DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Philly-Fed-Index steigt im Februar unerwartet und kräftig
Die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia hat sich im Februar entgegen den Erwartungen nicht eingetrübt, sondern spürbar verbessert. Der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank of Philadelphia stieg auf 36,7 (Januar: 17,0) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Indexrückgang auf 8,0 Punkte prognostiziert.
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe steigen wie erwartet
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 15. Februar 2020 wie erwartet zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 4.000 auf 210.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 210.000 vorhergesagt.
Fed-Vize Clarida gibt positive Konjunktureinschätzung
Der stellvertretende Chairman der US-Notenbank, Richard Clarida, hat eine positive Einschätzung der US-Konjunktur gegeben. Die wirtschaftlichen Grundlagen seien solide und der Ausblick biete ein gutes Bild, sagte er in einem CNBC-Interview. Als besonders positiv hob der Fed-Vize "den stärksten Arbeitsmarkt seit 50 Jahren" hervor. Die möglichen Folgen der Coronavirus-Epidemie sind laut Clarida noch nicht abzusehen, die Fed verfolge die Entwicklungen aber genau.
US-Rohöllagerbestände steigen weniger stark als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 14. Februar 2020 weniger stark als erwartet ausgeweitet. Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 0,415 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Anstieg um 3,4 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 7,459 Millionen Barrel erhöht. Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 4,2 Millionen Barrel eine Zunahme registriert worden.
Früherer Trump-Berater Stone zu über 3 Jahren Haft verurteilt
In der Russland-Affäre ist der frühere Berater von US-Präsident Donald Trump, Roger Stone, zu knapp dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Eine Richterin in der Hauptstadt Washington verhängte am Donnerstag eine 40-monatige Haftstrafe wegen Falschaussage vor dem US-Kongress und Zeugenbeeinflussung. Zuletzt hatte sich Trump in dem Verfahren wiederholt öffentlich für seinen früheren Politikberater stark gemacht und damit scharfe Kritik auf sich gezogen.
EZB betont in Sitzungsprotokoll abwartende Haltung
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich bei seinen Beratungen am 23. Januar 2020 erfreut über die Wirkung der im September 2019 beschlossenen geldpolitischen Lockerung geäußert und auf einen Rückgang der Wachstumsrisiken hingewiesen. Zugleich warnten Ratsmitglieder jedoch vor zu viel Optimismus, wie aus dem jetzt veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervorgeht. Der EZB-Rat stufte zudem den jüngsten Anstieg der Aktienkurse als übertrieben ein. Anhaltspunkte zur Strategieprüfung enthält das Dokument keine.
Merkel: Deutschland mit "großer Entschlossenheit" für Lösung zu EU-Budget
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum Auftakt des EU-Sondergipfels zur künftigen Budgetplanung den Willen der Bundesregierung betont, zu einer Einigung zu kommen, zugleich aber die gegenwärtige Kompromisslinie kritisiert. "Deutschland kommt hierher mit einer großen Entschlossenheit, eine Lösung zu finden", sagte die Kanzlerin bei ihrem Eintreffen zu der Veranstaltung in Brüssel. "Ob es gelingt, das können wir noch nicht sagen, aber ich hoffe, dass wir zumindest ein gutes Stück weiter kommen."
Landwirte besorgt wegen Kürzungen im nächsten EU-Mehrjahreshaushalt
Europas Landwirte blicken mit Sorge auf die Verhandlungen zum nächsten EU-Mehrjahreshaushalt. Mehrere hundert baltische Landwirte demonstrierten zum Auftakt des EU-Sondergipfels am Donnerstag in Brüssel gegen geplante Kürzungen im Agrarbereich. Sie erhielten Unterstützung von den Staats- und Regierungschefs Litauens, Lettlands und Estlands, wie auf Fotos auf Twitter zu sehen war.
In der Metall- und Elektroindustrie steht Jobsicherung im Fokus
In der Metall- und Elektroindustrie gehen Gewerkschafter und Arbeitgeber angesichts der konjunkturellen Sorgen und strukturellen Herausforderungen für die Branche aufeinander zu. Wie die IG-Metall-Bezirke am Donnerstag mitteilten, wollen sie in der anstehenden Tarifrunde Lösungen erarbeiten, die den Beschäftigten Sicherheiten in den Betrieben geben. Die Arbeitgeberseite äußerte sich zufrieden über den bisherigen Verhandlungsprozess.
DIHK-Chef warnt vor negativen Folgen für deutsche Wirtschaft durch Hanau
Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, hat den Terroranschlag in Hanau verurteilt und vor negativen Auswirkungen für die deutsche Wirtschaft gewarnt. "Wir haben uns in Deutschland auch deshalb wirtschaftlich so erfolgreich entwickelt, weil wir eine freiheitliche und demokratische Gesellschaft sind", sagte Schweitzer der Rheinischen Post. "Die deutsche Wirtschaft stemmt sich gegen alles, was Hass und Gewalt schürt", sagte er.
