DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die Zahl der Todesopfer in China durch das neuartige Coronavirus ist auf mehr als 1.100 gestiegen. Wie die chinesische Regierung mitteilte, starben weitere 97 Menschen in Festlandchina. Nach Angaben des Gesundheitsausschusses der chinesischen Regierung wurden seit Dienstag in ganz Festlandchina rund 2.000 weitere Infektionsfälle bestätigt. Die offizielle Gesamtzahl der dortigen Krankheitsfälle durch das inzwischen als "Covid-19" bezeichnete Virus wuchs damit auf mehr als 44.600 an. Außerhalb von China gibt es mehr als 400 weitere Infektionsfälle in rund 25 Ländern. In Bayern wurden inzwischen zwei weitere Ansteckungen nachgewiesen. Die Zahl der in Deutschland bestätigten Infektionsfälle stieg damit auf 16. Unter den Menschen auf einem in Japan unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff wurden weitere 39 Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
06:50 NL/Ahold Delhaize NV, Ergebnis 4Q
07:00 NL/Akzo Nobel NV, Ergebnis 4Q
07:00 NL/ABN Amro Holding NV, Ergebnis 4Q
07:45 FR/Kering SA, Jahresergebnis
10:00 DE/Ceconomy AG, HV
10:00 DE/Siemens Healthineers AG, HV
10:00 LU/Stabilus SA, HV
17:45 FR/Unibail-Rodamco-Westfield SE, Jahresergebnis
22:05 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 2Q
DIVIDENDENABSCHLAG
Tui: 0,54 Euro
AUSBLICK KONJUNKTUR
- EU 11:00 Industrieproduktion Dezember Eurozone PROGNOSE: -1,6% gg Vm/-2,5% gg Vj zuvor: +0,2% gg Vm/-1,5% gg Vj - US 16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen Energy Information Administration (EIA)
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 SE/Auktion 1,00-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2026 im Volumen von 500 Mio SEK Auktion 0,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2029 im Volumen von 1,5 Mrd SEK 11:00 CH/Auktion 0,50-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2030 Auktion 0,00-prozentiger Anlehenn mit Laufzeit Juli 2039 mit offenem Volumen 11:30 DE/Auktion 0-prozentiger Bundesanleihen mit Laufzeit 2030 im Volumen von 4 Mrd EUR 11:30 PT/Auktion 2,875-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2026 Auktion 2,25-prozentiger Anleihen mit Laufzeit April 2034 im Gesamtvolumen von 1 Mrd bis 1,25 Mrd EUR 14:00 CZ/Auktion neuer Anleihen mit Laufzeit Februar 2025 im Volumen von max. 5 Mrd CZK Auktion 4,85-prozentiger Anleihen mit Laufzeit November 2057 im Volumen von max. 0,5 Mrd CZK
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.668,00 0,31 S&P-500-Future 3.366,75 0,19 Nikkei-225 23.861,21 0,74 Schanghai-Composite 2.923,58 0,75 +/- Ticks Bund -Future 173,96 -25 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.627,84 0,99 DAX-Future 13.625,50 0,79 XDAX 13.632,03 0,79 MDAX 29.195,34 1,44 TecDAX 3.250,83 2,15 EuroStoxx50 3.825,84 0,86 Stoxx50 3.506,57 0,69 Dow-Jones 29.276,34 -0,00 S&P-500-Index 3.357,75 0,17 Nasdaq-Comp. 9.638,94 0,11 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 174,21% -33
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Moderat positive Vorlagen aus Asien und steigende Rohstoffpreise deuten auf zunehmende Risikobereitschaft hin. Davon dürfte der als zyklisch geltende DAX weiter besonders stark profitieren. Das Coronavirus hat weiter an Schrecken verloren, einerseits weil die Zahlen der Neuerkrankungen nun abnehmen und andererseits weil die Geldpolitik den negativen Auswirkungen gegensteuert. "Insgesamt ließ der Fed-Chef gestern keinen Zweifel an einer Fortsetzung der unterstützenden Geldpolitik aufkommen", sagt Anlagestratege Ulrich Stephan.
