut kandidieren, wäre es möglich, dass sich die CDU enthalte. Damit könnte Ramelow ausreichend Stimmen bekommen.
Mohring hat offenbar keinen Rückhalt mehr in Thüringer CDU-Fraktion
Die politische Zukunft von Thüringens CDU-Fraktionschef Mike Mohring nach der umstrittenen Ministerpräsidentenwahl ist offen. Mohring hat in der eigenen Landtagsfraktion keinen Rückhalt mehr, wie es aus Kreisen in Erfurt hieß. Das habe die Fraktionssitzung in der Nacht zum Freitag gezeigt. Im Mai soll der Fraktionsvorstand demnach neu gewählt werden. Mohring dürfte dann den informierten Kreisen zufolge den Fraktionsvorsitz abgeben.
CDU verliert in neuer Thüringen-Umfrage dramatisch an Boden
Nach dem Debakel um die Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen müsste die CDU bei Neuwahlen nach einer neuen Umfrage mit deutlichen Verlusten rechnen. Nach der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa verliert die CDU gegenüber der Landtagswahl vom Oktober 2019 knapp 10 Prozentpunkte, wenn jetzt erneut gewählt würde. Die Christdemokraten würden laut dem RTL/ntv-Trendbarometer von 21,7 auf 12 Prozent abrutschen.
Macron bietet Europäern "strategischen Dialog" über atomare Abschreckung an
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Europäern einen "strategischen Dialog" über die atomare Abschreckung angeboten. Ziel sei eine "echte strategische Kultur zwischen den Europäern", sagte Macron in einer Grundsatzrede zur Atomwaffendoktrin in Paris. Er sprach sich zudem für einen gemeinsamen europäischen Vorstoß zur Rüstungskontrolle aus.
Generalstaatsanwalt schlägt US-Beteiligung an Huawei-Rivalen vor
Der Generalsstaatsanwalt der USA hat eine Beteiligung von US-Firmen an europäischen Telekomausrüstern vorgeschlagen, um gegen den mächtigen chinesischen Huawei-Konzern vorzugehen: Die USA und ihre Verbündeten sollten eine finanzielle Beteiligung an den Huawei-Konkurrenten Nokia und Ericsson in Erwägung ziehen, sagte William Barr am Donnerstag.
+++ Konjunkturdaten +++
Schweiz/SNB: Währungsreserven Jan 764,188 Mrd CHF
Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Dez 771,573 Mrd CHF
China/Währungsreserven Jan 3,115 Bill USD (Dez: 3,108 Bill USD)
China/Währungsreserven Jan stiegen um 7,57 Mrd USD zum Vormonat
DJG/DJN/AFP/apo
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February 07, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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