Die Wall Street dürfte am Mittwoch gut behauptet in den Handel starten. Damit könnte eine dreitägige Durststrecke zumindest des Dow-Jones-Index enden. Anleger konzentrieren sich auf die positiven Schlagzeilen und klammern die negativen aus. Zu den positiven zählen, dass die chinesische Regierung mit neuen Maßnahmen versucht, die wirtschaftlichen Folgen durch die Coronavirus-Epidemie einzudämmen. So werden etwa Finanzhilfen oder Fusionsprojekte für die großen Fluglinien des Landes in Erwägung gezogen. Das chinesische Industrieministerium will derweil Fabriken mit Technologieunternehmen verbinden, um schwache Glieder in deren Lieferketten zu identifizieren.
Zur besseren Stimmung trägt zudem bei, dass die offiziellen Fallzahlen bei Neuinfektionen rückläufig sind. Große Sprünge trauen Händler der US-Börse jedoch nicht zu. "Wir befinden uns derzeit in dieser seltsamen Phase, in der wir wegen der Art der Informationen, die aus China kommen, ein wenig in der Warteschleife verharren", sagt Rentenstratege Lyn Graham-Taylor von der Rabobank. Er betont die hohe Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen und die unterschiedlichen Berichte über die Anzahl der Menschen, die wieder ihrer Arbeit nachgehen. Nach Berechnungen des Datenanbieters Baidu sind derzeit nur rund 42 Prozent der chinesischen Arbeitskräfte wegen Betriebsschließungen im Zuge der Virusepidemie an ihren Arbeitsplätzen im Einsatz. Mit großen Interesse werden Anleger daher das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung verfolgen, das im späten Handel veröffentlicht wird. Denn als die Fed Ende Januar tagte, war die Epidemie in China schon am Wüten.
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February 19, 2020 06:31 ET (11:31 GMT)
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