Rückblick: Fester - An den europäischen Aktienmärkten gab es reihenweise neue Rekorde oder zumindest Mehrjahreshochs. Die Sorgen um negative Folgen des Coronavirus auf das Wirtschaftswachstum rückten vorerst in den Hintergrund, zumal die Zahl der Neuerkrankungen zuletzt etwas abgenommen hatte und weil China mit Wirtschaftsstimuli darauf reagiert. Der Stoxx-Index der Telekomaktien gewann 1,1 Prozent - gestützt von den Aufschlägen bei Deutsche Telekom -, der Index der Technologietitel sogar 2,1 Prozent. Hier präsentierten sich Ericsson und Nokia mit Aufschlägen von über bzw. knapp 6 Prozent. Mit der Fusion von T-Mobile US und Sprint in den USA könne der 5G-Ausbau vorankommen, hieß es. Etwas hinterher hinkte nach Daimler-Zahlen und auch belastet von Michelin der Index der Autobranche, der nur um 0,4 Prozent zulegte. Michelin verbilligten sich nach Quartalsbericht und Ausblick um 3 Prozent. Laut Jefferies lag die Prognose knapp unter den Erwartungen. Zum Minus bei AMS von 3,1 Prozent wurde auf Gewinnmitnahmen verwiesen. Die Geschäftszahlen des Halbleiterunternehmens waren laut Marktteilnehmern gut ausgefallen, ebenso der Ausblick. Nach Handelsende wurde eine Aktienplatzierung bei AMS bekannt.
DAX/MDAX/TECDAX
Fester - Der DAX schloss auf einem Rekordhoch, das neue Allzeithoch aus dem Handelsverlauf liegt bei 13.668 Punkten. Der MDAX erreichte ebenfalls ein neues Allzeithoch und der TecDAX stieg auf den höchsten Stand seit dem Platzen der Jahrtausendhausse vor knapp 20 Jahren. Deutsche Telekom stachen mit plus 3,8 Prozent heraus. Ein US-Gericht hatte den Weg für einen Zusammenschluss der Tochter T-Mobile US mit Sprint freigemacht. Lufthansa erholten sich mit der Entspannung um das Coronavirus um 3,9 Prozent. Daimler schlossen dagegen 1 Prozent im Minus, nachdem das Papier zunächst deutlich im Plus gelegen hatte. Die angekündigte Dividende war unter der Konsenserwartung geblieben. Hochtief legten mit einem guten Ausblick 2,8 Prozent zu. Für Grenke ging es nach dem Zahlenausweis um 7,8 Prozent nach oben, für Delivery Hero um 4,8 Prozent. Die Citi billigte Delivery "eine unangefochtene Marktführerschaft in den Kernmärkten" zu.
XETRA-NACHBÖRSE
Laut einem Händler von Lang & Schwarz gab es bei Einzeltiteln keine Auffälligkeiten.
USA / WALL STREET
Kaum verändert - Nach neuen Rekordhochs im frühen Verlauf dominierten Gewinnmitnahmen. Zur guten Stimmung hatten Meldungen beigetragen, wonach sich die Ausbreitung des Coronavirus verlangsame. Doch dann machten erneut Spekulationen die Runde, die chinesischen Angaben zu Todesopfern und Infizierten könnten geschönt sein. Daneben setzten Börsianer darauf, dass es zur Abfederung der negativen konjunkturellen Folgen nicht nur Stimuli seitens Pekings geben werde, sondern im Bedarfsfall auch der US-Notenbank. Grünes Licht gab es für die Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint. T-Mobile schossen darauf um 11,8 Prozent nach oben, die Sprint-Aktie explodierte geradezu um 77,5 Prozent. Im Schlepptau stiegen Dish Network um 7,1 Prozent. Das Unternehmen erhält im Zuge der Fusion Aktiva von T-Mobile und Sprint. Die Wettbewerberaktien von Verizon und AT&T büßten 2,6 bzw. 0,4 Prozent ein. Apple, Facebook und Microsoft fielen um bis zu 2,8 Prozent, Amazon und Alphabet hielten sich im Plus, nachdem die US-Kartellbehörde bei fünf großen Technologiekonzernen detaillierte Informationen über frühere Akquisitionen kleiner Unternehmen angefordert hatte. Under Armour brachen um 18,9 Prozent ein, nachdem der Sportartikelhersteller mit roten Zahlen und einem schwachen Ausblick enttäuscht hatte.
