Stuttgart (ots) - Daimler Trucks mit positivem Ergebnis 2019 - Fokus 2020 auf Effizienzsteigerungen und Maßnahmen zur CO2-Neutralität
INTERVIEW MIT MARTIN DAUM
Anmoderation:
Die Welt, wie wir sie heute kennen, wäre ohne sie unvorstellbar: die Trucks. Sie sind schlichtweg das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ohne Lkw wären unsere Geschäfte leer, die Pakete würden nicht ausgeliefert, wir hätten kein Benzin an den Tankstellen und die Arbeit auf der Baustelle würde in kürzester Zeit zum Erliegen kommen. Was moderne Lkw für unser tägliches Leben leisten und wie der Gütertransport auf der Straße in Zukunft aussehen wird, das wurde beim heutigen Jahrespressegespräch von Daimler Trucks in Stuttgart-Untertürkheim deutlich. Martin Daum, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Trucks & Buses, gab dort einen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2019 und stellte darüber hinaus wichtige langfristige Initiativen von Daimler Trucks wie die CO2-Strategie oder die Einführung von teil- und hochautomatisierten Lkw im Fernverkehr vor. Wie haben uns am Rande der Veranstaltung mit Martin Daum unterhalten.
1. Herr Daum, Daimler Trucks hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Mit einem operativen Ertrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro war das vergangene Jahr das dritterfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte des Geschäftsfeldes. Wie ordnen Sie das Ergebnis aus Sicht von Daimler Trucks ein?
Ich bin sehr zufrieden mit 2019, weil wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt und sehr, sehr viel investiert haben - mehr als zweieinhalb Milliarden in Forschung und Entwicklung und Investments in Werke rund um den Erdball. Und wir haben das gesamte Investment aus unserem Ergebnis bezahlt. Wir haben einen Fachbegriff: Cash Conversion Rate von Eins, das heißt, wir haben unseren gesamten Gewinn am Ende, nach Investments, übriggehabt und können den für die nächsten Jahre einsetzen oder an die Aktionäre ausschütten. (0'34)
2. Wie sehen Sie die Entwicklung der wichtigsten Lkw-Märkte?
Lkw-Märkte sind von der Natur aus volatil, das heißt, es ist ein Auf und Ab wie bei Jahreszeiten. Das ist ganz normal im Nutzfahrzeugbusiness. Wir hatten zur ersten Hälfte 2019 zum Beispiel in unserem wichtigsten Markt in Nordamerika einen fast überhitzten Markt. Wir hatten deutlich mehr Anfragen nach Lkw gehabt, als wir befriedigen konnten, wir haben Kunden ziehen lassen müssen, was besonders schmerzt, weil wir keine Produktionskapazitäten hatten, und dort hat sich dann über Nacht im Sommer das Klima gedreht: Wir haben einiges an Abbestellungen gehabt, wir haben von Kunden einiges an Verschiebungen auf spätere Termine gehabt, sodass plötzlich wieder Produktionsslots frei waren. Der Markt hat sich insgesamt also abgekühlt. Etwas abgekühlt ist auf der einen Seite ein negativer Begriff, heißt aber für den Gesamtmarkt, dass er auf ein normales Niveau zurückgeht, also so, wie die Volkswirtschaft die Lkw eigentlich benötigt. (0'55)
3. Hervorragende Produkte und wegweisende Innovationen sind für Daimler Trucks traditionell der Schlüssel zum Erfolg. Sie haben heute aber auch angekündigt, auch an einer anderen Stellschraube zu drehen, um weltweit führend zu bleiben - Sie setzen auf Effizienzsteigerungen. Was hat es damit auf sich?
Das ist, nach sehr guten Produkten, die zweite wichtige Bedingung, dass wir sie natürlich zu einem Preis herstellen können, der dann auch unseren Kunden hilft, erfolgreich zu werden. Da gibt's die ein oder andere Region, insbesondere Westeuropa, wo wir noch ein paar Hausaufgaben machen müssen. Zum Glück haben wir da aber schon ein bisschen was gemacht, sodass wir 2020 erste Früchte einfahren, was insbesondere die Herstellungskosten unserer Lkw angeht. Wir müssen im Fixkostenbereich in Europa noch nachlegen und schließen uns dort dem jetzt von Daimler angestoßenen Programm des Fixkostenaufbaus deshalb auch an. (0'37)
4. Beim heutigen Jahrespressegespräch haben die Journalisten die Gelegenheit, sich umfassend über die Aktivitäten von Daimler Trucks auf den Gebieten des automatisierten und elektrischen Fahrens zu informieren. Welche Rolle spielen diese Megatrends in der strategischen Ausrichtung Ihres Unternehmens?
