Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - VW und der Bundesverband der Verbraucherzentralen standen kurz vor einer Lösung im Dieselstreit. Doch der Konzern brach die Verhandlungen ab. Verbraucher-Vorstand Klaus Müller fühlt sich von VW übergangen. In einem Interview sagte Müller: "Volkswagen verlässt mit dem jetzt vorgelegten eigenständigen Vergleichsvorschlag den Rahmen der Musterfeststellungsklage. VW muss sich jetzt die Frage gefallen lassen, ob der Konzern nicht allen betroffenen Dieselkunden in Deutschland eine Entschädigung zahlen sollte. Warum nicht, wenn Volkswagen den eigenen Vorschlag jetzt ernst nimmt? Dann reden wir aber nicht über einige 100.000 Musterkläger, sondern über Millionen Betroffene." (Handelsblatt S. 16)
AUDI - Wenige Manager stürzten so tief wie der Ex-Audi-Chef. Das Handelsblatt hat die Anklageschrift gegen Rupert Stadler gelesen. Viel zu lange habe er die Aufklärung verzögert, so der Vorwurf. (Handelsblatt S. 14)
DAIMLER - Am 1. April wird Paul Achleitner zum letzten Mal bei der Daimler-Hauptversammlung auf dem Podium sitzen. Sein Kontrollratsmandat bei dem Autobauer läuft nach zehn Jahren aus und wird auch nicht verlängert, wie das Handelsblatt aus dem Aufsichtsrat erfahren hat. Weder Daimler noch Achleitner wollten dazu Stellung nehmen. (Handelsblatt S. 47)
UNIPER - Uniper-Chef Andreas Schierenbeck ist sich der Rückendeckung des finnischen Großaktionärs Fortum für seine Strategie beim Kohleausstieg sicher. "Fortum steht zu Datteln 4, es gibt eine konstruktive Zusammenarbeit", sagte er der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Uniper hatte sich bereit erklärt, alle anderen Steinkohlekraftwerke bis 2026 abzuschalten, damit das umstrittene Großkraftwerk Datteln 4 im Sommer ans Netz gehen kann. Mit Blick auf die Proteste von Klimaaktivisten sieht Schierenbeck den Staat in der Pflicht, die Inbetriebnahme des umstrittenen Kraftwerks gegen die Proteste durchzusetzen. (WAZ)
KKR - Der US-amerikanische Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) geht auf dem deutschen Markt in den kommenden Monaten in die Offensive. "Wir wollen zukünftig in all unseren Geschäftsbereichen in Deutschland noch stärker wachsen", sagte Top-Manager Scott Nuttall im Gespräch mit dem Handelsblatt. Nach der jüngsten Shopping-Tour unter deutschen Medienunternehmen und dem Einstieg beim Axel-Springer-Konzern sind weitere Engagements in dieser Branche nicht ausgeschlossen. "Wir sehen uns im Medienbereich immer nach Gelegenheiten um", sagt Deutschland-Chef Christian Ollig im Doppelinterview. Nach dem Investment bei Heidelpay könnten auch weitere Zukäufe bei Zahlungsdienstleistern folgen. Das sei eine gute Plattform für die weitere Expansion in diesem Bereich. (Handelsblatt)
FOODS UNITED - Investoren schaffen derzeit ein Unternehmen, das durch Übernahmen und Beteiligungen binnen weniger Jahre zum weltweit führenden Anbieter im stetig wachsenden Markt für Fleischersatzprodukte aufsteigen soll. "Wir bauen systematisch ein Portfolio auf, das die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt - von der Rohstoffversorgung über Technologie und Produktion bis hin zum Marketing", sagte Björn Witte, Managing Partner beim Schweizer Hauptinvestor Blue Horizon. Bisher wird der Markt von Firmen wie Beyond Meat, Gourmet Garden oder Rügenwalder Mühle geprägt. Foods United heißt die neue Firma, die ihren Sitz im amerikanischen Bundesstaat Delaware hat und ihre Keimzelle in Deutschland. Denn zum einen gibt es mit der Wiesenhof-Mutter PHW-Gruppe auch deutsche Geldgeber. Zum anderen stammt mit dem Mittelständler Like Meat auch das erste zugekaufte Unternehmen aus der Bundesrepublik. (Welt S. 10)
GAZPROM - Der Weltmarktpreis für Erdgas stürzt ab. Russlands größtem Steuerzahler, dem Gazprom-Konzern, drohen milliardenschwere Einbußen. Für den Konzern ist das Europageschäft entscheidend, denn auf dem preislich stark regulierten russischen Binnenmarkt verdient er so gut wie nichts - und bis vor zwei Monaten gab es noch keine anderen Exportrouten außer nach Europa inklusive der Türkei. Inzwischen gibt es mit der neuen Pipeline "Power of Siberia" nach China immerhin noch einen neuen Markt. Doch ist noch unklar, als wie profitabel sich das China-Geschäft erweisen wird. (Welt S. 9)
HUAWEI - Die USA meinen, Spionagetechnik an Huawei-Antennen in der Nähe von amerikanischen Nuklearsilos gefunden zu haben. Diese Information haben sie nach Handelsblatt-Recherchen auch mit der Bundesregierung geteilt. Sie war Teil eines Geheimdossiers, das eine hochrangige US-Delegation im Dezember in Berlin vorlegte und das die Erkenntnisse von US-Justizbehörden und Nachrichtendiensten gegen Huawei zusammenträgt. Die mögliche Hintertür in Huawei-Technik, über die das Wall Street Journal zuletzt berichtete, war nach Darstellungen aus deutschen Regierungskreisen nicht Teil der Präsentation. Die Raketensilos befinden sich in ländliche Bundesstaaten des Mittleren Westens. Die großen US-Netzbetreiber decken diese Regionen nicht ab, sondern nur kleine örtliche Anbieter, die aufgrund geringer finanzieller Möglichkeiten bevorzugt günstige Huawei-Technologie verbaut haben. Huawei weist die Spionagevorwürfe zurück. (Handelsblatt S. 6)
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February 17, 2020 00:39 ET (05:39 GMT)
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