Die Zehnjahresrendite stieg um 2,1 Basispunkte auf 1,59 Prozent. Händler setzten ähnlich wie bei Gold auf die Hoffnung, das Schlimmste bei der Virusepidemie könne vorüber sein.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Uhr Di, 18.04 Uhr % YTD EUR/USD 1,0909 -0,1% 1,0919 1,0919 -2,7% EUR/JPY 119,85 -0,0% 119,88 119,90 -1,7% EUR/CHF 1,0645 -0,1% 1,0653 1,0658 -2,0% EUR/GBP 0,8420 -0,1% 0,8427 0,8435 -0,5% USD/JPY 109,87 +0,1% 109,79 109,80 +1,0% GBP/USD 1,2955 -0,0% 1,2956 1,2944 -2,2% USD/CNH 6,9664 -0,1% 6,9705 6,9709 0% Bitcoin BTC/USD 10.326,50 0,91 10.233,75 10.263,75 +43,2%
Der Euro fiel erstmals seit Anfang Oktober unter die Marke von 1,09 Dollar. Das Problem des Euro im Vergleich zu den "klassischen" Sicherer-Hafen-Währungen Yen und Franken sei, dass diese von globalen Risikophasen profitierten, der Euro aber nicht, so die Commerzbank. Zuletzt eroberte der Euro die Marke von 1,09 Dollar zurück. Aussagen von Fed-Chef Powell belasteten den Dollar etwas, denn sie wurden dahingehend verstanden, dass die Fed im Bedarfsfall für geldpolitische Lockerungen bereit steht. Der ICE-Dollarindex verlor 0,1 Prozent.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 50,55 49,94 +1,2% 0,61 -16,8% Brent/ICE 54,87 54,01 +1,6% 0,86 -16,0%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 12, 2020 01:43 ET (06:43 GMT)
Der Ölpreis profitierte von der wieder gestiegenen Konjunkturzuversicht im Zuge der nachlassenden Coronavirus-Sorgen. Brentöl verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 54,01 Dollar. Nachdem die US-Regierung ihre globalen Erdölnachfrageprognosen wegen der Epidemie gesenkt hatte, waren die Rohölpreise von ihren Tageshochs aber etwas zurückgekommen. Im asiatisch dominierten Handel am Mittwoch ziehen die Preise wieder deutlicher an, was Beobachter mit Hoffnungen auf eine Verlangsamung der Coronavirus-Verbreitung erklären.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.565,75 1.567,60 -0,1% -1,85 +3,2% Silber (Spot) 17,55 17,65 -0,6% -0,10 -1,7% Platin (Spot) 970,15 971,95 -0,2% -1,80 +0,5% Kupfer-Future 2,59 2,58 +0,2% +0,01 -7,5%
Der Preis für Gold lag im Späthandel in den USA 0,2 Prozent niedriger bei 1.568 Dollar je Feinunze. Die gestiegene Risikoneigung mit der Hoffnung auf ein Überschreiten des Epidemiehöhepunkts belastete laut Händlern leicht.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
ÖLVORRÄTE USA
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 6,0 Millionen Barrel gestiegen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 4,2 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 1,1 Millionen Barrel nach plus 2,0 Millionen eine Woche zuvor. Für die offiziellen Daten am Mittwoch erwarten Experten eine Ölzunahme von 2,9 Millionen und einen Benzinanstieg um 0,8 Millionen Barrel.
VORWAHLKAMPF USA
Der linksgerichtete Senator Bernie Sanders hat laut US-Sendern die Präsidentschaftsvorwahl der oppositionellen Demokraten im Bundesstaat New Hampshire gewonnen. Auf den Plätzen landeten demnach die moderat-pragmatischen Bewerber Pete Buttigieg und Amy Klobuchar. Der frühere Vizepräsident Joe Biden landete nur auf Platz fünf.
