BERLIN (Dow Jones)--Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) kritisiert. Der Bewerber um den CDU-Vorsitz betonte, er habe "nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich die Politik der Europäischen Zentralbank für kritikwürdig ansehe" bei allem Respekt für deren Unabhängigkeit.
"Aber die Wiederaufnahme des Ankaufprogramms im letzten Jahr, die hat aus meiner Sicht zu Recht auch innerhalb der Europäischen Zentralbank ziemlich heftige Kritik ausgelöst", erklärte Merz auf einer Pressekonferenz in Berlin. "Ich teile diese Kritik. Ich sehe nicht, dass das wirklich notwendig gewesen wäre."
Der Politiker betonte, er hätte in der europäischen Schuldenkrise gegenüber Griechenland einen härteren Kurs eingeschlagen, als es um finanzielle Hilfen für das hochverschuldete Griechenland ging. Wenn er sich recht erinnere, habe es im Mai 2015 einen einstimmigen Beschluss der europäischen Finanzminister gegeben, Griechenland nicht länger zu finanzieren. Dies habe er "für richtig gehalten", erklärte Merz. Die europäischen Staats- und Regierungschefs hätten die Entscheidung dann kassiert. "Aber ich habe diese Entscheidung damals für richtig gehalten....Ich würde mich im Wiederholungsfalle eher auf der Seite der Finanzminister als auf der Seite der Staats- und Regierungschefs" sehen.
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February 25, 2020 06:17 ET (11:17 GMT)
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