Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan und Russland bleiben die Börsen aufgrund von Feiertagen geschlossen.
TAGESTHEMA
Drakonische Maßnahmen in Kampf gegen das Coronavirus nun auch in Europa: In Norditalien haben die Behörden elf Städte abgeriegelt, der berühmte Karneval von Venedig wurde am Sonntag vorzeitig abgebrochen. Angesichts des rasanten Anstiegs bei den Infektionsfällen hatte die italienische Regierung am Samstagabend die Isolierung von insgesamt elf Städten in Norditalien angeordnet. 52.000 Menschen stehen praktisch unter Quarantäne. Zentrum der Epidemie ist die 15.000-Einwohner-Stadt Codogno rund 60 Kilometer südlich von Mailand. Dort wurde das Virus offenbar von einem Mitarbeiter des Konzerns Unilever weiterverbreitet. Mehr als 150 Ansteckungsfälle wurden bisher in Italien nachgewiesen, mindestens zwei Menschen starben. Der wegen Coronavirus-Verdachtsfällen vorübergehend von Österreich verhängte Stopp des Zugverkehrs über den Brenner von und nach Italien ist nach einigen Stunden wieder aufgehoben worden. Das neuartige Coronavirus war im Dezember in China erstmals bei Menschen festgestellt worden. Seitdem infizierten sich dort knapp 77.000 Menschen mit dem Erreger der Lungenkrankheit Covid-19, mehr als 2.300 Infizierte starben.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
08:00 GB/Associated British Foods plc (AB Foods), Pre-close Trading Update, London
22:05 US/HP Inc, Ergebnis 1Q, Palo Alto
Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:
- Bayer AG, Veröffentlichung des Dividendenvorschlags
AUSBLICK KONJUNKTUR
-DE 10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Februar PROGNOSE: 95,3 zuvor: 95,9 Lagebeurteilung PROGNOSE: 98,8 zuvor: 99,1 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 92,1 zuvor: 92,9 -US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) Januar
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- % DAX-Future 13.297,00 -1,93 S&P-500-Future 3.292,00 -1,40 Nikkei-225 FEIERTAG Schanghai-Composite 3.032,49 -0,24 +/- Ticks Bund -Future 175,29 36 Vortag: INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 13.579,33 -0,62 DAX-Future 13.559,00 -1,12 XDAX 13.564,52 -1,12 MDAX 28.983,39 -0,66 TecDAX 3.237,15 -0,83 EuroStoxx50 3.800,38 -0,59 Stoxx50 3.490,53 -0,48 Dow-Jones 28.992,41 -0,78 S&P-500-Index 3.337,75 -1,05 Nasdaq-Comp. 9.576,59 -1,79 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 174,93 -3
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Europas Börsen dürften zur Eröffnung am Montagmorgen einbrechen. Die Situation rund um den Coronavirus-Ausbruch hat sich am Wochenende erheblich verschärft. Nach einem starken Anstieg der Zahl der Infizierten in Korea, dem Iran und Italien geht nun die Angst vor einer Pandemie an den Märkten um. Gold ist erneut auf ein Siebenjahreshoch gestiegen. Mit Italien ist das Virus nun auch in Europa angekommen. Das Land hat aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung die Isolation von etwa einem Dutzend Städte angekündigt. Alle anderen Themen an den Märkten dürften durch das Coronavirus am Montag in den Hintergrund gedrängt werden. Dazu zählt auch der ifo-Geschäftsklimaindex. Egal, wie dieser ausfallen wird, dürfte ihm von den Investoren kaum eine Relevanz zugebilligt werden. Die wirtschaftlichen Prognosen könnte wegen des Virus schon bald ad acta gelegt werden.
Rückblick: Positive Daten aus Frankreich und Deutschland stützten nicht nachhaltig, zumal am Nachmittag mit schwachen US-Konjunkturdaten Verkaufsdruck aufkam. Dort überraschte der US-Dienstleistungssektor von Markit negativ, der unter die Expansionsschwelle von 50 gefallen ist. Übergeordnet belastete weiterhin die Sorge um die Ausbreitung des Coronavirus. Die "Umsatzwarnung" des Airline-Branchenverbands IATA drückte Fluggesellschaften ins Minus. Lufthansa fielen um 1,3 Prozent, IAG um 1,0 und Air France-KLM sogar um 3,3 Prozent. Die chinesischen Pkw-Verkaufszahlen für die ersten beiden Februarwochen zeigten einen drastischen Rückgang von 92 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Sektor der Automobilwerte in Europa verlor 1,9 Prozent. Bei den Autowerten und -Zulieferern standen zudem die Viertquartalszahlen von Valeo im Blick. Für die Aktie ging es um 4,8 Prozent nach unten.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwächer - Positiv kamen die Zahlen der Allianz an, die Aktie stellte mit einem Plus von 1,2 Prozent den Gewinner im DAX. Der Versicherer hat den operativen Gewinn 2019 trotz eines schwächeren vierten Quartals gesteigert und die Erwartungen übertroffen. Ansonsten gehörten defensive Titel wie die Versorger oder Vonovia zu den Gewinnern, zyklische Werte wie Infineon oder Covestro schlossen dagegen mit einem Abschlag von knapp 3 Prozent deutlich im Minus. Kräftig unter Druck standen Krones, die um 9,1 Prozent fielen. "Trotz der halbierten Margenprognose im Sommer hatte Krones selbst diese verfehlt", sagte ein Händler. Rhön-Klinikum fielen nach der Bekanntgabe vorläufiger Quartalszahlen um 1,8 Prozent. Eine Berg- und Talfahrt erlebte die Aktie von LPKF. Nach einem gesenkten Ausblick für das 1. Quartal fiel die Aktie zunächst zweistellig. Später setzten mit Blick auf den überraschend positiven mittelfristigen Ausblick Käufe ein, so dass die Aktie 4,3 Prozent höher aus dem Handel ging.
