Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Britische Wirtschaft stagniert im vierten Quartal
Die britische Wirtschaft hat 2019 etwas an Fahrt gewonnen, obwohl sie im letzten Quartal des Jahres überhaupt kein Wachstum verzeichnete. Im vierten Quartal stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde mitteilte. Ökonomen hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Jahresvergleich lag das BIP um 0,9 Prozent höher. Volkswirte hatten ein Plus von 0,8 Prozent erwartet. Im Gesamtjahr 2019 expandierte die britische Wirtschaft um 1,4 Prozent. Im Jahr 2018 war sie um 1,3 Prozent gewachsen.
Nachfrage der Banken nach EZB-Liquidität wenig verändert
Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft wenig verändert. Wie die EZB mitteilte, wurden 0,900 Milliarden Euro nach 0,842 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 0 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 21 (Vorwoche: 20) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 0,058 Milliarden Euro mehr EZB-Liquidität.
Ifo-Institut: Bautätigkeit in Europa schwächer
Nach Schätzungen des Ifo-Instituts wird der Bau bis 2022 in Europa jährlich nur um rund 1 Prozent wachsen. "Dies bedeutet eine spürbare Abschwächung", erklärte der Ifo-Experte Ludwig Dorffmeister. Zwischen 2016 und 2019 habe der durchschnittliche Anstieg der Bauleistung noch bei fast 3 Prozent pro Jahr gelegen. Die Zahlen beziehen sich nicht auf die gesamte EU, sondern nur auf die 19 Länder des Forschungsnetzwerks Euroconstruct.
Immobilienwirtschaft warnt vor verschärfter Lage am Büromarkt
Die deutsche Immobilienwirtschaft hat betont, dass der Bedarf an Büro- und Logistikimmobilien in Deutschland immer schwerer gedeckt werden kann und die wirtschaftliche Entwicklung behindert. Besonders kritisch sei die Situation weiterhin in Berlin und München, wo der Büro-Leerstand mit 1,3 Prozent respektive 1,4 Prozent "unterhalb einer gesunden Angebotsreserve" liege, so das Ergebnis des Frühjahrsgutachtens 2020 des Rates der Immobilienweisen, das der Spitzenverband Zentraler Immobilien-Ausschuss (ZIA) in Berlin vorstellte.
Dobrindt kritisiert Zeitplan für CDU-Neuaufstellung als "abwegig"
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat den Zeitplan von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer für die personelle Neuaufstellung ihrer Partei als "abwegig" kritisiert. Bei der CDU gebe es eine "offene Führungsfrage", die schnell geklärt werden müsse, sagte Dobrindt in Berlin. Das Vorhaben, erst im Sommer den Kanzlerkandidaten zu benennen und beim Parteitag im Dezember den neuen Parteichef zu wählen, sei "kein Zeitplan, der eine Chance auf Umsetzung hat".
Walter-Borjans: Große Koalition ohne Merkel fraglich
Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans hat eine erneute Regierungsbildung mit der Union im Falle eines Kanzlerwechsels offen gelassen. Die SPD habe "sehr deutlich gemacht", dass die große Koalition "gebildet worden ist mit einer Kanzlerin Angela Merkel", sagte Walter-Borjans im Deutschlandfunk. Wenn Merkel nun von ihrem Amt zurücktreten würde, "dann hätten wir sicher eine Situation, in der es viel nachzudenken und viel zu bereden gäbe".
SPD-Fraktionsgeschäftsführer erwartet Fortsetzung der Koalition unter Merkel
SPD-Fraktionsgeschäftsführer Carsten Schneider hat die Rolle von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Thüringen-Krise gelobt und ein Festhalten der SPD an der Koalition unter Leitung der Kanzlerin betont. "Wir haben einen Vertrag geschlossen, wir sind da vertragstreu", sagte Schneider im Nachrichtensender N-TV.
