BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper will sich von seiner Beteiligung am Braunkohlekraftwerk Schkopau in Sachsen-Anhalt trennen. Dazu hat der Konzern am Freitag eine Vereinbarung mit dem bisherigen Joint-Venture-Partner geschlossen. Der rund 58-prozentige Anteil der Uniper SE an der Anlage soll demnach an die Saale Energie GmbH übergehen, ein Tochterunternehmen des tschechischen Energieunternehmens EPH. Es hält bislang 42 Prozent an dem Kraftwerk und würde damit zum Alleineigentümer. Die Veräußerung ist für Oktober 2021 vereinbart.
Die Saale Energie soll auch die Betriebsführung sowie den operativen Betrieb der Anlage samt der rund 150 Uniper-Mitarbeiter übernehmen. "Mit dem Verkauf unserer Beteiligung am Kraftwerk Schkopau setzen wir unsere ambitionierten Pläne zur Dekarbonisierung unseres Portfolios konsequent um", erklärte Uniper-Chef Andreas Schierenbeck. Mit dem Rückzug aus Schkopau werde sich der Konzern in Europa nun auch vollständig aus der Braunkohleverstromung zurückziehen, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens weiter.
Uniper hatte im Zuge des Kohleausstiegsgesetzes Ende Januar einen Fahrplan für das Abschalten der eigenen deutschen Steinkohle-Kapazitäten vorgestellt. Für das Braunkohlekraftwerk Schkopau sieht das Bundesgesetz eine Laufzeit bis Ende 2034 vor. Die Anlage hat eine Nennleistung von 900 Megawatt, wird mit Braunkohle aus dem umliegenden Tagebau befeuert und liefert Strom für Privathaushalte, den benachbarten Chemiepark und für die Deutsche Bahn. Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe durch das Bundeskartellamt.
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February 21, 2020 11:30 ET (16:30 GMT)
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