ZÜRICH (Dow Jones)--Eine leicht eingetrübte Stimmung hat am Freitag zu kleineren Verlusten am Schweizer Aktienmarkt geführt. Nach der Rekordrally der vergangenen Tage gingen die Anleger vor dem Wochenende wieder auf Nummer sicher, doch die erst am Freitag eroberte 11.000er Marke im SMI konnte knapp gehalten werden. Als Begründung für die Verkäufe diente das wieder hochgekochte Thema der Coronaepidemie in China. Die Skepsis gegenüber dem Handeln der Behörden ist wieder größer geworden, und die Sorge steigt, dass ein längerer Konjunkturrückgang droht. Zudem ist in den USA die Arbeitslosenquote überraschend gestiegen. Die Verluste am eidgenössischen Markt hielten sich aber wegen seines defensiven Charakters in Grenzen. Der SMI verlor 0,1 Prozent auf 11.002 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 13 Kursverlierer und sechs -gewinner gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 64,13 (zuvor: 49,59) Millionen Aktien.
Für die Aktie der Credit Suisse ging es nach zunächst deutlich stärkeren Verlusten um 0,2 Prozent nach oben. Die Verluste im frühen Geschäft nutzten Teilnehmer für den Einstieg. Anlass für die Abschläge war, dass der Verwaltungsrat den Abschied von CEO Tidjane Thiam einstimmig gebilligt hatte. Dieser hat seit 2015 die umfassende Restrukturierung der Bank durchgezogen und war deshalb bei Großaktionären beliebt. Hintergrund für den Rücktritt ist der "Beschattungsskandal", bei dem zwei ehemalige Mitarbeiter überwacht wurden. Die Aktie des Wettbewerbers UBS legte 1 Prozent zu.
Die Luxusgüterwerte gehörten dagegen zu den Verlierern. Der britische Wettbewerber Burberry hatte davor gewarnt, dass das Coronavirus in China erhebliche Auswirkungen auf die Nachfrage für Luxusgüter habe. 24 der insgesamt 64 Läden des Konzerns in China blieben aktuell geschlossen. Swatch verloren 1 Prozent und Richemont 1,2 Prozent.
Die Swisscom-Aktie baute die Gewinne weiter aus, die sie am Vortag im Gefolge von Quartalszahlen verbucht hatte. Die Citigroup hatte positive Faktoren hervorgehoben, so die Stärke der Internettochter Fastweb, ein Kostensenkungsprogramm und den Netzausbau. Die Aktie rückte um 2,5 Prozent vor.
Die Indexschwergewichte federten die negative Tendenz am Gesamtmarkt ab. Nestle, Novartis und Roche verbuchten kleinere Verluste oder Gewinne.
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February 07, 2020 11:54 ET (16:54 GMT)
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