Es sind beides sehr, sehr wichtige Megatrends. Dazu kommt noch das Thema Konnektivität, was schon im Alltag angekommen ist. Elektro ist an der Schwelle zum Alltag. Ich gehe davon aus, dass wir die batterieelektrischen Lkw Mitte 2022 in der Serie haben, so wie heute schon im Omnibusbereich, wo wir aus der Serienproduktion, das heißt, in beliebiger Menge bestellbar und ohne Sonderprozesse herstellbar, Elektrobusse abnehmen können. Das wird beim Lkw Mitte 2022 der Fall sein. Und wir gehen dann davon aus, dass wir zusätzlich noch die Brennstoffzelle mit dazunehmen. Das wird aus meiner Sicht aber noch ein paar Jahre länger dauern, auch aus Gründen der mangelnden Infrastruktur heute. (0'44)
5. Und wie weit ist die technologische Entwicklung im Transportwesen heute, wenn es um das teil- und hochautomatisierte Fahren im Fernverkehr geht?
Autonom ist dann ein längerfristiges Thema. Autonom ist definitiv nur auf Autobahnen oder in unserem Fall Highways, also nicht die europäische Autobahn, sondern der nordamerikanische Highway. Wir brauchen gut ausgebaute Infrastrukturen, wir brauchen Räume, wo keine Fußgänger, kleine Kinder, Tiere, Radfahrer sich aufhalten, sondern nur Autos und das möglichst nur in eine Richtung fahrend. Das ist eben auf einem nordamerikanischen Highway gegeben. Wir haben dort mit sehr guten Resultaten angefangen, aber es ist noch ein weiter Weg, bis wir das zur Serienreife entwickelt haben. Wenn es aber jemand kann, dann, bin ich überzeugt, sind wir das - mit unseren Produkten und mit unseren Partnern auf der Softwareseite. (0'42)
Abmoderation:
Martin Daum, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Trucks & Buses, im Interview. Der weltweit führende Nutzfahrzeughersteller hat das Geschäftsjahr 2019 in einem anspruchsvollen Umfeld mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Mit einem operativen Ertrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro war 2019 das dritterfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte des Geschäftsfeldes.
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Daimler AG, Florian Martens, 0711 17 41525
Daimler AG, Susanne Lenz, 0711 17 41526
Daimler AG, Maximilian Splittgerber, 0711 17 31489
all4radio, Hannes Brühl, 0711 3277759 0
Original-Content von: Daimler AG, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/68912/4523739
INTERVIEW MIT MARTIN DAUM
Anmoderation:
Die Welt, wie wir sie heute kennen, wäre ohne sie unvorstellbar: die Trucks. Sie sind schlichtweg das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ohne Lkw wären unsere Geschäfte leer, die Pakete würden nicht ausgeliefert, wir hätten kein Benzin an den Tankstellen und die Arbeit auf der Baustelle würde in kürzester Zeit zum Erliegen kommen. Was moderne Lkw für unser tägliches Leben leisten und wie der Gütertransport auf der Straße in Zukunft aussehen wird, das wurde beim heutigen Jahrespressegespräch von Daimler Trucks in Stuttgart-Untertürkheim deutlich. Martin Daum, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Trucks & Buses, gab dort einen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2019 und stellte darüber hinaus wichtige langfristige Initiativen von Daimler Trucks wie die CO2-Strategie oder die Einführung von teil- und hochautomatisierten Lkw im Fernverkehr vor. Wie haben uns am Rande der Veranstaltung mit Martin Daum unterhalten.
1. Herr Daum, Daimler Trucks hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Mit einem operativen Ertrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro war das vergangene Jahr das dritterfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte des Geschäftsfeldes. Wie ordnen Sie das Ergebnis aus Sicht von Daimler Trucks ein?
Ich bin sehr zufrieden mit 2019, weil wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt und sehr, sehr viel investiert haben - mehr als zweieinhalb Milliarden in Forschung und Entwicklung und Investments in Werke rund um den Erdball. Und wir haben das gesamte Investment aus unserem Ergebnis bezahlt. Wir haben einen Fachbegriff: Cash Conversion Rate von Eins, das heißt, wir haben unseren gesamten Gewinn am Ende, nach Investments, übriggehabt und können den für die nächsten Jahre einsetzen oder an die Aktionäre ausschütten. (0'34)
