DJ LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Japan blieben die Börsen wegen des Gedenktags der Reichsgründung geschlossen.
AKTIENMÄRKTE (18.55 Uhr)
INDEX Stand +-% +-% YTD EuroStoxx50 3.825,84 +0,86% +2,15% Stoxx50 3.506,57 +0,69% +3,04% DAX 13.627,84 +0,99% +2,86% FTSE 7.511,44 +0,87% -1,27% CAC 6.054,76 +0,65% +1,28% DJIA 29.310,68 +0,12% +2,71% S&P-500 3.366,53 +0,43% +4,20% Nasdaq-Comp. 9.683,29 +0,57% +7,92% Nasdaq-100 9.563,42 +0,49% +9,51% Nikkei-225 Feiertag EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 174,23% -31
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,26 49,57 +1,4% 0,69 -17,3% Brent/ICE 54,38 53,27 +2,1% 1,11 -16,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.565,98 1.571,90 -0,4% -5,92 +3,2% Silber (Spot) 17,59 17,80 -1,2% -0,21 -1,5% Platin (Spot) 972,05 964,25 +0,8% +7,80 +0,7% Kupfer-Future 2,59 2,55 +1,4% +0,04 -7,5%
Der Ölpreis profitiert von der wieder gestiegenen Konjunkturzuversicht. Nach dem Preisverfall im Gefolge der Coronaepidemie kommen wieder Käufer herein. Das Barrel der US-Sorte WTI gewinnt 1,3 Prozent auf 50,23 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent steigt um 1,7 Prozent auf 54,20 Dollar. Der Preis für Gold tendiert 0,4 Prozent leichter bei 1.566 Dollar je Feinunze. Die gestiegene Risikoneigung mit der Hoffnung auf ein Passieren des Epidemiehöhepunkts belastet laut Händlern das Edelmetall.
FINANZMARKT USA
Nach neuen Rekordhochs der Wall Street nehmen Anleger bis zum Mittag Ortszeit am Dienstag ein paar Gewinne mit. In der Folge kommen die US-Börsen von Ihren Rekordständen etwas zurück. Zur guten Stimmung tragen Meldungen bei, wonach sich die Ausbreitung des Coronavirus in China verlangsamt. Laut Goldman Sachs dürfte die Epidemie die globale Konjunktur kaum belasten. Auch setzen die Anleger darauf, dass es zur Abfederung der negativen konjunkturellen Folgen nicht nur Stimuli seitens Pekings geben wird, sondern im Bedarfsfall auch von der US-Notenbank. Entsprechende Hoffnungen verstärken sich mit Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell. Auf Unternehmensseite steht die schon lange geplante Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint im Blick. Das zuständige Gericht hat nun grünes Licht gegeben. Der T-Mobile-Kurs schießt um 11,5 Prozent nach oben, die Sprint-Aktie explodiert geradezu um 73,1 Prozent. Im Schlepptau steigen Dish Network um 6,7 Prozent. Under Armour brecheben um 19,2 Prozent ein, nachdem der Sportartikelhersteller mit roten Zahlen im Schlussquartal und einem schwachen Ausblick enttäuscht hat.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
19:00 AT/Telekom Austria AG, Ergebnis 4Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 22:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) des privaten American Petroleum Institute (API)
FINANZMÄRKTE EUROPA
Neue Rekorde oder Mehrjahreshochs haben die Aktienmärkte in Europa am Dienstag aufgestellt. Die Sorgen um negative Folgen des Coronavirus auf das Wirtschaftswachstum waren vorerst in den Hintergrund gerückt. Die Analysten von Goldman Sachs sahen den Einfluss des Virus auf die Wirtschaft als begrenzt an. Im DAX stachen Deutsche Telekom mit einem Plus von 3,8 Prozent heraus. Ein US-Gericht hatte den Zusammenschluss ihrer Tochter T-Mobile US mit Sprint frei gemacht. Der Stoxx-Index der Telekomaktien gewann 1,1 Prozent, der Index der Technologietitel sogar 2,1 Prozent. Hier präsentierten sich Ericsson und Nokia mit Aufschlägen von über bzw. knapp 6 Prozent. Daimler schlossen 1 Prozent im Minus. Die angekündigte Dividende blieb unter der Konsenserwartung. Michelin verbilligten sich nach Quartalsbericht und Ausblick um 3 Prozent. Laut Jefferies lag die Prognose eines leicht rückläufigen operativen Gewinns 2020 knapp unter den Erwartungen. Continental notierten im Fahrwasser kaum verändert. Tui haussierten um 13 Prozent. Der Touristikkonzern erwarte für 2020, dass die bereinigten Umsätze das bereinigte operative Ergebnis auf das obere Ende der ursprünglichen Unternehmensprognose ohne Kosten für das Flugverbot der Boeing 737 Max steigen lassen werde, so die Citi-Analysten. Hochtief legten mit einem guten Ausblick 2,8 Prozent zu. Für Grenke ging es nach Zahlenausweis um 7,8 Prozent nach oben. Delivery Hero stiegen um 4,8 Prozent. Citi billigt Delivery "eine unangefochtene Marktführerschaft in den Kernmärkten" zu. Mensch und Maschine gewannen 1,4 Prozent, nachdem die Quartalszahlen die Erwartungen erfüllt hatten. Zum Minus bei AMS von 3,1 Prozent wurde auf Gewinnmitnahmen verwiesen. Die berichteten Geschäftszahlen und der Ausblick des Halbleiterunternehmens, das im Begriff ist, Osram zu übernehmen, waren laut Marktteilnehmern gut ausgefallen. Die Osram-Aktie schloss 2,7 Prozent im Plus.
