ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag mit neuen Rekorden aufgewartet. Die Virussorgen hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums rückten in den Hintergrund. Anleger hätten darauf gesetzt, dass der Höhepunkt der Epidemie bereits überschritten sei. Hoffnungsvoll stimmte, dass Peking Schlüsselindustrien des Landes aufgefordert hatte, die teilweise unterbrochene Produktion wieder anzufahren. Laut Goldman Sachs dürfte die Epidemie die globale Konjunktur kaum belasten, heimische Experten sahen das für die eidgenössische Wirtschaft ebenso.
Der SMI gewann 0,6 Prozent auf 11.101 Punkte - das Allzeithoch liegt nun bei 11.114 Zählern. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursgewinner und zwei -verlierer gegenüber, unverändert schlossen Swatch. Umgesetzt wurden 45,04 (zuvor: 39,13) Millionen Aktien.
Novartis legten um 1,2 Prozent zu. Der Pharmariese verzeichnete einen Erfolg mit seinem Medikamentenkandidaten Capmatinib. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Mittel Priorität bei der Prüfung zugesagt. Der Status bedeutet, dass die FDA binnen sechs Monaten über eine Zulassung entscheiden wird. Üblicherweise dauert ein FDA-Zulassungsverfahren zehn Monate. Roche hinkten mit einem Aufschlag von 0,2 Prozent hinterher. Der Industriekonzern ABB kündigte die Schließung seines Werkes im ungarischen Ozd an. Im Zuge dessen werden rund 1.000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Aktie gewann 1,8 Prozent.
Die UBS hat offenbar mit hohen Mittelabflüssen aus einem 20 Milliarden US-Dollar schweren Immobilienfonds zu kämpfen. Investoren bereiteten sich darauf vor, rund 7 Milliarden Dollar aus dem Trumbull Property Fund abzuziehen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Fonds habe lange Zeit sehr schlecht abgeschnitten. Die UBS hat angeboten, die Gebühren für die verbleibenden Investoren zu senken und keine Gebühren bei neuen Investments zu verlangen, wie aus einer Analystenpräsentation der Bank hervorging. Die UBS hatte außerdem zuletzt einige der Führungskräfte des Fonds ersetzt. Der Kurs legte um 1,0 Prozent zu, Credit Suisse gewannen 2,1 Prozent.
Adecco gewannen magere 0,1 Prozent und profitierten damit nicht von Geschäftszahlen des Wettbewerbers Randstad. Die Niederländer hatten nicht so schlecht wie befürchtet im vierten Quartal abgeschnitten. Nach durchwachsenen Geschäftszahlen des italienischen Luxusmodemachers Moncler schlossen Richemont 0,2 Prozent tiefer und Swatch unverändert.
In der zweiten Reihe büßten AMS 3,1 Prozent ein. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Die berichteten Geschäftszahlen des österreichischen Halbleiterunternehmens, das gerade die deutsche Osram schluckt, seien gut ausgefallen, hieß es. Ein Gewinnsprung im vergangenen Jahr hievten Peach Property 2,8 Prozent ins Plus.
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February 11, 2020 11:45 ET (16:45 GMT)
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