Mainz (ots) - Jens Spahn kann sich schon einmal darauf einstellen, auch aus dem zweiten Kandidatenkarussell um die Merkel-Nachfolge wieder nur als aufgewerteter Kronprinz hervorzugehen. Zu eindeutig hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Wochenende klar gemacht, die Merkel-Nachfolge nicht dem Drängler Friedrich Merz zu überlassen. Zwischen diesen beiden wird sich der Machtkampf nun entscheiden. Laschet verfolgt dabei offenbar die Strategie, nicht selbst seine Kandidatur zu erklären, sondern nach dem Vorpreschen von Merz darum gebeten zu werden. Und die Mehrheit der Parteigliederungen - vom Arbeitnehmerflügel über die Frauen bis zum mächtigen NRW-Landesverband - darf er hinter sich wissen. Um seine Anhänger - und alle Merz-Verhinderer - für sich zu mobilisieren, hat er geschickt die Kanzlerin auf ihrem eigenen Feld angegriffen, in der Europa-Politik. Kurzformel: Durchmerkeln durch die internationalen Krisen und die fortschreitende Spaltung Europas reicht nicht mehr aus. Damit stößt Laschet geschickt in das europapolitische Vakuum, das der französische Staatspräsident Emmanuel Macron Initiative für Initiative schmerzvoll offenlegt. Und mit seinen Anleihen bei Helmut Kohl muss Laschet Merz nicht rechts überholen, um ihm bei CDU-Traditionalisten Wind aus den Segeln zu nehmen. Dumm nur, dass sich aus diesem Vorstoß Fragen ableiten: Was heißt denn bitte mehr Europa, Herr Laschet? Und soll die Agenda der EU-Ratspräsidentschaft von den Parteivorsitzenden der Union statt von der Kanzlerin bestimmt werden? Oder ist diese Ratspräsidentschaft gar kein Hindernis mehr, sondern Treiber für einen vorzeitigen Wechsel im Kanzleramt?
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