TECHNOLOGIESEKTOR USA
Die US-Kartellbehörde hat bei fünf großen Technologiekonzernen detaillierte Informationen über frühere Akquisitionen kleiner Unternehmen angefordert. Sie weitet damit ihre Untersuchung möglicher kartellrechtlicher Verstöße.
DEUTSCHE BANK
hat die Emission von zusätzlichem Kernkapital (AT1) abgeschlossen und Anleihen mit unbefristeter Laufzeit im Nennwert von 1,25 Milliarden Dollar ausgegeben. Die Bank hatte mindestens 1 Milliarde Dollar als Ziel ausgegeben.
JENOPTIK
Nachfolgend ein Vergleich der Geschäftsjahreszahlen mit den Konsensschätzungen (in Millionen Euro):
BERICHTET PROG PROG Gj Gj19 ggVj Gj19 ggVj Gj18 Auftragseingang 813 -7% -- -- 874 Umsatz 855 +2% 851 +2% 835 EBITDA 134 +5% 133 +5% 128
THYSSENKRUPP
tauscht die Führung seiner wichtigsten Sparte aus. Bernhard Osburg wurde zum Sprecher des Vorstandes der Thyssenkrupp Steel Europe AG bestellt. Osburg, derzeit Chief Commercial Officer der Sparte, folgt auf Permal Desai, der sein Mandat Ende Februar niederlegt.
NORMA
Die schwächelnde Automobilbranche hat der Norma Group im vergangenen Jahr einen deutlichen Ergebnis- und Margenrückgang eingebrockt. Das bereinigte EBITA brach im vierten Quartal um 40,2 Prozent auf 25,5 Millionen Euro ein. Die Marge rutschte auf 9,8 von 16,0 Prozent ab. Der Umsatz sank um 2,1 Prozent auf 261,4 Millionen Euro, organisch betrug der Rückgang 3,3 Prozent.
NANOGATE
Vorstandschef Ralf Zastrau legt sein Amt mit Wirkung zum 31. März aus persönlichen Gründen nieder.
FINTECH N26
Das deutsche Fintech N26 zieht sich nach dem Brexit aus Großbritannien zurück, weil es damit keine Banklizenz mehr hat, um in Großbritannien tätig zu sein.
AMS
hat 3,35 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren zum Preis von 44,25 Franken platziert. Die Transaktion hat damit einen Umfang von rund 154,9 Millionen Franken. Der Ausgabepreis lag 2,5 Prozent unter dem Schlusskurs.
TELEKOM AUSTRIA
hat im vierten Quartal zwar die Umsatzerlöse um 4,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert, das Nettoergebnis fiel jedoch um 17 Prozent auf 35,3 Millionen aufgrund höherer latenter Steueraufwendungen. Das EBITDA verbesserte sich um 6,4 Prozent auf 355,5 Millionen Euro, bereinigt stieg es um 8,2 Prozent auf 376,5 Millionen.
HEINEKEN
hat 2019 sowohl den Umsatz als auch den Gewinn stärker gesteigert als am Markt erwartet. Für 2020 plant das Unternehmen mit einem organischen Wachstum des bereinigten operativen Gewinns im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die Auswirkungen des Coronavirus auf das Geschäft könne man derzeit nicht abschätzen. 2019 stieg das bereinigte operative Ergebnis organisch um 3,9 Prozent auf 4,02 Milliarden Euro. Umgesetzt wurden 23,97 Milliarden Euro, 6,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten mit 23,82 Milliarden Euro gerechnet. Der Nettogewinn stieg um 13,2 Prozent auf knapp 2,17 Milliarden Euro und lag damit ebenfalls über dem Konsens von 2,16 Milliarden Euro.
HEINEKEN
CEO Jean-Francois van Boxmeer tritt nach 15 Jahren an der Konzernspitze zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Dolf van den Brink bestellt, der zurzeit das Geschäft in der Region Asien-Pazifik leitet.
BOEING
hat im Januar keine neuen Aufträge erhalten.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/raz/flf/gos
(END) Dow Jones Newswires
February 12, 2020 01:43 ET (06:43 GMT)
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