FRANKFURT (Dow Jones)--Einen massiver Stimmungsumschwung hat bei den Privatinvestoren in den USA stattgefunden. Während die Indizes an der Wall Street deutlich unter Druck gerieten, wechselten die Privatanleger aus dem Bullen direkt in das Bärenlager.
In den USA liegt laut der wöchentlichen AAII Sentiment Survey der Anteil der Optimisten an der Wall Street bei 30,4 Prozent und damit 10,1 Prozentpunkte niedriger als noch vor Wochenfrist. Das Bärenlager ist dagegen um 10,5 Prozentpunkte auf 39,1 Prozent gestiegen und liegt damit nun deutlich über dem historischen Durchschnitt von 30,5 Prozent. Neutral sind 30,5 Prozent der befragten US-Anleger gestimmt, was einem kleinen Minus von 0,3 Prozentpunkten entspricht.
In Deutschland ist bei den Privatanlegern ein entgegengesetzter Trend zu beobachten. Wie der wöchentlichen Sentiment-Umfrage der Deutschen Börse zu entnehmen ist, sind 42 Prozent der Privaten pessimistisch gestimmt, das ist ein Minus von 4 Prozentpunkten. 13 Prozent der Privatanleger schauen von der Seitenlinie zu, dies ist ebenfalls ein Minus von 4 Prozentpunkten. Der Bullenanteil der Privatanleger in Deutschland legte in Folge um acht Prozentpunkte auf 45 Prozent deutlich zu. In der Folge attestiert Sentiment-Analyst Joachim Goldberg der Anlegergruppe ein "glückliches Händchen".
Allerdings geht er davon aus, dass die mutigen Käufer von heute ihre Engagements auch im Falle kleinerer Gewinne schnell wieder glattstellen dürften. Die neuen Optimisten seien aber vermutlich gar nicht an einem nachhaltigen Anstieg der Aktienkurse, sondern eher am "schnellen Euro" interessiert, den es zu verdienen geben könnte. Da ihnen womöglich auch noch langfristige Kapitalabflüsse gegenüberstehen, könnten sie bereits schnell mit Verkäufen eine Belastung für den DAX darstellen.
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February 27, 2020 04:51 ET (09:51 GMT)
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