Der Immobilienboom hält Deutschland weiter in Atem. Während sich die Lage bei den Neuvertragsmieten im Wohnungssegment nicht mehr so schnell verschlechterte, gibt es bei der Preisdynamik von Eigentumswohnungen keine Entwarnung. Dramatisch wird die Lage inzwischen bei Gewerbeimmobilien. Bleibt die Frage, wie lange diese Entwicklung so weitergehen kann.
Probleme im Gewerbebereich
Während beim Immobilienboom in den Medien vor allem auf die Wohnimmobilien geblickt wird, ist der Blick auf Gewerbeimmobilien ungleich wichtiger, da die Lage dort alarmierend ist, wie das Frühjahrsgutachten 2020 des Rats der Immobilienweisen vom Spitzenverband der Immobilienwirtschaft Zentrale Immobilien Ausschuss ZIA zeigt. Der Bedarf an Büro- und Logistikimmobilien in Deutschland kann demnach immer schwerer gedeckt werden und behindert die wirtschaftliche Entwicklung. Als besonders kritisch wird die Situation weiterhin in Berlin und München gesehen, wo der Büro-Leerstand mit 1,3 Prozent und 1,4 Prozent unterhalb einer gesunden Angebotsreserve liege. Auch in Hamburg (2,9 Prozent), Köln (2,3 Prozent) und Stuttgart (1,9 Prozent) liegt der Studie zufolge das Flächenangebot unterhalb einer gesunden Angebotsreserve.
Büroimmobilien haben als einziges Immobiliensegment eine signifikante absolute und prozentuale Steigerung der Investments im Vergleich zum Vorjahr erfahren (+26 Prozent) auf 39,9 Mrd. Euro. "2019 dürfte der Investment Peak erreicht worden sein, für 2020 rechnen wir jedoch weiterhin mit einem dynamischen, hoch aktiven Marktgeschehen", sagt Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter der bulwiengesa AG, der im Frühjahrsgutachten die Entwicklung der Büro-, Unternehmens-, Logistik- und Hotelimmobilien und das Segment des Seniorenwohnens analysiert hat. "Niedrige Zinsen, hohe Liquiditätsreserven bei den Investoren, Strafzinsen auf Einlagen und die überschaubaren Ertragsaussichten bei Staatsanleihen - diese Rahmenbedingungen halten Investitionen insbesondere in deutsche Büroimmobilien weiter attraktiv."
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