BERLIN (Dow Jones)--Deutsche Solarunternehmen geraten wegen des Auslaufens der staatlichen Förderung zum Jahresende bereits jetzt in Schwierigkeiten. Das berichtet der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Erste Banken würden die Finanzierung neuer Projekte ablehnen, habe der Solarmodulhersteller Hanwha Q Cells in Bitterfeld-Wolfen dem Magazin mitgeteilt. "Vor allem für Großanlagen mit einer Leistung von 100 bis 750 Kilowatt bekommen unsere Kunden teilweise keine Kredite mehr", wird ein Unternehmenssprecher zitiert.
Beim Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) habe sich bereits über ein Dutzend Firmen gemeldet, die über ähnliche Probleme klagen. BSW-Pressereferent Konstantin Francke bestätigte den Sachverhalt gegenüber Dow Jones Newswires, während Hanwha Q Cells nicht für eine Stellungnahme zu erreichen war.
Betroffen seien meist Fotovoltaikanlagen, die ab April gebaut werden sollen, heißt es beim Verband. Der Staat hat die Förderung der Solarenergie auf 52 Gigawatt der insgesamt installierten Leistung begrenzt. Bei Hanwha Q Cells schätzt man, dass dieser Deckel im März erreicht sein wird. Viele Kunden würden Projekte vorziehen, weil diese ohne Förderung nicht realisiert werden könnten, sagte ein Sprecher dem Magazin.
Die Große Koalition hat eine Aufhebung des Solardeckels geplant. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) bekräftigte das jüngst immer wieder. Doch CDU und SPD streiten noch über die neuen Abstandsregeln für Windräder, die im Paket mit der Solarförderung verhandelt werden.
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February 14, 2020 12:00 ET (17:00 GMT)
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