Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)--Metro wird seine verlustreiche Hypermarktkette Real endlich los. Wie der Düsseldorfer Handelskonzern mitteilte, ist mit dem Konsortium um das Frankfurter Immobilienunternehmen X+bricks und dem Luxemburger Private-Equity-Fonds SCP eine "kommerzielle Einigung" hinsichtlich der Veräußerung des SB-Warenhausgeschäfts und der damit zusammenhängenden Geschäftsaktivitäten ("Real") erreicht worden. Einzelne offene Punkte seien jedoch noch in Verhandlung.
Das vereinbarte Konzept sehe eine Veräußerung von Real als Ganzes zu einem Unternehmenswert von etwa 1 Milliarde Euro vor. Auf Basis der Einigung erwartet Metro einen Nettomittelzufluss von etwa 300 Millionen Euro und sieht weiterhin über 1,5 Milliarde Euro Nettomittelzuflüsse nach sämtlichen Transaktionskosten aus dem Verkauf von Real und der Veräußerung eines Mehrheitsanteils am chinesischen Geschäft.
Nach weiteren Angaben der Düsseldorfer sieht die Transaktion außerdem vor, dass Metro Servicegesellschaften für eine Übergangsperiode weiterhin Dienstleistungen für Real erbringen, allerdings in sinkender Ausprägung im Zeitverlauf. Den resultierenden Überkapazitäten bei Metros Servicegesellschaften will der Konzern mit Effizienzmaßnahmen begegnen, von denen sich der Konzern "nachhaltige Einsparungen" erhofft. Diese Maßnahmen werden etwa 200 Millionen Euro kumulierte Einmalkosten in den Geschäftsjahren 2019/20 bis 2021/22 auslösen.
Metro betonte, dass der verbindliche Vertragsschluss noch nicht erfolgt sei und auf beiden Seiten stünden die Genehmigung der zuständigen Gremien noch aus. Ein Vollzug der Transaktion stehe zudem unter Vorbehalt der Genehmigung durch Kartell- und Aufsichtsbehörden.
Mit Abstoßen der Real-Einzelhandelsaktivitäten kann sich der MDAX-Konzern künftig voll auf das margenstärkere Großhandelsgeschäft konzentrieren. Die Real-Nettoschulden beliefen sich laut Geschäftsbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/19 auf 482 Millionen Euro.
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February 11, 2020 00:18 ET (05:18 GMT)
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