Die Mahner des Vortages könnten recht behalten. Denn an der Wall Street deutet der Aktienterminmarkt am Donnerstag einen leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt an. Bereits am Vortag hatten kritische Stimmung die Hausse mit Allzeithochs als übertrieben charakterisiert. Vielerorts wurde bezweifelt, dass der Höhepunkt der Virusepidemie in China bereits überschritten sei. Händler verwiesen auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die vor verfrühten Prognosen über ein Ende der Coronavirus-Epidemie eindringlich gewarnt hatte.
Nun meldet China eine starke Zunahme der Fallzahlen bei Neuerkrankungen in der Provinz Hubei, dem Epizentrum der Epidemie, um mehr als 14.000 an einem einzigen Tag. Die neuesten Zahlen basieren zwar auf einer ausgeweiteten Diagnosemethode. Sie wecken aber aufs Neue das Misstrauen gegenüber den chinesischen Angaben. Eine Verzehnfachung bei den Neuinfizierten befeuert zudem die wirtschaftlichen Sorgen. Die Deutsche Bank beziffert die mögliche Wachstumsbremse mit bis zu 2 Prozentpunkten des China-BIP im ersten Quartal.
Auch wenn die Fallzahlen in den USA mit 14 niedrig ausfallen, dürfte die US-Wirtschaft nicht ganz ungeschoren davon kommen. Wegbrechende Exporte nach China und ein Einbruch des Tourismus könnten das US-BIP-Wachstum im ersten Quartal um 0,5 Prozentpunkt drücken, sagen die Volkswirte von Goldman Sachs. "Die neuen Zahlen lassen Sorgen rund um die Dynamik der Coronavirus-Epidemie wieder aufleben. Nach mehreren Tagen relativer Ruhe ist es ein bisschen wie ein Weckruf, dass dieser Prozess wahrscheinlich noch eine ganze Weile dauern wird", sagt Marktstratege James McCormick von NatWest Markets.
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February 13, 2020 06:25 ET (11:25 GMT)
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