Von der Leyen fordert von London "Garantien für fairen Wettbewerb"
In den anstehenden Verhandlungen über ein Handelsabkommen hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen von Großbritannien "Garantien" gegen Sozial- und Umweltdumping gefordert. Die EU sei bereit, "mit höchstem Ehrgeiz" in die Gespräche zu gehen und eine Handelsbeziehung ohne Zölle und mengenmäßige Beschränkungen zu vereinbaren, sagte von der Leyen im Europaparlament. "Aber das erfordert natürlich entsprechende Garantien für fairen Wettbewerb und den Schutz von Sozial-, Umwelt- und Verbraucherstandards".
Barnier schließt allgemeines EU-Übereinkommen mit London im Finanzbereich aus
Der EU-Chefunterhändler für die künftige Beziehung mit Großbritannien, Michel Barnier, hat ein allgemeines Übereinkommen mit London im Finanzsektor ausgeschlossen. "Es wird keine allgemeine, globale oder permanente Äquivalenz bei Finanzdienstleistungen geben", sagte der Franzose im Straßburger EU-Parlament. Auch eine gemeinsame Festlegung von Standards und Regeln für den Finanzmarkt sei nicht vorgesehen. "Wir werden die Kontrolle über diese Instrumente behalten."
Sinn Fein zieht als zweitstärkste Kraft ins irische Parlament ein
Trotz ihres historischen Wahlsiegs in Irland ist die republikanische Sinn-Fein-Partei künftig nur zweitstärkste Kraft im neuen Parlament. Nach Auszählung aller Stimmen kommt die Partei von Mary Lou McDonald auf 37 der 160 Sitze im Unterhaus. Die Mitte-rechts-Partei Fianna Fail errang demnach 38 Mandate. Die Fine Gael von Premierminister Leo Varadkar verteidigte lediglich 35 Sitze.
Merkel telefoniert mit Selenksi zur Lage in Ostukraine
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski zur Lage in der Ostukraine telefoniert. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin mit. Beide Seiten hätten die Notwendigkeit betont, die Minsker Vereinbarungen sowie die Schlussfolgerungen des Normandie-Gipfels vollständig umzusetzen. Merkel und Selenski hätten zudem vereinbart, weiter in Kontakt zu bleiben.
BDEW rechnet mit Rekord-Anstieg der Stromabgaben - 36 Milliarden
Nach Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) klettern die steuerlichen Belastungen auf Strom in diesem Jahr auf einen Rekordwert. Die Gesamtbelastung für Verbraucher durch Steuern, Abgaben und Umlagen liege derzeit bei 52 Prozent, teilte der Verband in Berlin mit. 2020 würden die staatlich verursachten Kosten voraussichtlich mehr als 36 Milliarden Euro ohne Mehrwertsteuer erreichen.
Bürgerbeteiligung zu Südostlink-Trasse startet in Oberfranken
Die Bundesnetzagentur hat für die Planung der Stromtrasse Südostlink zu einer öffentlichen Anhörung eingeladen. In der Antragskonferenz in der bayrischen Stadt Selb nahe der tschechischen Grenze können Bürger, Bürgervereinigungen und Behörden ihre Rückmeldungen zum Trassenverlauf in Oberfranken geben, teilte die Bonner Agentur mit. Der Abschnitt C1 soll von Münchenreuth nach Marktredwitz verlaufen.
Regierung will Westafrika als Lieferant von grünem Wasserstoff
Die Bundesregierung setzt für die Herstellung von grünem Wasserstoff langfristig auf Importe aus Westafrika. Dazu haben Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) und ihr Amtskollege aus dem Niger, Yahouza Sadissou, zugleich Vorsitzender des Kompetenzzentrums für Klimawandel und angepasste Landnutzung WASCAL, eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet.
+++ Konjunkturdaten +++
MEXIKO
Industrieproduktion Dez -0,3% gg Vormonat
Industrieproduktion Dez -1,0% (PROG: -0,4%) gg Vj
DJG/DJN/AFP/apo
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February 11, 2020 07:30 ET (12:30 GMT)
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