Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Daimler-Chef Ola Källenius muss bei der Vorlage der Jahresbilanz den Investoren erklären, wie er den Autobauer zukunftssicher aufstellen will. Nach drei Gewinnwarnungen sind viele Investoren verstimmt, das Vertrauen in den Nachfolger von Dieter Zetsche ist geschrumpft. Gegen die wachsende Kritik will Källenius einen ambitionierten Zukunftsplan vorlegen. Wie es in Konzernkreisen heißt, setzt der Schwede auf einen Mix aus Investitionen in nachhaltige Luxusfahrzeuge und hartem Sparkurs. Anders als bisher kolportiert will er nicht 10.000 Stellen streichen, sondern sich von bis zu 15.000 Mitarbeitern über Abfindungen, Frühpensionierungen und Altersteilzeit trennen. Das Sparvolumen soll den bekannten Umfang von 1,4 Milliarden Euro deutlich übersteigen. Daimler äußerte sich nicht dazu. (Handelsblatt S. 4)
THYSSENKRUPP - Der Vorstand des Industriekonzerns Thyssen-Krupp tauscht mitten in der heikelsten Phase des Umbaus den Chef der Stahlsparte aus. Premal Desai wird den Posten zum Ende des Monats verlassen, verlautet aus dem Umfeld des Aufsichtsrats. Nachfolger soll Bernhard Osburg werden, der bislang für den Vertrieb verantwortlich ist. Die Ablösung von Desai erschüttert das angeschlagene Unternehmen, will doch die Firmenführung um die Vorstandsvorsitzende Martina Merz die Hüttensparte zum neuen Kern der Thyssenkrupp AG machen. Desai selbst hatte die Pläne für eine Aufrüstung des Geschäftsbereichs mit seinen rund 27.000 Mitarbeitern ausgearbeitet. (Handelsblatt S. 18)
HUAWEI - Bundeskanzlerin Angela Merkel will verhindern, dass sich die Unionsabgeordneten in einem Positionspapier der Forderung der SPD anschließen, beim Aufbau des deutschen 5G-Netzes auf Komponenten von Huawei zu verzichten. Besonders intensiv wird die Arbeitsgemeinschaft Inneres bearbeitet. "Leider hat man in manchen Situationen den Boden der Sachlichkeit verlassen", sagt CDU-Innenpolitiker Christoph Bernstiel. Er zählt mit Norbert Röttgen, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, zu den Wortführern der Huawei-Gegner. Mit einem Kompromissvorschlag versucht die Fraktionsführung, die Kampfabstimmung noch abzuwenden. Statt einen Ausschluss von Anbietern mit Sicherheitsbedenken wie Huawei implizit oder explizit zu fordern, soll nur die Möglichkeit eines Ausschlusses festgeschrieben werden. (Handelsblatt S. 10)
DEUTSCHE BAHN - Der Streit über die 11 Milliarden Euro, die die Koalition der Deutschen Bahn außerplanmäßig über ihr Klimapaket bis 2030 zukommen lassen will, ist nicht ausgestanden. Die Wettbewerber der Bahn wollen sich im Lenkungskreis des "Zukunftsbündnis Schiene" erläutern lassen, was es mit der jüngsten Einigung zwischen Bund und Bahn auf sich hat. (FAZ S. 17)
GERRY WEBER - Die neue Eigentümer des Gerry Weber treiben die Sanierung des Modekonzerns voran und setzen auf modernere Kollektionen. "Gerry Weber hat den Markt in der Vergangenheit regelrecht mit Ware überflutet. Es gab viel zu viele Läden in Deutschland", sagte Vorstandssprecher Johannes Ehling. Zudem sei über viele Jahre hinweg nicht angemessen darauf reagiert worden, dass sich die Zielgruppe - Frauen im Alter von 50 Jahren aufwärts - immer modischer kleidet. (FAZ S. 18)
CREDIT SUISSE - Nach dem Rücktritt von Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam wegen der Spitzelaffäre soll bei der zweitgrößten Schweizer Bank nun wieder Ruhe einkehren. Verwaltungsratschef Urs Rohner konnte sich zwar gegen Thiam durchsetzen, doch nun muss er selbst um seine Wiederwahl bangen. (Handelsblatt S. 30)
GOOGLE MAPS - Weltweit eine Milliarde Menschen orientieren sich pro Monat mit Google Maps. Seit 15 Jahren verknüpft der Kartendienst Orte und Nutzer. Doch einige Autobauer meiden das Angebot um jeden Preis. Für sie bedroht die App ihre Unabhängigkeit bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien. Sie benötigen die Daten selbst. (Handelsblatt S. 16)
NAVAL - Der französische Rüstungskonzern Naval setzt auf weitere, hohe Milliarden-Dollar-Umsätze in Australien. Nach dem Auftrag für die Entwicklung und den Bau von 12 Unterseebooten für die australische Marine strebt sie auch deren Wartung über mehrere Jahrzehnte an, sagte Unternehmenschef Jean-Michel Billig. (FAZ S. 22)
ALDI SÜD - Der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd beginnt testweise mit dem Verkauf von Bier in Mehrwegflaschen. Der Discounter bietet in mehreren Filialen etwa in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Pils und Kölsch in den klassischen Kästen mit 20 Halbliter- oder 24 Drittelliterflaschen an. Teil des Experiments, von dem die Lebensmittel Zeitung zuerst berichtet hat, sind Bierlieferanten, die bereits mit Aldi arbeiten, darunter die Marken Krombacher, Bitburger und Früh. "Wir können bestätigen, dass aktuell ein Test mit Mehrwegware von uns läuft", heißt es zum Beispiel bei Krombacher. (Welt S. 11)
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February 10, 2020 00:30 ET (05:30 GMT)
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