2. Wie sehen Sie die Entwicklung der wichtigsten Lkw-Märkte?
Lkw-Märkte sind von der Natur aus volatil, das heißt, es ist ein Auf und Ab wie bei Jahreszeiten. Das ist ganz normal im Nutzfahrzeugbusiness. Wir hatten zur ersten Hälfte 2019 zum Beispiel in unserem wichtigsten Markt in Nordamerika einen fast überhitzten Markt. Wir hatten deutlich mehr Anfragen nach Lkw gehabt, als wir befriedigen konnten, wir haben Kunden ziehen lassen müssen, was besonders schmerzt, weil wir keine Produktionskapazitäten hatten, und dort hat sich dann über Nacht im Sommer das Klima gedreht: Wir haben einiges an Abbestellungen gehabt, wir haben von Kunden einiges an Verschiebungen auf spätere Termine gehabt, sodass plötzlich wieder Produktionsslots frei waren. Der Markt hat sich insgesamt also abgekühlt. Etwas abgekühlt ist auf der einen Seite ein negativer Begriff, heißt aber für den Gesamtmarkt, dass er auf ein normales Niveau zurückgeht, also so, wie die Volkswirtschaft die Lkw eigentlich benötigt. (0'55)
3. Hervorragende Produkte und wegweisende Innovationen sind für Daimler Trucks traditionell der Schlüssel zum Erfolg. Sie haben heute aber auch angekündigt, auch an einer anderen Stellschraube zu drehen, um weltweit führend zu bleiben - Sie setzen auf Effizienzsteigerungen. Was hat es damit auf sich?
Das ist, nach sehr guten Produkten, die zweite wichtige Bedingung, dass wir sie natürlich zu einem Preis herstellen können, der dann auch unseren Kunden hilft, erfolgreich zu werden. Da gibt's die ein oder andere Region, insbesondere Westeuropa, wo wir noch ein paar Hausaufgaben machen müssen. Zum Glück haben wir da aber schon ein bisschen was gemacht, sodass wir 2020 erste Früchte einfahren, was insbesondere die Herstellungskosten unserer Lkw angeht. Wir müssen im Fixkostenbereich in Europa noch nachlegen und schließen uns dort dem jetzt von Daimler angestoßenen Programm des Fixkostenaufbaus deshalb auch an. (0'37)
4. Beim heutigen Jahrespressegespräch haben die Journalisten die Gelegenheit, sich umfassend über die Aktivitäten von Daimler Trucks auf den Gebieten des automatisierten und elektrischen Fahrens zu informieren. Welche Rolle spielen diese Megatrends in der strategischen Ausrichtung Ihres Unternehmens?
Es sind beides sehr, sehr wichtige Megatrends. Dazu kommt noch das Thema Konnektivität, was schon im Alltag angekommen ist. Elektro ist an der Schwelle zum Alltag. Ich gehe davon aus, dass wir die batterieelektrischen Lkw Mitte 2022 in der Serie haben, so wie heute schon im Omnibusbereich, wo wir aus der Serienproduktion, das heißt, in beliebiger Menge bestellbar und ohne Sonderprozesse herstellbar, Elektrobusse abnehmen können. Das wird beim Lkw Mitte 2022 der Fall sein. Und wir gehen dann davon aus, dass wir zusätzlich noch die Brennstoffzelle mit dazunehmen. Das wird aus meiner Sicht aber noch ein paar Jahre länger dauern, auch aus Gründen der mangelnden Infrastruktur heute. (0'44)
5. Und wie weit ist die technologische Entwicklung im Transportwesen heute, wenn es um das teil- und hochautomatisierte Fahren im Fernverkehr geht?
Autonom ist dann ein längerfristiges Thema. Autonom ist definitiv nur auf Autobahnen oder in unserem Fall Highways, also nicht die europäische Autobahn, sondern der nordamerikanische Highway. Wir brauchen gut ausgebaute Infrastrukturen, wir brauchen Räume, wo keine Fußgänger, kleine Kinder, Tiere, Radfahrer sich aufhalten, sondern nur Autos und das möglichst nur in eine Richtung fahrend. Das ist eben auf einem nordamerikanischen Highway gegeben. Wir haben dort mit sehr guten Resultaten angefangen, aber es ist noch ein weiter Weg, bis wir das zur Serienreife entwickelt haben. Wenn es aber jemand kann, dann, bin ich überzeugt, sind wir das - mit unseren Produkten und mit unseren Partnern auf der Softwareseite. (0'42)
Abmoderation:
Martin Daum, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Trucks & Buses, im Interview. Der weltweit führende Nutzfahrzeughersteller hat das Geschäftsjahr 2019 in einem anspruchsvollen Umfeld mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Mit einem operativen Ertrag in Höhe von 2,5 Milliarden Euro war 2019 das dritterfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte des Geschäftsfeldes.
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Daimler AG, Florian Martens, 0711 17 41525
Daimler AG, Susanne Lenz, 0711 17 41526
Daimler AG, Maximilian Splittgerber, 0711 17 31489
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Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/68912/4523739