DEVISEN
zuletzt +/- % Di, 8:29 Mo, 18:00 % YTD EUR/USD 1,0923 +0,08% 1,0910 1,0916 -2,6% EUR/JPY 119,94 +0,13% 119,89 119,82 -1,6% EUR/CHF 1,0654 -0,10% 1,0673 1,0673 -1,9% EUR/GBP 0,8435 -0,19% 0,8453 0,8449 -0,3% USD/JPY 109,81 +0,04% 109,89 109,77 +1,0% GBP/USD 1,2951 +0,29% 1,2907 1,2919 -2,3% USD/CNH (Offshore) 6,9687 -0,22% 6,9786 6,9862 +0,0% Bitcoin BTC/USD 10.281,75 +4,52% 9.749,75 9.824,75 +42,6%
Der Euro ist erstmals seit Anfang Oktober unter die Marke von 1,09 Dollar gefallen. "Ich sehe momentan nichts, was dem Euro helfen könnte", sagt Devisenanalyst Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Das Problem des Euro im Vergleich zu den "klassischen" Sicherer-Hafen-Währungen Yen und Franken sei, dass diese von globalen Risikophasen profitierten, der Euro aber nicht. Aktuell erholt sich die Gemeinschaftswährung wieder leicht und erobert die Marke von 1,09 Dollar zurück.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Freundlich - Die Hoffnung auf weitere konjunkturstützende Maßnahmen Pekings wegen der negativen Folgen der weiter grassierenden Coronavirus-Epidemie hat für steigende Aktienkurse gesorgt. Erst am Wochenende hatte die chinesische Notenbank ein umgerechnet 39 Milliarden Euro schweres Paket zur Unterstützung von Unternehmen zur Verfügung gestellt, die versuchen, die Epidemie einzudämmen. Positiv wirkten laut Marktteilnehmern auch die guten Vorgaben der Wall Street. Präsident Xi Jinping sprach bei einem Fernsehauftritt von einer langfristig unverändert bleibenden fundamentalen Entwicklung und nur kurzfristigen Auswirkungen der Epidemie auf die Wirtschaft. Unterdessen nehmen nach und nach Unternehmen in China nach der verlängerten Feiertagspause den Betrieb wieder auf. Fitch Solutions, eine Tochter der Ratingagentur Fitch, hat derweil ihre BIP-Prognose für China 2020 auf 5,6 von 5,9 Prozent gesenkt. Unter den Einzelwerten litten in Sydney Beach Energy nicht nur unter den zuletzt schwächelnden Ölpreisen, sondern auch einem gesenkten Produktionsausblick. Der Kurs büßte 2,5 Prozent ein. Die Aktie des Hörgeräteexperten Cochlear büßte nach einem gesenkten Gewinnausblick 3,4 Prozent ein. Geely Auto verteuerten sich in Hongkong um rund 6 Prozent. Hier stützte, dass die beiden Autobauer Volvo Cars und Geely eine Fusion ihrer Geschäfte prüfen, um die Hebung von Synergien zu beschleunigen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Deutsche Telekom: Richter erlaubt Fusion von T-Mobile US und Sprint
Die US-Tochter der Deutschem Telekom, T-Mobile US, darf den Wettbewerber Sprint übernehmen. Der US-Bezirksrichter Victor Marrero urteilte, dass die vor zwei Jahren vereinbarte Fusion im Wert von 26 Milliarden US-Dollar den Wettbewerb nicht wesentlich beeinträchtigen würde. Die Hauptargumente einer Gruppe von Bundesstaaten, die die Fusion der Nummer drei und vier auf dem US-Mobilfunkmarkt aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verhindern wollten, wies Marrero zurück.
Eon und Volkswagen entwickeln flexible Schnellladesäule
Der Energieversorger Eon und die Komponenten-Tochter des Autobauers Volkswagen haben eine neue, flexible Schnellladesäule entwickelt. Durch die Integration eines Batteriesystems könne sie ohne Tiefbau oder Netzanschluss nahezu überall günstig installiert werden. Der Prototyp des Systems sei von beiden Unternehmen in Essen vorgestellt worden, teilte Eon mit. Der verbaute Akku werde über einen Stromanschluss von 16 bis 63 Ampere dauerhaft gespeist.
Airbus kann A320-Montage in China wieder aufnehmen
Airbus kann in China die Produktion wieder aufnehmen. Wie der europäische Flugzeughersteller mitteilte, haben die chinesischen Behörden die Genehmigung erteilt, seine A320-Endmontage in Tianjin wieder in Betrieb zu nehmen. Wegen des Ausbruchs des Coronavirus waren viele Unternehmen in China gezwungen, ihre Geschäfte und Produktionsfabriken zu schließen.
