BERLIN (Dow Jones)--Angesichts der geplanten Übernahme des Eisenbahngeschäfts des kanadischen Zug- und Flugzeughersteller Bombardier durch den französischen Konkurrenten Alstom haben Arbeitnehmervertreter den Druck auf die Bundesregierung erhöht. Man werde "nicht hinnehmen, dass eine Übernahme zu Lasten deutscher Standorte und Arbeitsplätze beider Unternehmen geht", heißt es in einem offenen Brief von Betriebsräten und Vertretern der Gewerkschaft IG Metall an Kanzleramtschef Helge Braun, Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).
Der Zusammenschluss weise Parallelen zu der im vergangenen Jahr gescheiterten Fusion bei Siemens und Alstom auf. Damals habe die Regierung in Paris mit den französischen Arbeitnehmervertretern "klare Regelungen zur Sicherung der Arbeitsplätze und Standorte" durchgesetzt. "Es kann davon ausgegangen werden, dass die französische Regierung auch heute so handelt", schreiben die Gewerkschafter. Sie erwarteten nun "ein ebenso durchsetzungsstarkes Engagement und Handeln" in Deutschland, um die Standorte und Jobs von Bombardier und Alstom Deutschland zu erhalten.
Die Arbeitnehmervertreter forderten die Bundesregierung auch auf, einen Ansprechpartner zu benennen, um angesichts des Fusionsvorhabens die nächsten Schritte zu beraten. Bislang habe sich der Bund dazu noch nicht positioniert, erklärte eine IG-Metall-Sprecherin.
Der französische TGV-Hersteller hatte den deutschen Arbeitnehmern in dieser Woche keine Stellengarantien geben wollen und auf die künftige Auslastung der Werke verwiesen. Alstom beschäftigt in Deutschland rund 2.600 Mitarbeiter, bei Bombardier sind es etwa 6.800 einschließlich des Konzernsitzes der Transportsparte in Berlin.
Alstom hatte am Montag rund 6 Milliarden Euro für den angeschlagenen Bahnhersteller Bombardier geboten. Wenn die EU-Kommission die Transaktion genehmigt, entstünde dem Umsatz nach der zweitgrößte Hersteller der Welt nach dem staatlichen chinesischen Anbieter CRRC.
Mitarbeit: Olaf Ridder Und Matthias Goldschmidt
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February 21, 2020 11:03 ET (16:03 GMT)
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