FRANKFURT (Dow Jones)--Die britische Lloyds Banking Group hat trotz eines Endspurts im vierten Quartal auf Gesamtjahressicht weniger verdient als erwartet. Die niedrigen Zinssätze, die Entschädigungszahlungen für die fehlerhaft verkauften Payment Protection Insurances (PPI) sowie eine Steuerschuld belasteten die Bank.
Lloyds Banking, die nach eigenen Angaben im Vereinigten Königreich die größte kommerzielle Präsenz hat, bezeichnete ihre grundlegende Performance 2019 aber als intakt und erklärte zum erwartetem Geschäftsverlauf 2020, "wegen der klaren Fokussierung auf Großbritannien ist unsere Leistung untrennbar mit der Gesundheit der britischen Wirtschaft verbunden". Zwar bestünden noch Unsicherheiten wegen der laufenden Verhandlungen über die Handelsabkommen, aber Lloyds Banking sieht einige Anzeichen für eine Verbesserung der Aussichten.
Die Nettoeinnahmen gaben 2019 um 4 Prozent auf 17,14 Milliarden britische Pfund nach. Die Nettozinsmarge, die Differenz zwischen erhaltenden und gezahlten Zinsen, ermäßigte sich auf 2,8 von 2,93 Prozent im Vorjahr. Das Vorsteuerergebnis (berichtet) der im FTSE-100-notierten Bank knickte auf 4,39 von 5,96 Milliarden Pfund ein und lag deutlich unter der Erwartung der Analysten, die 4,51 Milliarden Pfund geschätzt hatten. Bereinigt ermäßigte sich der Vorsteuergewinn um 7 Prozent auf 7,53 Milliarden Pfund. Das konnte auch der Gewinnanstieg vor Steuern im vierten Quartal auf 1,45 von 1,03 Milliarden Pfund nicht ausgleichen.
Nach Steuern stand (bereinigt) ein Minus von 33 Prozent auf rund 3 Milliarden Pfund in der Jahresbilanz. Die Kernkapitalquote (Tier 1) von Lloyds, das Maß für die Finanzkraft einer Bank, lag per Ende Dezember bei 13,8 Prozent nach 13,9 Prozent Ende 2018. Die bereinigte Rendite auf das materiellem Eigenkapital erreichte 14,8 (15,5) Prozent und die berichtete knickte, hauptsächlich wegen der PPI-Belastung, auf 7,8 von vorher 11,7 Prozent ein. Lloyds Banking will eine Schlussdividende von 2,25 Pence je Stammaktie zahlen, was bedeutet, dass die Gesamtdividende für 2019 mit 3,37 Pence um 5 Prozent höher ausfällt als im Vorjahr.
Antonio Horta-Osorio, CEO der Bank, rechnet im laufenden Jahr mit einer Nettozinsmarge von 2,75 bis 2,80 Prozent. Die operativen Kosten sollen unter 7,7 Milliarden Pfund gedrückt werden, wobei das Kosten-Ertrags-Verhältnis unter dem von 2019 liegen soll, als die Aufwendungen bei insgesamt 8,3 Milliarden Pfund lagen.
(Sabela Ojea hat zu dem Artikel beigetragen)
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February 20, 2020 03:53 ET (08:53 GMT)
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