Hochtief traut sich 2020 operativ mehr Gewinn zu
Hochtief will seinen Gewinn auf operativer Basis angesichts eines Rekordauftragsbestandes von gut 51 Milliarden Euro zum Jahresschluss auch 2020 steigern. Angepeilt wird ein operativer Konzerngewinn nach Steuern in der Größenordnung von 690 bis 730 Millionen Euro, wie der Essener Baukonzern am Dienstag auf der Bilanzpressekonferenz mitteilte.
Metro-CEO rechnet mit weniger als 30 Real-Schließungen nach Verkauf
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 11, 2020 12:56 ET (17:56 GMT)
Metro-Chef Olaf Koch geht davon aus, dass nach dem Verkauf der Real Hypermarket-Einzelhandelskette von den Käufern 50 Real-Märkte für mindestens zwei Jahre weiterbetrieben werden. Zudem wolle das Käufer-Konsortium weniger als 30 Standorte schließen, schrieb Koch in einem Brief an die Real-Mitarbeiter, in den Dow Jones Newswires Einsicht hatte.
Hapag-Lloyd und Hamburger Hafen arbeiten weiter zusammen
Die Reederei Hapag-Lloyd und die Betreibergesellschaft des Hamburger Hafens haben sich auf eine Fortführung ihrer Zusammenarbeit für weitere fünf Jahre verständigt. Auf Basis dieser Entscheidung könnten beide Unternehmen nun entsprechende Investitionen vornehmen und ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter ausbauen, hieß es in einer Presserklärung der Hapag Lloyd AG und der Hamburger Hafen und Logistik AG.
Fintech N26 zieht sich nach Brexit aus Großbritannien zurück
Das deutsche Fintech N26 zieht sich nach dem Brexit aus Großbritannien zurück. Das Unternehmen habe nach dem Austritt des Landes aus der Europäischen Union keine Banklizenz mehr, um in Großbritannien tätig zu sein, teilte die mobile Bank mit.
Nanogate-Chef Ralf Zastrau legt Amt nieder
Der Vorstandschef des Oberfächenspezialisten Nanogate, Ralf Zastrau, legt sein Amt mit Wirkung zum 31. März aus persönlichen Gründen nieder. Ein Nachfolger wurde nicht bestellt. Der Vorstand verkleinert sich damit und wird künftig von Finanzvorstand Götz Gollan und COO Robert Wittmann gebildet, wie die Nanogate SE mitteilte.
Altmaier: EU-Kommission macht Weg frei für E-Auto-Prämie
Der Weg für die geplante Anhebung der Kaufprämie für Elektroautos ist frei. Die Europäische Kommission habe grünes Licht für die Anpassung des Umweltbonus gegeben, teilte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin mit. Dies sei "ein gutes Signal". Noch im Februar soll die entsprechende Förderrichtlinie in Kraft treten.
ABB schließt Werk in Ungarn und baut 1.000 Stellen ab
Der Schweizer Industriekonzern ABB hat die Schließung seines Werkes im ungarischen Ozd angekündigt. Im Zuge dessen werden rund 1.000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Entscheidung sei wegen der sinkenden Kundennachfrage getroffen worden, die "weiterhin zurückgehen wird, bis zu dem Punkt, an dem es nicht mehr rentabel ist, das Werk weiterzuführen", teilte die ABB Ltd. mit.
Brauereikonzern Heineken bekommt im Juni einen neuen Chef
Der niederländische Brauereikonzern Heineken bekommt einen neuen Chef. CEO Jean-Francois van Boxmeer tritt nach 15 Jahren an der Konzernspitze zurück, wie die Heineken NV mitteilte. Zu seinem Nachfolger wurde Dolf van den Brink bestellt, der zurzeit, das Geschäft in der Region Asien-Pazifik leitet. Van den Brink werde am 23. April in den Vorstand eintreten.
UBS will Abflüsse aus Flagship-Immobilienfonds stoppen
Die Schweizer Bank UBS hat offenbar mit hohen Mittelabflüssen aus einem 20 Milliarden US-Dollar schweren Immobilienfonds zu kämpfen. Investoren bereiteten sich darauf vor, rund 7 Milliarden Dollar aus dem Trumbull Property Fund abzuziehen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Fonds habe lange Zeit sehr schlecht abgeschnitten.
Boeing erhält im Januar keine neuen Aufträge
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat im Januar keine neuen Aufträge erhalten. Wie der Airbus-Konkurrent mitteilte, wurden im vergangenen Monat 13 Flugzeuge ausgeliefert, darunter sechs 787 Dreamliner, zwei Maschinen vom Typ 777 sowie militärische Versionen seiner Verkehrsflugzeuge. Vorliegende Bestellungen sind den weiteren Angaben zufolge nicht storniert worden, so dass ein Auftragsbestand über 5.393 Maschinen vorliegt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/err/flf
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February 11, 2020 12:56 ET (17:56 GMT)
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