
FRANKFURT (Dow Jones)--Die IG Metall erwartet von Bombardier und Alstom Klarheit wegen einer möglichen Fusion der Bahngeschäfte. "Die Unternehmen müssen schnellstens Stellung zu den Fusionsgerüchten nehmen", sagte Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall und für die Bahnindustrie zuständiges geschäftsführendes Vorstandsmitglied. "Sie dürfen die Beschäftigten nicht länger im Unklaren über ihre Zukunft lassen." Die Bundesregierung solle sich in die Gespräche einschalten.
"Die Bahnindustrie ist eine Schlüsselbranche in Deutschland und für die klimabewusste Verkehrswende bei wachsenden Mobilitäts- und Logistikbedürfnissen unerlässlich", sagte Kerner. "Die Deutsche Bahn ist ein Großkunde der Branche und ein staatliches Unternehmen. Die Bundesregierung hat deshalb die Pflicht, industriepolitische Maßnahmen im Sinne der Beschäftigten zu ergreifen und die industrielle Basis zu sichern." Dabei müsse der Erhalt der Standorte und der Arbeitsplätze an erster Stelle stehen.
Medienberichten zufolge will die französische Alstom das gesamte Bahngeschäft des kanadischen Bombardier-Konzerns für 7 Milliarden Euro übernehmen.
Die IG Metall ist aber skeptisch, ob ein solcher Zusammenschluss aus kartellrechtlicher Sicht zustande kommen würde. Die Gewerkschaft verweist auf die von der EU-Kommission untersagte Fusion der Eisenbahngeschäfte von Siemens und Alstom vor einem Jahr. Sollte es doch dazu kommen, werde die IG Metall "keine einseitige Konsolidierung in Deutschland akzeptieren". Bombardier habe viele Standorte in Deutschland, und auch Alstoms größtes Werk sei hier.
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February 14, 2020 04:22 ET (09:22 GMT)
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