ZÜRICH (Dow Jones)--Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus hat die Börsen derzeit weltweit fest im Griff. Das galt am Freitag auch für den schweizerischen Aktienmarkt. Anleger nehmen mit Sorge zur Kenntnis, dass mehr und mehr Unternehmen wegen der Virusepidemie ihre Erwartungen an das laufende Quartal senken. Gute Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone verpufften in dieser Gemengelage.
Der SMI verlor 0,4 Prozent auf 11.111 Punkte. Erst am Donnerstag hatte der Index bei 11.270 Punkten ein Rekordhoch verzeichnet. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 17 Kursverlierer und drei -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 87,47 (zuvor: 73,93) Millionen Aktien.
Verkauft wurden Konjunkturzykliker wie ABB (minus 1,6 Prozent) oder Lafargeholcim (minus 0,9 Prozent).
Richemont und Swatch verbilligten sich um 0,2 und 1,0 Prozent. Die beiden Luxusgüterhersteller sind stark vom chinesischen Markt abhängig und bekommen die Kaufzurückhaltung der dortigen Kundschaft zu spüren. Millionen Chinesen stehen unter Quarantäne, die Einkaufszentren bleiben leer - und die teuren Uhren in den Geschäften liegen.
Sinkende Zinsen belasteten derweil die Kurse im Finanzsektor. Anleger flüchten in den vermeintlich sicheren Hafen der Staatsanleihen und drücken damit deren Renditen. In den USA sank die Rendite 30-jähriger Anleihen sogar auf ihren bisher tiefsten Stand. Den Banken erschwert das Niedrigzinsumfeld indessen das traditionelle Kreditgeschäft, den Versicherern verhagelt es das Anlageergebnis. Die Aktien von Credit Suisse fielen um 1,3 Prozent, die der UBS um 2,6 Prozent.
Im Versicherungssektor litten Swiss Re erneut unter den am Donnerstag veröffentlichten enttäuschenden Geschäftszahlen. Der Kurs des Rückversicherers fiel um 2,9 Prozent.
Auf der Gewinnerseite stachen Sika mit einem Plus von 4,7 Prozent hervor. Die Zahlen des Baustoffherstellers wurden als durchwachsen bezeichnet. Das EBIT habe enttäuscht, der Nettogewinn hingegen die Erwartungen übertroffen, sagte ein Händler. Sehr stark habe sich allerdings der Cashflow entwickelt. Der Ausblick auf das laufende Jahr decke sich mit den Erwartungen.
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February 21, 2020 11:46 ET (16:46 GMT)
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