XETRA-NACHBÖRSE
Sixt Leasing waren gesucht, nachdem die Muttergesellschaft Sixt den Verkauf ihrer Beteiligung an die Hyundai Capital Bank Europe bestätigt hatte. Sixt Leasing stiegen um 4,6 Prozent, die Aktien von Sixt gaben um 0,7 Prozent nach.
Daimler zeigten sich wenig verändert. Aus dem Geschäftsbericht des Automobilkonzerns war hervorgegangen, dass dieser seine Rückstellungen für Haftungs- und Prozessrisiken deutlich erhöht.
USA / WALL STREET
Schwächer - Angst vor möglichen Folgen der Coronavirus-Epidemie hat auch zum Wochenausklang die Wall Street beherrscht. Die Zahl der Infizierten in China und anderen Ländern steigt. Dazu kommen die sich immer stärker abzeichnenden konjunkturellen Folgen. Nicht nur verweisen immer mehr Unternehmen in ihren Ausblicken auf mögliche Belastungen durch das Virus, auch in Konjunkturdaten hinterlässt es Spuren: In den USA fiel der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor im Februar überraschend deutlich zurück und dazu unter die Expansionsschwelle. Sein Pendant für das verarbeitende Gewerbe ging zwar ebenfalls stärker zurück als erwartet, hielt sich aber über der Marke von 50. Verkauft wurden vor allem Technologiewerte, die im Schnitt 2,3 Prozent abgaben. Viele Branchenunternehmen betreiben eigene Werke in Asien oder beziehen Teile dortiger Zulieferer. Auf der Gewinnerseite fanden sich Immobilienwerte, die dank der sinkenden Anleihezinsen im Schnitt um 0,4 Prozent zulegten. Unter den Einzelwerten standen T-Mobile (-0,9 Prozent) und Sprint (+6 Prozent) mit den neu ausgehandelten Bedingungen ihrer geplanten Fusion im Blick. Gute Geschäftszahlen verhalfen Dropbox zu einem Plus von 20 Prozent. Auch die Zahlen von Deere (plus 7 Prozent) überzeugten. Ebay zogen um 1,4 Prozent an. Das Unternehmen stellt sein Geschäft mit Kleinanzeigen zum Verkauf. Die Sparte könnte 10 Milliarden Dollar wert sein. Staatsanleihen verbuchten aufgrund der Angst vor dem Coronavirus und der schwachen US-Daten regen Zulauf. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel um 5,1 Basispunkte auf 1,47 Prozent und lag damit unter der wichtigen Marke von 1,50 Prozent. Die Rendite der 30-jährigen Papiere sank auf ein Allzeittief.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Fr, 17.08 Uhr % YTD EUR/USD 1,0818 -0,10% 1,0829 1,0858 -3,5% EUR/JPY 120,70 +0,02% 120,69 121,29 -1,0% EUR/CHF 1,0607 -0,01% 1,0608 1,0622 -2,3% EUR/GBP 0,8363 -0,01% 0,8363 0,8376 -1,2% USD/JPY 111,58 +0,12% 111,44 111,71 +2,6% GBP/USD 1,2935 -0,10% 1,2948 1,2962 -2,4% USD/CNH 7,0437 -0,12% 7,0525 7,0370 +1,1% Bitcoin BTC/USD 9.741,76 -1,841 9.924,51 9.745,76 +35,1%
Die schwachen US-Einkaufsmanagerindizes setzten den Dollar unter Druck. Der Euro stieg auf rund 1,0860 Dollar, zusätzliche Unterstützung kam von einem über den Prognosen ausgefallenen Einkaufsmanagerindex aus Deutschland. Zur japanischen Währung fiel der Greenback auf rund 111,50 Yen, am Donnerstag kostete er noch gut 112 Yen. Das britische Pfund sprang nach einem besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindex über die Marke von 1,2900 Dollar. Im späten US-Handel notierte es bei etwa 1,2960 Dollar.
ROHSTOFFE
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,21 53,38 -2,2% -1,17 -13,6% Brent/ICE 57,10 58,50 -2,4% -1,40 -12,6%
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
February 24, 2020 01:37 ET (06:37 GMT)
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