FRANKFURT (Dow Jones)--Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet auf ein stabiles, aber unter dem Trend liegendes Wachstum in den meisten großen Mitgliedsstaaten. Allerdings zeige der Indikator noch nicht den potenziell negativen Einfluss der Coronavirus-Epidemie, erklärte die OECD, eine von 36 Industriestaaten betriebene Denkfabrik. Im Dezember steigt der Frühindikator für den gesamten OECD-Raum um 0,1 auf 99,4 Punkte.
Der Frühindikator der OECD dient dazu, sehr früh Anzeichen für konjunkturelle Wenden festzustellen. Die OECD spricht davon, dass Wendepunkte relativ zum Trend sechs bis neun Monate vor der Änderung antizipiert werden sollen. Die aktuellen Daten sind allerdings erhoben worden, bevor die Weltgesundheitsbehörde (WHO) ihre Notfallerklärung zur Epidemie abgeben hat.
Unter diesem Vorbehalt zeigt sich eine stabile Wachstumsdynamik für Japan, Kanada und den Euroraum insgesamt, einschließlich Frankreichs, Italiens und nun auch Deutschlands. Für die USA und das Vereinigte Königreich liefert der Indikator erste Hinweise, dass das Wachstum ausgehend von einem unterdurchschnittlichen Trend an Dynamik gewinnt.
Vor dem Ausbruch der Epidemie habe es auch im Industriesektor Chinas zaghafte Anzeichen dafür gegeben, dass das Wachstum an Schwung gewinne, aber es bestehe ein hohes Maß an Unsicherheit über die kurzfristige Entwicklung, erlärte die OECD. Unter den anderen großen Schwellenländern wurde in Brasilien mit einer zunehmenden Wachstumsdynamik, in Russland mit einer stabilen und in Indien mit einer abnehmenden Dynamik gerechnet.
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February 10, 2020 06:13 ET (11:13 GMT)
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