China ändert erneut Zählweise für Coronavirus-Fälle
Zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen ändert China seine Zählweise für Fälle des neuartigen Coronavirus: Künftig würden nur noch solche Fälle aufgeführt, die durch hochmoderne Labortests bestätigt seien, erklärten die chinesischen Behörden am Donnerstag. Die Änderung der Kriterien könnte die Statistiken verwässern und es erschweren, die Verbreitung des Virus aufzuklären.
EuGH erleichtert Verbraucherklagen bei Umsteigeflügen
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat Flugpassagieren die Klage bei Umsteigeflügen erleichtert. Wurde die Verbindung einheitlich gebucht, können Passagiere immer am ersten Abflugort klagen, auch wenn für die mangelhafte Teilstrecke eine andere Fluggesellschaft verantwortlich ist, wie der EuGH in einem am Donnerstag in Luxemburg veröffentlichten Beschluss entschied. (Az: C-606/19)
Generalbundesanwalt: Opfer des Anschlags von Hanau hatten Migrationshintergrund
Bei dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag in Hanau sind nach Angaben von Generalbundesanwalt Peter Frank neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen worden. Es seien zudem sechs weitere Menschen verletzt worden, einer von ihnen schwer, sagte Frank am Donnerstag in Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor die Ermittlungen an sich gezogen, weil sie ein fremdenfeindliches Motiv vermutet.
Seehofer kündigt nach Anschlag von Hanau schärfere Sicherheitsvorkehrungen an
Als Reaktion auf den Anschlag von Hanau will Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) die Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland verstärken. Er werde noch am Abend mit den Innenministern der Länder darüber beraten, "wie wir in den nächsten Tagen die Sicherheitslage noch besser gewährleisten können", sagte Seehofer am Donnerstag bei einem Besuch an einem der Tatorte in Hanau. Dies sei auch "vor dem Hintergrund vieler öffentlicher Veranstaltungen in den nächsten Tagen" erforderlich.
Bundestags-Innenausschuss will kommenden Donnerstag zu Anschlag von Hanau beraten
Mit dem Anschlag von Hanau will sich der Innenausschuss des Bundestages in einer Sondersitzung am Donnerstag kommender Woche befassen. Dies teilte das Büro der Ausschussvorsitzenden Andrea Lindholz (CSU) der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag in Berlin mit. Auch das für die Geheimdienste zuständige Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) wird sich voraussichtlich am 27. Februar mit dem Anschlag befassen, wie AFP aus Parlamentskreisen erfuhr.
Breite Kritik an AfD nach Terroranschlag von Hanau
Nach dem mutmaßlich rassistisch motivierten Anschlag von Hanau gibt es breite Kritik an der AfD: Politiker unterschiedlicher Parteien machten deren Polemik gegen Zuwanderer und gegen Muslime am Donnerstag für rechtsextreme Gewalt mitverantwortlich. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli forderte die Beobachtung der gesamten Partei durch den Verfassungsschutz. AfD-Politiker wiesen die Kritik zurück.
Zentralrat der Muslime fordert Gläubige zu Selbstschutz auf
Als Reaktion auf den mutmaßlich rechtsextremistischen Anschlag von Hanau hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland die Gläubigen zum Selbstschutz aufgerufen. "Nach dem gestrigen Terror rufe ich die Muslime in Deutschland auf, erhöht wachsam zu sein und zudem zusätzlich eigene Schutzmaßnahmen für sich, ihre Familien und Gotteshäuser und Einrichtungen zu ergreifen", erklärte der Vorsitzende des Zentralrats, Aiman Mazyek, am Donnerstag in Berlin.
Studie empfiehlt Aufbau eines Oberleitungsnetzes für Lkw
Um die CO2-Emissionen im Verkehrssektor deutlich zu reduzieren, empfehlen Forscher den Aufbau von Oberleitungen für Lastkraftwagen auf deutschen Autobahnen. Bei einem Streckennetz von rund 4.000 Kilometern könne ein Drittel des Lkw-Fernverkehrs elektrisch erfolgen, heißt es in einer Studie.
Südsudans Konfliktparteien einigen sich auf Regierungsbildung am Samstag
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 20, 2020 13:02 ET (18:02 GMT)
Der südsudanesische Präsident Salva Kiir und der Rebellenführer Riek Machar haben sich auf die Bildung einer Einheitsregierung am Samstag geeinigt. Er werde noch am Donnerstag die Regierung auflösen und Machar am Freitag zum Vize-Präsidenten ernennen, sagte Kiir nach einem Treffen der beiden Männer am Donnerstag und sprach von "Veränderungen, die Frieden bringen werden".
+++ Konjunkturdaten +++
USA
Index der Frühindikatoren Jan +0,8% gegen Vormonat
Index der gleichlaufenden Indikatoren Jan +0,1% gegen Vormonat
Index der nachlaufenden Indikatoren Jan unverändert gg Vm
DJG/DJN/AFP/hab
(END) Dow Jones Newswires
February 20, 2020 13:02 ET (18:02 GMT)
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