An der Wall Street zeichnen sich zum Start in die neue Woche heftige Verluste ab, nachdem über das Wochenende neue Fallzahlen zur Coronavirus-Epidemie bekanntgeworden sind. Der S&P-Future liegt vorbörslich 2,6 Prozent im Minus. Der Nasdaq-Future verliert gut 3 Prozent.
Schon in Asien und Europa verbuchten die Aktienmärkte am Montag drastische Abgaben. In Italien sind nach Behördenangaben mehr als 160 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, vier Patienten sind dort bereits an den Folgen der Viruserkrankung gestorben. Damit ist Italien das Land mit den höchsten Fallzahlen außerhalb Asiens. Südkorea meldete 70 neue Fälle, und in der iranischen Stadt Ghom wurden bislang 50 Corona-Tote gezählt. In China sind mehr als 77.000 Menschen infiziert. Peking verschiebt deshalb den Nationalen Volkskongress, der eigentlich im März stattfinden sollte.
Schon am Samstag warnte der Internationale Währungsfonds vor einem negativen Einfluss der Epidemie auf die Weltwirtschaft, deren Wachstum deswegen 0,1 Prozentpunkt niedriger ausfallen könnte als im Januar geschätzt. Das chinesische Wachstum könnte sogar um 0,4 Prozentpunkt geschmälert werden.
US-Finanzminister Steve Mnuchin versuchte derweil zu beschwichtigen. Es sei noch zu früh, um den Einfluss der Epidemie auf das Wirtschaftswachstum beziffern zu können. Belastbare Daten lägen wohl erst in drei oder vier Wochen vor, sagte Mnuchin zu CNBC.
Die Ausbreitung des Virus und der Umstand, dass auch Menschen infiziert wurden, die keinerlei Verbindung nach China hatten, wo das Virus erstmals entdeckt wurde, beunruhigt auch Marktbeobachter. Die Lage könnte extrem problematisch werden, sagt etwa Stephen Innes, Chefmarktstratege bei Axitrader. Er befürchtet, dass sich die Stimmung an den Börsen in dieser Woche deutlich eintrübt.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/bam
(END) Dow Jones Newswires
February 24, 2020 06:30 ET (11:30 GMT)
Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc.