FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom hat im vierten Quartal 2019 erneut ein Gewinnplus erzielt und will 2020 weiter wachsen. Die Gewinnkennziffern fielen bis auf das bereinigte Ergebnis besser als erwartet aus.
Im Quartal legte der Umsatz um 5,4 Prozent auf 21,361 Milliarden Euro zu. Analysten hatten im Median Erlöse nur von 21,024 Milliarden Euro veranschlagt. Die Telekom wuchs dabei organisch um 3,3 Prozent, nachdem es im Vorquartal 1,7 Prozent gewesen waren. Günstige Wechselkurseffekte vor allem wegen des starken US-Dollar trugen zum Umsatzplus bei, hinzu kam ein Zukauf in den Niederlanden. Alle vier Geschäftsbereiche wuchsen beim bereinigten EBITDA AL, das galt auch für die Umsätze.
Das um Sondereffekte bereinigte Konzern-EBITDA after Leases (AL), mit dem die Telekom ihre operative Ertragskraft misst, stieg um 8,2 Prozent auf 6,030 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten der Telekom mit 5,991 Milliarden Euro weniger zugetraut.
Unter dem Strich verdiente die Telekom von Oktober bis Dezember bereinigt 1,016 Milliarden Euro nach 796 Millionen Euro im Vorjahr. Hier hatten Analysten mit 1,059 Milliarden Euro etwas mehr erwartet. Unbereinigt machte das Nettoergebnis einen Sprung von minus 431 Millionen auf plus 654 Millionen Euro. Die Telekom war im Vorjahreszeitraum durch negative Sondereffekte von 1,2 Milliarden Euro belastet worden und war damals deshalb in die Verlustzone gerutscht.
Der freie Cashflow AL, eine von Analysten stark beachtete Kennziffer zur Messung der Finanzkraft, lag zum Ende des vierten Quartals mit rund 1,763 Milliarden Euro um 22,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Hier hatte die Konsensschätzung auf 1,693 Milliarden Euro gelautet.
Im gesamten Jahr 2019 legte der Umsatz um 6,4 Prozent auf 80,5 Milliarden Euro zu. Analysten hatten im Median Erlöse von 80,193 Milliarden Euro veranschlagt. Die Telekom wuchs dabei organisch um 2,8 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Konzern-EBITDA after Leases (AL) stieg um 7,2 Prozent auf 24,731 Milliarden Euro. Hier hatten Analysten der Telekom mit 24,689 Milliarden Euro etwas weniger zugetraut. Unter dem Strich verdiente die Telekom 2019 bereinigt 4,948 Milliarden Euro nach 4,545 Milliarden Euro im Vorjahr. Hier hatten Analysten 4,890 Milliarden Euro erwartet.
Im laufenden Jahr will der DAX-Konzern weiter wachsen. Das bereinigte EBITDA AL soll 25,5 Milliarden Euro erreichen und der Umsatz weiter steigen. Der freie Cashflow AL soll bei 8 Milliarden Euro liegen.
Einen Teil ihres Erfolgs hat die Telekom ihrer US-Tochter T-Mobile US zu verdanken. Diese hat bereits vor gut zwei Wochen beeindruckenden Geschäftszahlen vorgelegt, die bei der Umrechnung von Dollar in Euro wegen der Stärke der US-Währung noch einmal besser aussahen. Der Umsatz in den USA stieg im Quartal um 7,7 Prozent auf 10,791 Milliarden Euro, das bereinigte EBITDA AL legte um 6,9 Prozent auf 2,710 Milliarden Euro zu. Das US-Geschäft ist deutlich größer für die Telekom als der Heimatmarkt Deutschland, der beim Umsatz um 1 Prozent auf 5,669 Milliarden Euro zulegte und beim bereinigten EBITDA AL um 2,4 Prozent auf 2,205 Milliarden.
In Europa wuchs die Telekom um 3 Prozent auf 3,225 Milliarden Euro. Das lange Zeit schwächelnde Systemgeschäft wuchs im Quartal wieder, der Umsatz stieg um 0,2 Prozent, das bereinigte EBITDA AL sogar um 35,7 Prozent auf 156 Millionen Euro.
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February 19, 2020 01:07 ET (06:07 GMT)
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